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Hacker erbeuteten Daten des Corona-Impfstoffes

11. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Hacker erbeuteten Daten des Corona-Impfstoffes
EMA-Direktorin Emer Cooke Bild: EMA/AP

AMSTERDAM. Europäische Arzneimittelbehörde bestätigte Cyberangriff.

Mit einer Cyberattacke auf eine EU-Behörde haben unbekannte Hacker Dokumente über den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer erbeutet. In die Computersysteme der beiden Unternehmen drangen die Täter aber nicht ein. Als Schwachstelle erwies sich das IT-System der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam.

Welches Ausmaß der Angriff hatte, ist unklar. Die Behörde sprach in einer dürren Mitteilung von "einigen Dokumenten", die im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den Impfstoff bei dem Angriff gestohlen worden seien. Zu der drängenden Frage, wer hinter dem Angriff steht, teilte die EMA nichts mit. Ermittlungen wurden eingeleitet.

Mikko Hyppönen von F-Secure, einer der weltweit führenden Sicherheitsexperten, ist sich sicher, dass Hacker im Auftrag eines Staates am Werk waren: "Geheimdienste haben die Aufgabe, ihre Nationen gegen Bedrohungen von außen zu verteidigen." Es überrasche daher niemanden, dass diese versuchten, Impfstoff-Daten zu stehlen. "Wenn Covid-19 als Bedrohung von außen betrachtet wird, glauben sie auch, dass Forschungsdaten-Diebstahl die Verteidigung ihrer Nationen erleichtert."

Biontech sei in der Lage gewesen, seine Forschungsergebnisse zu verteidigen, solange sie sich auf eigenen Systemen befunden haben, sagte Hyppönen. "Es gibt jedoch nichts, was sie tun könnten, um ihre Daten zu schützen, wenn diese im Rahmen der Genehmigungsverfahren auf IT-Regierungssystemen landen."

Ein wirksamer Corona-Impfstoff kann volkswirtschaftlich von gigantischem Nutzen sein: Je früher ein Vakzin verfügbar ist, desto näher rückt eine Rückkehr zu einem Leben ohne Lockdown-Beschränkungen. Daher sind viele Nationen aktiv am Impfstoff-Rennen beteiligt. Russland hatte bereits im August noch vor Abschluss der international üblichen klinischen Tests einen Impfstoff mit dem Namen "Sputnik V" zugelassen. Neutrale Experten kritisieren dieses Vorgehen als riskant. In China wurde der Impfstoff von Sinovac im Rahmen einer Notfallzulassung genehmigt und schon an hunderttausende Menschen verteilt.

Entscheidung am 29. Dezember

Nun geht es um Schadensbegrenzung: Pfizer und Biontech betonten, dass nach ihrem Wissen keine Daten über die Testpersonen abgegriffen wurden. Die Pharmaunternehmen seien zudem von EMA informiert worden, dass der Angriff "keine Auswirkungen" auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe.

EMA-Direktorin Emer Cooke äußerte sich unterdessen am Mittwochabend positiv über die mögliche Zulassung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer. "Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen." Am 29. Dezember sei ein Treffen mit allen Arzneimittelbehörden der 27 EU-Mitgliedsstaaten angesetzt. Dann solle die Entscheidung über die Zulassung des Impfstoffes in der EU fallen.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Hofstadler (1.359 Kommentare)
am 11.12.2020 18:35

Scheint so, als würde es um die Datensicherheit nicht besonders gut stehen💩💩💩

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oberoesterreicher (1.076 Kommentare)
am 11.12.2020 06:58

Aus der EU kannsja keiner gewesen sein...China? Russland?USA?

Traurig wie wenig sich die EUDSSR um die wirklich wichtigen Sachen kümmert...jeder Furz wird reguliert und kontroliert und die eigenen Kronjuwelen ...

Interessant auch wieso das wen interessiert, da fallen wieder die Verschwörungstheorien ein die verbreitet wurden über das Mikrobiologielabor Wuhan der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, das heutige Institut für Virologie.

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.12.2020 01:42

>> informiert worden, dass der Angriff "keine Auswirkungen" auf das Zulassungsverfahren habe

Und wovon träumen diese Leute bei Nacht?

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