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Coronavirus: Brasilien veröffentlicht keine Gesamtzahl der Toten mehr

Von nachrichten.at/apa, 07. Juni 2020, 13:46 Uhr
Brasiliens Präsident Bolsonaro Bild: Ueslei Marcelino (X02828)

RIO. Das brasilianische Gesundheitsministerium veröffentlicht keine Gesamtzahl der Corona-Toten mehr. Die regionalen Gesundheitsbehörden warfen der Regierung vor, die vielen Opfer der Pandemie "unsichtbar" machen zu wollen.

Die Zahl der in Brasilien an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Menschen überschritt inzwischen die Schwelle von 35.000. Damit ist Brasilien das Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von Corona-Toten nach den USA und Großbritannien. Landesweit wurden bisher mehr als 645.000 Infektionen registriert, Experten gehen jedoch aufgrund der geringen Zahl von Tests von einer hohen Dunkelziffer aus.

Seit Freitagabend veröffentlicht das Gesundheitsministerium keine Gesamtopferzahl mehr, sondern meldet nur noch die Opferzahl jedes Tages. Ein ranghoher Regierungsvertreter hatte die von den örtlichen Behörden gemeldeten Corona-Statistiken zuvor als "unzuverlässig und manipuliert" bezeichnet.

Kritik an Bolsonaro: Choron-Opfer "unsichtbar" machen

Am Samstag warfen die regionalen Gesundheitsbehörden Regierung von Präsident Jair Bolsonaro vor, die vielen Corona-Opfer im Land "unsichtbar" machen zu wollen. Dieser "autoritäre, unsensible, unmenschliche und unethische Versuch, die Covid-19-Toten unsichtbar zu machen, wird nicht funktionieren", erklärte der Rat der Gesundheitsminister. Der Theologe Leonardo Boff (81) bezeichnete Bolsonaro angesichts der rasch steigenden Corona-Opferzahlen laut Medienberichten vom Samstag als "Völkermörder" und rief zu seinem Sturz auf.

Mit mehr als 6.400 Todes- und 63.000 Infektionsfällen ist Rio de Janeiro der am zweitstärksten betroffene Bundesstaat Brasiliens. Am Samstag lockerte der Bundesstaat die verhängten Corona-Beschränkungen: Gouverneur Wilson Witzel ordnete per Dekret an, dass Bars, Restaurants und Einkaufszentren teilweise wieder öffnen dürfen. Auch einige sportliche Aktivitäten sind wieder erlaubt. Viele Menschen strömten nach den Lockerungen wieder an die Strände.

Braslien droht mit Austritt aus WHO

Nach dem Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) droht nun auch Brasilien mit einem solchen Schritt. Bolsonaro warf der internationalen Organisation "ideologische Voreingenommenheit vor" und sagte am Freitag vor Journalisten, seine Regierung bewerte derzeit den WHO-Austritt der USA.

"Entweder die WHO arbeitet ohne ideologische Voreingenommenheit oder wir gehen auch. Wir brauchen hier keine Außenstehenden, die ihre Meinung zur Gesundheitslage abgeben", verkündete Bolsonaro. Der rechtsradikale Präsident kritisierte die WHO unter anderem dafür, dass sie die klinischen Studien für das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19 ausgesetzt hatte. Bolsonaro hatte - wie US-Präsident Donald Trump - die umstrittene Einnahme des Medikaments als Präventivmaßnahme wiederholt angepriesen.

Die WHO hatte die Versuche mit Hydroxychloroquin ausgesetzt, nachdem mehrere Studien Bedenken hinsichtlich seiner Verträglichkeit und Wirksamkeit aufgeworfen hatten. In einer neuen Studie der Universität Oxford hieß es am Freitag, dass Hydroxychloroquin "keine positive Wirkung" bei der Behandlung der Lungenkrankheit zeige.

Bolsonaro und Trump pflegen ein enges Verhältnis. Sie ähneln sich in ihrer harschen und aggressiven Rhetorik sowie in ihren rechtspopulistischen Ansichten, weshalb Bolsonaro oft auch als "Tropen-Trump" bezeichnet wird. Bolsonaro steht wegen seines Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie massiv in der Kritik. Er bezeichnete Covid-19 in der Vergangenheit als "kleine Grippe" und lehnt die von den Bundesstaaten angeordneten Beschränkungen ab, weil die Wirtschaft darunter leide.

