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Nach Trumps 80-Minuten-Selbstlob zerriss Nancy Pelosi den Redetext

Von Thomas Spang, Washington, 06. Februar 2020, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Ziemlich beste Feinde: Pelosi zerreißt Trumps Rede
Bild: (AFP)

Die Rede zur Lage der Nation des US-Präsidenten offenbarte die Spaltung des Landes.

Gemächlichen Schrittes ist US-Präsident Donald Trump gestern zum Podium im Kongress gegangen, um seine Rede zur Lage der Nation zu halten. Er genoss den Augenblick und den Jubel seiner Republikaner, die ihn wenige Stunden später nach einem Amtsenthebungsprozess ohne Zulassung von Zeugen und Beweisen im Senat mit ihrer Mehrheit freisprachen. Trump ist obenauf.

In seiner Vorstellung hat Trump das in düstersten Farben beklagte "große Gemetzel", also den Niedergang Amerikas, beendet und das Land in kürzester Zeit in eine neue, strahlende Zukunft geführt. Das war auch der Titel seiner 80-minütigen Rede zur Lage der Nation: "Die großartige amerikanische Wiederkehr".

Der Präsident überreichte, wie im Protokoll vorgesehen, die Redetexte an Vizepräsident Mike Pence und die demokratische Chefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi. Diese nahm die Mappe an und streckte Trump höflich die Hand entgegen. Doch der Präsident ignorierte sie verächtlich und drehte sich sofort den Abgeordneten aus Repräsentantenhaus und Senat zu. Das war ein Affront gegen Pelosi, die die Gastgeberin des Präsidenten im Kongress ist und diesen formal einladen muss, die traditionelle "State of the Union"-Rede zu halten.

Nach Trumps 80-Minuten-Selbstlob zerriss Nancy Pelosi den Redetext
… der vor Beginn seiner Rede Pelosis ausgestreckte Hand ignoriert hatte. Bild: APA/AFP/OLIVIER DOULIERY

Rede ohne Gemeinsamkeiten

Trump enttäuschte seine Anhänger nicht: Er hielt eine Rede, in der er nach übereinstimmender Ansicht von Analysten nicht einmal den Versuch unternahm, Gemeinsamkeiten mit den Demokraten zu suchen. Die saßen mit grimmigen Mienen versteinert auf ihren Plätzen, als der Präsident verkündete, "die Lage der Nation ist stärker als jemals zuvor".

Stärker, größer, besser. Es mangelte nicht an Übertreibungen in den Ausführungen Trumps. Er beschwor eine boomende Wirtschaft, mit Rekordbeschäftigung, brummenden Fabriken und steigenden Löhnen. Alles dank seiner Steuerreform und den Handelskonflikten um das Freihandelsabkommen Nafta und mit China.

Die Republikaner riss es von den Stühlen. "Vier weitere Jahre", skandierten sie, als Trump den geplanten Bau seiner "langen, großen und sehr starken Mauer" an der Südgrenze zu Mexiko beschwor, den Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern verteidigte, seine restriktive Abtreibungspolitik anpries und vor einer "sozialistischen Übernahme" des Gesundheitssystems warnte.

Grund für Optimismus

"In nur drei kurzen Jahren haben wir die Mentalität des amerikanischen Niedergangs zerschlagen", betonte Trump. Und fügte in einer Mischung aus Drohung und Versprechen hinzu: "Wir werden niemals dahin zurückkehren." So spricht einer, der sich unverwundbar fühlt und seiner Wiederwahl im November entgegensieht.

Grund für Optimismus hat Trump allemal. Gallup bescherte ihm zuletzt die besten Umfrageergebnisse seiner Amtszeit. 49 Prozent der Amerikaner sind zufrieden mit der Arbeit des Präsidenten. Die Demokraten bereiteten ihm mit dem Chaos bei der Auszählung bei den ersten Vorwahlen in Iowa eine Steilvorlage.

Keine neue Initiative Trumps

In seiner vom Teleprompter abgelesenen Rede ergriff Trump nicht eine einzige neue Initiative. Und er verschwieg einige unangenehme Wahrheiten. Die bittere Spaltung des Landes, die massiven Probleme im Gesundheits- und Bildungswesen, die allerorts bröckelnde Infrastruktur, die Klimakrise, die Spannungen mit Amerikas traditionellen Verbündeten, den Ansehensverlust der USA in der Welt oder das Impeachment.

Am Ende der Rede schlug dann die Stunde der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses: Pelosi zerriss genüsslich Trumps Manuskript, das er ihr zu Beginn achtlos in die Hand gedrückt hatte. Ein Statement, das beschreibt, wie es um die Lage der amerikanischen Nation wirklich steht.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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G_Reisegger (188 Kommentare)
am 23.02.2020 14:24

Gute Nachrichten:

Soros ist ins Visier der US-Justiz geraten, weil er auch in den USA Dienste bestochen haben soll. – Insider sind der Ansicht, daß Soros sein mieses Leben nicht in Freiheit beenden würde.

