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Trump soll gefallene US-Soldaten als "Verlierer" bezeichnet haben

Von nachrichten.at/apa, 04. September 2020, 19:41 Uhr
U.S. President Trump delivers speech at the USS Battleship North Carolina in Wilmington, North Carolina
US-Präsident Donald Trump. Bild: LEAH MILLIS (Reuters)

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump soll laut einem Medienbericht gefallene US-Soldaten als "Verlierer" bezeichnet haben. Er bestreitet dies vehement.

"Das ist eine Fake-Story von einem Magazin, dass wahrscheinlich nicht mehr lange da sein wird", sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. Zuvor hatte er bereits getwittert: "Ich habe unsere großartigen gefallenen Soldaten nie etwas anderes als Helden genannt."

Den Bericht in der Zeitschrift "The Atlantic" nannte Trump "einen schändlichen Versuch, die Wahl 2020 zu beeinflussen". In dem Bericht hieß es unter Berufung auf vier nicht näher genannte Quellen, Trump habe anlässlich eines geplanten Besuchs eines amerikanischen Soldatenfriedhofs 2018 gesagt: "Warum sollte ich auf diesen Friedhof gehen? Er ist voller Verlierer."

2015 McCain verhöhnt 

2015, verhöhnte Trump den mittlerweile verstorbenen Senator John McCain, der fünfeinhalb Jahre in vietnamesischer Kriegsgefangenschaft verbrachte und dort gefoltert wurde: Ihm seien Leute lieber, die sich nicht gefangen nehmen ließen.

Trump wies nun jedoch auch zurück, dass er den verstorbenen Senator und Veteranen John McCain als "Verlierer" bezeichnet und sich gegen die Trauerbeflaggung nach dessen Tod gewehrt haben soll. Trump schrieb auf Twitter über seinen früheren innerparteilichen Rivalen: "Ich war nie ein großer Fan von John McCain." Er habe aber "ohne zu zögern" Trauerbeflaggung angeordnet und ein Flugzeug nach Arizona geschickt, um den Sarg mit der Leiche McCains nach Washington zu bringen.

Mögliche Quellen für Trump "Gesindel" 

Auf dem Rückweg von einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania nach Washington am Donnerstagabend (Ortszeit) äußerte sich Trump bereits empört über den Bericht von "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg. "Es ist eine Schande, dass eine Zeitschrift in der Lage ist, so etwas zu schreiben", sagte er. Sollten die in dem Bericht angeführten anonymen Quellen tatsächlich existieren, handle es sich bei ihnen um "Gesindel" und um "Lügner".

Aus Sorge um Frisur nicht Soldatenfriedhof besucht?

Trump war im November 2018 zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs nach Frankreich gereist. Dabei hatte er den Besuch eines US-Soldatenfriedhofs abgesagt. Trump zufolge lag das am schlechten Wetter. Statt mit dem Hubschrauber hätte Trump damals mit dem Auto dorthin fahren müssen. Trump sagte nun, der Secret Service - der für den Schutz des US-Präsidenten zuständig ist - habe das damals aus Sicherheitsgründen abgelehnt.

"The Atlantic" schrieb dagegen, Trump habe den Besuch damals abgesagt, weil er Angst um seine Frisur gehabt habe und weil er nicht daran glaube, dass es wichtig sei, amerikanische Gefallene zu ehren. Am Tag nach der Absage hatte Trump allerdings einen anderen, näher gelegenen amerikanischen Soldatenfriedhof besucht - ebenfalls bei schlechtem Wetter. In dem heftigen Regen waren damals sowohl Trump als auch seine Haare nass geworden.

Trump verstehe laut dem anonymen Informanten des Berichts nicht, warum sich jemand aufopfere, wenn für ihn selbst dabei nichts herausspringe. "Die Idee, dass man etwas nicht nur für sich selbst tut, begreift er nicht", soll ein ein pensionierter Viersternegeneral zitiert werden. "In jedem, der etwas tut, woraus er keinen unmittelbaren persönlichen Nutzen zieht, sieht er einen Trottel."

