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Krise am Persischen Golf spitzt sich weiter zu

Von nachrichten.at/apa, 20. Juli 2019, 07:21 Uhr
US-IRAN-DIPLOMACY-NAVY-DEFENSE
US-Marineschiff soll iranische Drohne zerstört haben Bild: KEYPHER STROMBECK

TEHERAN. Nach neuen Zwischenfällen in der Straße von Hormuz spitzt sich die Krise zwischen der Regionalmacht Iran und dem US-Verbündeten Großbritannien zu.

Der Iran beschlagnahmte am Freitag innerhalb kurzer Zeit zwei britische Tanker - einer davon konnte seine Fahrt später wieder fortsetzen.

Der britische Außenminister Jeremy Hunt drohte der Führung in Teheran mit "ernsten Konsequenzen", sollte sie nicht auch den anderen Tankerbald freigeben. In einem Interview des Senders SkyNews sagte er aber auch, militärische Optionen würden nicht erwogen. "Wir halten nach einem diplomatischen Weg Ausschau, um diese Situation zu lösen."

Hunt erklärte, er habe mit US-Außenminister Mike Pompeo über die Situation gesprochen. Versuche, mit dem iranischen Außenminister Mohammed Kawad Zarif zu telefonieren, seien zunächst nicht erfolgreich gewesen.

Die betroffene Meerenge im Golf von Oman, die Straße von Hormuz, ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Fast ein Drittel des globalen Ölexports wird durch die Meerenge verschifft.

Das US-Militär teilte mit, es habe Aufklärungsflugzeuge im Einsatz, um die Lage in der Straße von Hormuz zu beobachten. Die Flugzeuge operierten im internationalen Luftraum. Man stehe zudem in Kontakt mit US-Schiffen in der Gegend, um deren Sicherheit zu garantieren.

Die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatten nach eigenen Angaben zunächst den unter britischer Flagge fahrenden Öltanker "Stena Impero" in der Straße von Hormuz gestoppt und in Richtung iranischer Küste gebracht. Zur Begründung hieß es, der Tanker habe internationale Vorschriften missachtet. Die schwedische Reederei "Stena Bulk", der das Schiff gehört, teilte dagegen mit, der Tanker habe sich an sämtliche internationalen Vorschriften gehalten.

Laut den Behörden in der südiranischen Provinz Hormuzgan wurde die "Stena Impero" in den Hafen der Stadt Bandar Abbas eskortiert. Der Tanker habe sein GPS-Signal ausgeschaltet und sei vom südlichen Teil der Straße von Hormuz, der nur für den Ausgang der Schiffe vorgesehen ist, in die Meerenge eingefahren und habe damit eine Kollision mit anderen Schiffen riskiert, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Dies verstoße gegen die maritimen Vorschriften am Golf. Außerdem solle der Tanker auch umweltschädigende Materialien an Bord haben, die derzeit von der Umweltbehörde in Bandar Abbas untersucht würden.

Das schwedische Schiffsunternehmen teilte mit, mehrere unbekannte kleinere Boote und ein Hubschrauber hätten sich genähert, als der Tanker in internationalen Gewässern kreuzte. Wie Daten der Internetseite Marine Traffic zeigen, verließ die "Stena Impero" gegen 17.30 Uhr MESZ ihren Kurs, als sie die Straße von Hormuz passiert hatte. Das Schiff war unterwegs vom Hafen Fujaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Richtung Al-Jubail in Saudi-Arabien.

Kurz darauf wurde auch der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker "Mesdar" des britischen Unternehmens Norbulk Shipping UK in Richtung Iran abgedrängt. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde die "Mesdar" bald darauf aber wieder freigegeben. Nach dreieinhalb Stunden sei die Kommunikation mit der Besatzung wiederhergestellt worden. Die bewaffneten Sicherheitskräfte hätten das Schiff wieder verlassen und die "Mesdar" könne die Reise fortsetzen. Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars berichtete, die Besatzung sei routinemäßig von der iranischen Marine über die Umweltvorschriften im Persischen Golf aufgeklärt worden und anschließend weitergefahren.

