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CDU-Parteitag - Kramp-Karrenbauer stellte Führungsfrage

Von nachrichten.at/apa, 22. November 2019, 14:03 Uhr
GERMANY-POLITICS-CDU-CONGRESS
Annegret Kramp-Karrenbauer Bild: ODD ANDERSEN (APA/AFP/ODD ANDERSEN)

LEIPZIG. Die Vorsitzende der konservativen deutschen Regierungspartei CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, hat angesichts andauernder Kritik die Machtfrage gestellt - und sie vorerst für sich entschieden.

Wenn die Partei nicht bereit sei, ihren Kurs mitzugehen, solle sie dies beim Parteitag entscheiden, sagte sie am Freitag in Leipzig.

"Dann lasst es uns heute aussprechen. Dann lasst es uns heute auch beenden. Hier und jetzt und heute", erklärte die Parteichefin zum Schluss ihrer Rede. Die etwa 1000 Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen und feierten ihre Chefin rund sieben Minuten lang.

Auch ihr Rivale Friedrich Merz stand auf und applaudierte lange. Kramp-Karrenbauer war wegen Wahlschlappen und schwachen Umfragewerten für sie persönlich und die Partei heftig in die Kritik geraten.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der den Parteitag leitete, sagte anschließend: "Der Applaus zeigt: Heute wird nicht Schluss gemacht, Annegret. Heute geht es erst richtig los."

In der Aussprache sagte Hessens Regierungschef Volker Bouffier dann zu dem großen Beifall: "Das war ein klares und deutliches Signal." Es könne nicht sein, dass die CDU sich weiter zerstritten zeige. "Ohne Zusammenhalt verzwergen wir", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn. "Lasst uns streiten, dass es kracht." Aber über Sachfragen.

"Das ist keine erfolgreiche Wahlkampfstrategie"

Zuvor hatte Kramp-Karrenbauer ihre Kritiker in die Schranken gewiesen. Es dürfe nicht sein, dass die CDU sich selbst und die von ihr geführte Bundesregierung schlechtrede. "Das ist keine erfolgreiche Wahlkampfstrategie", sagte Kramp-Karrenbauer unter großem Applaus.

Sie reagierte damit vor allem auf Kritik von Merz, der das Erscheinungsbild der CDU-geführten Bundesregierung als "grottenschlecht" bezeichnet hatte.

Kramp-Karrenbauer, die seit kurzem auch Verteidigungsministerin ist, sagte dagegen über die bisherige Regierungszeit von Merkel: "Es waren 14 gute Jahre für Deutschland, und darauf können wir alle miteinander stolz sein."

Offensichtlich in Richtung von Merz versprach sie aber auch, Kritiker und Querdenker einbinden zu wollen. "Ich will kein schwaches Team um mich herum haben." Jeder solle sich einbringen, auch wenn er eine andere Meinung habe.

Die CDU-Vorsitzende rief zudem zu mehr Gelassenheit auf. Es sei vor dem Parteitag von "Revolution" und "Aufruhr" die Rede gewesen. Ein Blick zurück zeige, dass das vor Parteitagen fast immer so sei. Sie räumte ein, dass es ein schwieriges Jahr gewesen sei. Aber die Volkspartei CDU halte diese Diskussionen aus. Die Bürger interessierten sich mehr dafür, was man in Zukunft machen wolle, als für CDU-Personaldebatten.

Kramp-Karrenbauer räumte ein, dass ihr erstes Jahr als Vorsitzende für die CDU nicht einfach und nicht so erfolgreich wie geplant verlaufen sei. Die CDU müsse gleichzeitig konservativ, sozial und liberal sein. Wenn die CDU mit allen ihren Flügeln schlage, werde sie auch in den Umfragen und bei Wahlen "wieder in anderen Sphären fliegen".

Die ultrakonservative Werte-Union, die eine personelle Erneuerung der CDU fordert, wies sie in die Schranken: "Es gibt nur eine Werte-Union und das ist die CDU Deutschlands."

"Kommen um ein Digitalministerium nicht herum"

Inhaltlich skizzierte Kramp-Karrenbauer ihre Pläne in der Digital-, Umwelt und Sozialpolitik. "Wir kommen um ein Digitalministerium nicht herum", sagte Kramp-Karrenbauer. Zugleich rief sie ihre Partei auf, sich um die Zukunftsfragen des Landes zu kümmern. Es sei bekannt, dass aufgrund der Digitalisierung Arbeitsplätze wegfielen. Es gelte, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass neue Arbeitsplätze entstünden.

Beim Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunks warb sie dafür, keinen Bewerber von vornherein auszuschließen. Die Sicherheitsfragen dürften sicher gerade bei diesem Thema nicht aus den Augen verloren werden.

Entscheidend sei aber die Frage, wie die Sicherheitsstandards definiert würden und ob man sicherstellen könne, dass diese auch von den Bewerberfirmen garantiert werden könnten. 5G werde überall gebraucht, es müsse dafür gesorgt werden, dass die Technik schnell ausgerollt werde. Sonst werde Deutschland weiter abgehängt.

Sie spielte damit offensichtlich auf einen Antrag an, der eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei von vornherein ausschließen will. Diesem Konzern wird immer wieder unterstellt, für China zu spionieren.