Biden: Trump als Präsident "absolut nicht geeignet" 

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden kritisierte Trump scharf: "Das ist krank, erbärmlich, das ist so unamerikanisch, so unpatriotisch", sagte der frühere Vizepräsident am Freitag bei einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Wilmington zu den Vorwürfen. Biden meinte auf Twitter zudem: "Herr Präsident: wenn Sie unsere Truppen nicht respektieren, dann können Sie sie auch nicht führen." Bei einer Pressekonferenz im US-Bundesstaat Delaware fügte er hinzu, die Anschuldigungen seien "abscheulich". Sollten sich diese bewahrheiten, sei einmal mehr klar, dass Trump absolut nicht geeignet sei, Präsident und Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte zu sein. Der Demokrat Biden tritt bei der Wahl am 3. November gegen den Republikaner Trump an.

Der Vorwurf, Soldaten nicht zu ehren, wiegt in den USA besonders schwer, da das Militär in den Vereinigten Staaten einen sehr hohen Stellenwert genießt. Unter Angehörigen der Streitkräfte war das Ansehen Trumps zuletzt gesunken, wie eine Umfrage der "Military Times" ergab. Demnach wollten 41,3 Prozent der Befragten für Biden stimmen, 37,4 Prozent für Trump.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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SchallundRauch (155 Kommentare)
am 04.09.2020 22:41

Wer Menschen-verachtend agiert sollte tote Soldaten ehren?
Zwischen 1950 und 1970 standen Juden und Linke im Visier der Republikaner - halb Hollywood musste vor Gericht antanzen, dann schickte man die ungeliebte, weil arme, Bevölkerung nach Vietnam...
Das ging ab den Siebzigern weiter mit weltweit angezettelten Kriegen, um von fehlendem Gesundheitssystem und Diskriminierungen abzulenken.
Was kümmert sich die "freie" westliche Welt um jene die Guantanmo inhaftiert oder unschuldig hingerichtet wurden? Wer kümmert sich um die Farbigen die in den USA verfolgt und mit österreichischen Glock-Pistolen getötet werden? Lieber kriecht man vor amerikanischen Kriegsverbrechern und rollt ihnen bei Besuchen den roten Teppich auf.
Wenn Trump ein "normaler" Österreicher wäre? Er würde als Rechtsradikaler und Verleumder zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Vorher würde man ihn, nach psychiatrischem Gutachten, noch 2,3 Jahre in eine Anstalt für geistig-abnorme Rechtsbrecher stecken.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.09.2020 01:35

Wie heißt das Zeug, was sie nehmen?

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am 04.09.2020 22:03

Stimmt!!!

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Rapid09 (2.615 Kommentare)
am 04.09.2020 21:29

Ich versteh den Trumpel nicht, da erzaehlt ein Magazin ohne Beweise irgend etwas ueber ihn und er ist sauer. Das ist doch genau dieselbe Masche die er jeden Tag verwendet wenn er seine Luegen in die Welt setzt. Geschieht ihm recht!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.09.2020 01:33

Sie sind aber auch nicht leicht zu verstehen.
Magazine erzählen etwas über Trump ohne Beweise.
Trump angeblich Lügen.
Wer ist da jetzt die Henne und wer das Ei?
Und was soll was da geschieht mit Recht zu tun haben?

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( Kommentare)
am 04.09.2020 20:47

Leider bringt der Kommentar nichts für die Amis.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 18.09.2020 01:28

Was soll es bringen?
Gefallene Soldaten sind "Loser".
Sie haben ihr Leben verloren.
Das ist ganz einfach - daran ist nichts schwer zu verstehen - oder?
Dieses ganze "Helden Tam Tam", Glorifizierung usw. ist eher ein schwacher Trost für die Hinterbliebenen.
Manche hören angelich gerne solche Worte und glauben es sogar.
Und genau für die Leute spielt Trump dieses "Heldenepos" mit.
Was sich ein Präsident nebenbei wirklich denkt, das erfährt man gewöhnlich nie.
Trump ist die Ausnahme - er denkt oft laut und offen.
Das hat den Vorteil, dass manche Dinge von mehreren Seiten beleuchtet werden.

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