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"Er hat das Leben aus George Floyd herausgepresst"

31. März 2021, 00:04 Uhr
"Er hat das Leben aus George Floyd herausgepresst"
Viele Menschen hoffen auf ein Urteil, das ein Zeichen setzen wird. Bild: APA/AFP/GETTY IMAGES/SCOTT OLSON

MINNEAPOLIS. Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen hat in den USA das Verfahren gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin begonnen, der auf George Floyds Hals kniete, bis er starb. Die Vorwürfe sind erschreckend. Der Verteidiger aber erklärt, der Angeklagte habe lediglich seinen Job gemacht.

"Alles tut weh", seufzt Floyd. "Ich kann nicht atmen", sagt der Afroamerikaner immer wieder, bevor er für immer verstummt. Ein erschütterndes Video seiner letzten Minuten zeigt, wie Passanten die Polizisten anschreien, während der weiße Beamte stoisch weiter auf Floyds Hals kniet und ihn zu Boden drückt. "Lass seinen Hals, verflucht noch mal, er atmet nicht mal mehr", schreit ein Passant. "Haben sie ihn getötet?", ruft eine Passantin. "Ihnen ist es egal, er ist schwarz", sagt sie.

Mit dem Abspielen des Videos für die Geschworenen eröffnete die Staatsanwaltschaft im Gerichtsaal in der Stadt Minneapolis das Hauptverfahren gegen den weißen Ex-Polizisten. Ihm wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen. Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.

"Als Herr Floyd in Not war, wollte Herr Chauvin ihm nicht helfen, hat ihm nicht geholfen", sagte Staatsanwalt Jerry Blackwell. Floyd habe 27 Mal um Hilfe gefleht. Chauvins "exzessive Gewaltanwendung" habe zum Tod des 46-Jährigen geführt. Chauvin habe übermäßig und unnötig Gewalt gegen Floyd ausgeübt und das Leben aus diesem regelrecht "herausgepresst".

Die Videos von Floyds letzten Minuten hatten in den USA im vergangenen Jahr mitten in der Pandemie monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt. Viele Beobachter sprachen von der größten Protestwelle seit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre.

Die Erwartungen an den Prozess sind daher immens. Viele Menschen, darunter wohl auch die meisten Schwarzen, hoffen auf ein Urteil, das ein Zeichen setzen wird. Die Aufgabe der Geschworenen ist es aber nicht, über Rassismus und Polizeigewalt zu urteilen. Sie müssen in diesem konkreten Fall entscheiden, ob Chauvin vorschriftsmäßig handelte oder schuldig ist.

"Er hat nur seinen Job gemacht"

Chauvins Anwalt Eric Nelson wies die Argumente der Anklage zurück und betonte, Chauvin habe als Polizist nur seinen Job gemacht, "genau so, wie er dafür trainiert wurde". Der Einsatz gegen Floyd sei gerechtfertigt gewesen, weil dieser Widerstand geleistet habe. Zudem argumentierte er, dass Floyds Tod nicht auf Gewalteinwirkung zurückgehe, sondern auf dessen vorbelastete Gesundheit und Rückstände von Drogen im Blut.

Der 46-jährige George Floyd war wegen des Verdachts festgenommen worden, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Das Urteil wird frühestens im Mai erwartet.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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jopc (7.371 Kommentare)
am 01.04.2021 08:57

27x 'um Hilfe gefleht'

Wie geht das denn wenn man keine Luft zum Atmen hat?
Das ist durchschnittlich alle 17 sec ein 'Flehen'?

Luftmangel??????

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.441 Kommentare)
am 31.03.2021 01:19

Gäbe es das Wort "Chauvinismus" noch nicht, müsste man es für Herrn Chauvin extra erfinden!

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