Die Spannungen in der Region hatten sich in den vergangenen Monaten immens verschärft. Die Handelsschifffahrt wurde in den Konflikt zwischen den USA und dem Iran hineingezogen. Es kam zu mehreren Zwischenfällen mit Tankern und Drohnen. US-Präsident Donald Trump erklärte am Donnerstag, ein US-Marineschiff habe in der Straße von Hormuz eine iranische Drohne zerstört. Teheran widersprach. Großbritannien und der Iran streiten zudem über einen in Gibraltar festgesetzten iranischen Öltanker.

Nach den Vorfällen am Freitag kündigte Trump an, sich eng mit Großbritannien abstimmen zu wollen. Er betonte aber auch, dass die USA nicht viele Tanker hätten, die in dem Seegebiet unterwegs seien. Die Vereinigten Staaten treiben derzeit eine Initiative namens "Operation Sentinel" zum Schutz von Handelsschiffen in der Region voran. Dabei soll es vor allem darum gehen, die Straße von Hormuz mit erhöhter Militärpräsenz in der Region besser zu überwachen. Das US-Zentralkommando betonte am Freitag, die USA seien zwar gewillt, die Operation zu unterstützen, ohne Beiträge anderer Länder werde sie aber keinen Erfolg haben.

Das US-Militär kündigte am Freitagabend zudem nach einer entsprechenden Genehmigung von König Salman an, Soldaten nach Saudi-Arabien zu schicken. Der Schritt diene als zusätzliche Abschreckungsmaßname und dazu, die Streitkräfte und Interessen der USA in der Region vor Bedrohungen zu schützen. US-Medien hatten zuvor darüber berichtet, dass es sich um bis zu 500 Soldaten handeln solle.

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7  Kommentare
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Astroherwig (118 Kommentare)
am 20.07.2019 15:31

Es würde mich nicht wundern, wenn die nächste Behauptung wäre, dass die friedensschützenden us-streitkräfte, die nun endlich offiziell in saudi-arabien sein dürfen, plötzlich vom Iran angegriffen würden. Eine kleine false flag operation wird sich schon machen lassen, vielleicht sogar nicht ganz so stümperhaft wie zuletzt.
Dann kann man schon mit Briten und Sa einen vergeltungsangriff starten.
Vielleicht fühlt sich auch israel noch ein wenig bedroht und man muss die arme inoffizielle atommacht schützen vor dem bösen Iran.
Man muss kein Fan des Regimes im Iran sein, um die wirklichen hass-und machtgetriebenen kriegshetzer zu erkennen. Das einzige Hindernis ist offenbar nur noch, ein vermeintlich freier objektiver Journalist des westens zu sein.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 20.07.2019 12:58

Wenn ein Tankschiff in der Strasse von Hormuz versenkt wird und die Fahrrinne blockiert und dann schießt der Ölpreis in die Höhe .....

Wer traut sich auf den Ölpreis zu wetten, das Risk ligt bei schwache 40 Prozent?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.07.2019 11:54

dem US-Verbündeten Großbritannien zu.
steht im Artikel

DAS ist das Problem !

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Biene1 (9.546 Kommentare)
am 20.07.2019 10:30

...wer soll die Briten und die Amis noch ernst nehmen?

Trump und Johnson sollten sich besser auf ihrem eigenen Territorium wichtig machen und nicht andere Staaten terrorisieren!

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bebearaware (440 Kommentare)
am 20.07.2019 10:27

Die Krise wird 'zugespitzt'.
Feiner, aber großer Unterschied.

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jopc (7.371 Kommentare)
am 20.07.2019 09:54

US und GB schert euch einfach nach Hause,.
In der Straße von Hormuz habt ihr einfach nichts zu suchen.
GB soll den iranischen Tanker freigeben, schon gibt es keine Probleme mehr.
Und sollte der Iran wirklich zu einer Atombombe kommen, was solls.
Pakistan, Indien und das brandgefährliche Israel haben sie auch.
Zum Iran und Nordkorea sei zu sagen:
Die machen mir wegen Atombomben die wenigsten Sorgen. Nur das vollkommen durchgeknallte Regime in den USA möchte die ganze Welt beherrschen.
Wer sich nicht beugt, dem wirds mit Boben eingehämmert, wenn nötig mit Atombomben. Höre Aussagen von US Militärs.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.07.2019 11:55

JOPC

gut gebrüllt Löwe ! 😜😜👍👍

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