Die impeachment-Farce ging aus, wie sie ausgehen mußte. Der Tiefe Staat hat das „Match“ verloren. Auch Joe Biden ist weg vom Fenster. – Was sollte übrigens illegal sein, zu verlangen, die kriminellen Geschäfte eines Polit-Gangsters zu überprüfen? – Es ist doch merk-würdig, daß ein aus dem Nichts kommender Familienclan in kurzer Zeit 1,5 Mrd. an Vermögen anhäuft; doch nicht mir ehrlicher Arbeit.

Das FBI durchsucht nun die Biden-Firma.

Trumps perfekte Aussage: „Die Demokratische Partei ist die Partei hoher Steuern, hoher Kriminalität, offener Grenzen, Abtreibung bis zur Geburt, Sozialismus, krasser Korruption und der totalen Zerstörung des zweiten Zusatzartikels der Verfassung.“

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spektator (2.077 Kommentare)
am 06.02.2020 19:32

Damit hat sie vor laufender Kamera
die Trumpwähler in ihrer Haltung gegen das abgehobene Establishment der Ostküste aber nur bestätigt!

Emotionell vielleicht verständlich - politisch eine gewaltige Fehlleistung !

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Bergretter (2.323 Kommentare)
am 06.02.2020 13:24

Respekt Frau Pelosi. Die zeigt so richtig, was sie von dem Geschwafel vom Trump hält.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 06.02.2020 13:09

hätte Ö auch nur ein zwei Parteisystem wäre KURZ mit über 60 % VORNE

Trump hat wieder mal beweisen dass ER von Höflichkeit NULL AHNUNG HAT 🤔🤔
aber was soll man von US Politiker/innen erwarten die sagen : FUCK THE EU ???

die Partei der Republikaner gleicht der Italienische Mafia mit lauter Strolch.

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nodemo (2.242 Kommentare)
am 06.02.2020 10:47

Die Amis sind unserer Zeit voraus und dachte ein zukünftiges Bild in unserem Parlament. Kurz in der Rolle von Trump und die Sigi Maurer als Pelosi und zerreisst aus Wut, das Regierungsübereinkommen der Türkisen mit den Grünen. Wann wird endlich die Atlantikbrücke in unseren Hirnen versenkt?

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 06.02.2020 09:33

Die qualitäts- mainstreammediale Berichterstattung über Donald Trump führt in die Irre. Ich habe mir seine Rede angehört. Er hat Vertreter aller Bevölkerrungsschichten auftreten lassen und sie geehrt (Milliardäre und Millionäre aber nicht). Er hat die sozialen Probleme von der konservativen Seite her angesprochen. Leider berichten Herr Spang und Herr Schuhmann darüber nicht. Trump wird die Wahl gewinnen. Die Konsumenten der Qualitätsmedien werden wieder den Kopf schütteln vor lauter Unverstand.

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gue1977 (284 Kommentare)
am 06.02.2020 08:35

sehr gut von trump reagiert. dieser hasserfüllten emanze würde ich auch nicht die hand geben.

die demokraten der usa sind so lächerlich geworden dass man nur mehr wegschauen und den kopf schütteln kann

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penunce (9.674 Kommentare)
am 06.02.2020 07:57

Die Ami´s sind so wie sie eben sind, man sollte das widerspruchslos hinnehmen, die DDR-Merkel macht das schon sehr lange ....

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metschertom (8.070 Kommentare)
am 06.02.2020 05:49

Passende Reaktion auf einen selbstverliebten Narzissten der Atomwaffen kontrolliert.
Wirkungsvoller wäre gewesen wenn sie ihm seinen "Pepi" mit einer Schere bearbeitet hätte! Friseurtechnisch eine Anpassung an seine Fratze!

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( Kommentare)
am 06.02.2020 08:42

He freund nicht beleidigen sonst schickt er dir eine bewaffnete drohne
die drohne hat dein handy nummer gespeichert zack zack!

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( Kommentare)
am 06.02.2020 04:09

Wie gefrustet muss die Dame sein? grinsen

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( Kommentare)
am 06.02.2020 05:57

Erlebe du mal hautnah wie dein land von einem lügner, betrüger, erpresser, der noch dazu nicht mehr als putins lakai ist, in den abgrund geführt wird, dann ist das echt noch die harmloseste reaktion.

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 06.02.2020 08:44

da geht's uns ja noch gut in good old Austria ?!?!?!?!??!?

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