Trump hatte jüngst den Bruch seines Landes mit der WHO verkündet. Im Streit um den Umgang mit der Corona-Pandemie hatte er bereits Mitte April die US-Zahlungen an die WHO eingestellt. Trump wirft der UN-Unterorganisation "Missmanagement" sowie Einseitigkeit zugunsten Chinas vor, das als Herkunftsland des neuartigen Coronavirus gilt.

Die 1948 gegründete WHO ist abhängig von den Beiträgen ihrer mehr als 190 Mitgliedsländer sowie von Spenden von Regierungen und nicht-staatlichen Akteuren. Die USA waren bisher der größte Geldgeber.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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penunce (9.674 Kommentare)
am 07.06.2020 18:54

Brasilien hat über 210 Millionen Einwohner, und wenn 6-10tausend alte Menschen, die zumeist Vorerkrankungen haben, pro Monat sterben, ist das noch lange nicht dem Virus zuzuschreiben.

Wenn man die Zahl, welche gestern von den OÖN kolportiert wurde hernimmt, dann sind das ca 36000 : 6 Monate (das Virus existiert 6-7 Monate) ca 5000 - 6000 im Monat und das ist völlig normal!
Hat man die Alte seziert und den Tod durch den Virus festgestellt?
Nein, sicher nicht!

"Entweder die WHO arbeitet ohne ideologische Voreingenommenheit oder wir gehen auch. Wir brauchen hier keine Außenstehenden, die ihre Meinung zur Gesundheitslage abgeben", verkündete Bolsonaro"

Auch die Drohung der WHO mit dem Austritt ist verständlich, um den grippeähnlichen Virus zu bekämpfen braucht man keine WHO!

Der Kurz ist ein Freund vom SOROS, der aber will eine neue Zuwanderungswelle, um mit dieser eine neue WO zu schaffen!
Der junge Kurz, sein Zeichen sind die abstehenden Ohren, wird bei der nächsten Wahl abschmieren

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vinzenz2015 (46.432 Kommentare)
am 08.06.2020 01:38

Irrwitzig unrealistisches Stammtisch- Weltpolitik- Szenario!
Zynische Corona- Bagatellisierung mittels Vorerkrankung- Spekulation.

Sezieren von 10.000den??

Und immer wieder der faktenresistenten
Corona/Grippe Vergleich?!?

Narurlich darf Soros nicht fehlen im skurilen Geisterkabinett!

Einfach nur verwirrt und
"von des Geistes Blässe angekränkelt"!

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penunce (9.674 Kommentare)
am 08.06.2020 08:10

Ich stelle fest, du kannst auch nicht rechnen!

Denn in SECHS Monaten wurden in Brasilien 645.000 Infektionen registriert und davon starben ca 6.400, bei einer Einwohnerzahl von 210 Millionen!

645.000 : 6 = 10.750 nur Infektionen PER MONAT!!

6.400 : 6 = 1.066 tote Brasilianer PER MONAT!!

Ich finde das ganz normal in der Grippezeit, wenn man die Einwohnerzahl hernimmt und das sind immerhin 210 Millionen!

Von wegen "Irrwitzig unrealistisches Stammtisch- Weltpolitik- Szenario"

"Narurlich darf Soros nicht fehlen im skurilen Geisterkabinett!"

Deine Rechtschreibfehler nicht beachtend, erwähnte ich den SOROS welcher eine neue Weltordnung anstrebt und ein "Freund" von Kurz ist!

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( Kommentare)
am 08.06.2020 10:56

Weil Du ja so ein Freund von Verschwörungstheorien bist:

- warum hängt die vereinigte radikale Rechte in Europa von afd bis fpö am Gängelband von Putin?

- wird Putin auch der nächste Königsmacher in den USA?

- wer zahlt dem hakenkreuzaffinen Sellner seine zweifelhaften Aktivitäten?

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