"Wohlstand, aber nicht Wohlfahrt für alle"

In der Sozialpolitik sprach sie sich dagegen aus, Geld mit der Gießkanne auszuschütten. "Das ist der größte Unterschied zur Sozialdemokratie: Wir wollen Wohlstand für alle, aber nicht Wohlfahrt für alle." Hier müsse die Union dafür sorgen, dass umstrukturiert werde.

Zugleich verteidigte sie den Kompromiss der großen Koalition zur Grundrente und beklagte, dass jeder Kompromiss systematisch schlechtgeredet werde.

Kramp-Karrenbauer will die CDU/CSU zudem stärker als Umwelt- und Klimaschutzpartei profilieren. "Wir haben eine Verantwortung für die Schöpfung. Das ist keine Erfindung von Greenpeace, das ist keine Erfindung der Grünen." Die Politik der Nachhaltigkeit sei tief im Programm der CDU verankert. Das gebiete schon das C für "Christlich" im Parteinamen. "Das C ist verdammt ernst", sagte sie.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wertete den heftigen Applaus für die Parteichefin so: "Heute wird nicht Schluss gemacht, heute geht's erst richtig los." Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier lobte Kramp-Karrenbauer für eine "mutige und ehrliche" Rede. Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, Kramp-Karrenbauer habe mit ihrer Wiederannäherung an die Schwesterpartei CSU die Voraussetzung für Wahlerfolge geschaffen.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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weinberg93 (16.373 Kommentare)
am 22.11.2019 21:59

Kann sich jemand hier vorstellen die Rendi-Wagner beendet ihre Rede auch so wie heute AKK?

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weinberg93 (16.373 Kommentare)
am 22.11.2019 22:36

Rendi-Wagner würde sicher nicht minutenlang Standing-Ovations bekommen, sondern:
Gelächter und/oder Pfeifkonzert!

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jack_candy (7.890 Kommentare)
am 22.11.2019 20:03

"Auch ihr Rivale Friedrich Merz stand auf und applaudierte lange" - was für ein Heuchler. Erst Unruhe stiften und dann beim ersten Gegenwind wieder den Schwanz einziehen.

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observer (22.243 Kommentare)
am 22.11.2019 15:10

Frage: "Fährt die Karrenbauer den Karren womöglich an die Mauer ?"

Antwort : "Nichts ist ganz fix, aber alles ist möglich - wenn sie bald nicht mehr die Gelegenheit dazu hat, besorgt das ja womöglich wer anderer !"

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( Kommentare)
am 22.11.2019 14:53

. . . .stellt die Führungsfrage.

Ist hier nicht schon die Frage die Antwort ?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 14:36

ich glaube nicht dass AKK erfolgreich wird in Berlin...
sie war es im Saarland ,das heisst aber nicht dass es in Berlin auch klappt !
es fehlt ihr an Charisma .
sie ist Löwe von Sternzeichen ,die haben sowas nicht ….hahahahahaha
Annegret Kramp-Karrenbauer (geborene Kramp; * 9. August 1962 in Völklingen),

zu vergleichen mit der Politik der GRÜNEN auf Landesebene in Österreich ,es heisst auch nicht dass es auf Bundesebene AUCH funktioniert.

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bleier (56 Kommentare)
am 22.11.2019 15:19

Bei allem Respekt, aber im Gegensatz zu Friedrich Merz vermittelt AKK eher ein hilfloses und weinerliches Erscheinungsbild. Ein(e) Politiker(in) muss Souveränität ausstrahlen und diesbezüglich liegen Welten zwischen AKK und ihrem Mitbewerber und Herausforderer. Mit einem eher weinerlich wirkenden Gesichtsausdruck und einer Verlierermimik werden Wahlen wohl schwer zu gewinnen sein.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 15:31

BLEIER

so kann man es ausdrücken

ich habe BEWUSST Merz nicht ins Spiel gebracht weil ich seine Art und Weise wie er sich benimmt nicht goutiere ...Merkel hat ihn rausgeschmissen, jetzt will er sich rächen.

Friedrich Merz (* 11. November 1955 in Brilon im Sauerland) ist Skorpion ,die haben die Angewohnheit mit Rache zu arbeiten ...und Macht ist ihnen WICHTIG .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 15:32

noch wichtiger ist MACHT für die Krebsgeborenen ,das ist Merkel .

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santabag (5.970 Kommentare)
am 22.11.2019 15:37

pepone, haben Sie gerade einen Sternzeichendeuterkurs bei der Gerda Rogers absolviert?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 16:19

SANTABAG

aber gehe, siiiie war bei mir im Unterricht ...😜😜😜hahahahahahaha

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 16:21

Gerda macht es mit dem Computer, ich mit dem Hirn
ich habe sie, als sie noch in Urfahr in der Rosenauerstrasse wohnte, besucht und gesehen mit welchen Mittel sie arbeitet.

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santabag (5.970 Kommentare)
am 22.11.2019 16:48

Hoffentlich bekommt pepone dafür eine kleine Umsatzbeteiligung von der Rogers ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.11.2019 16:54

SANTABAG

bitte schalte dich bei ihr ein...Danke 😜😜

auf Ö3 gibt sie ihre Kommentare jeden Sonntagabend für Anrufer/innen ab(glaube Sonntags )
ich höre es zufällig weil der Radio am KLO auf Ö3 eingestellt ist hahahahahaha

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