Boris Johnson bietet Millionen Hongkongern die Einbürgerung an
HONGKONG / LONDON. Britischer Premier: Sicherheitsgesetz lasse Großbritannien "keine andere Wahl"
Aus Protest gegen das geplante Sicherheitsgesetz hat der britische Premierminister Johnson einem großen Teil der Bevölkerung von Hongkong die Einbürgerung in Großbritannien in Aussicht gestellt. In einem Gastbeitrag in der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" vom Mittwoch schrieb Johnson, falls Peking das Gesetz verabschieden sollte, hätte Großbritannien "keine andere Wahl", als sein Einwanderungsgesetz weitreichend zu ändern.
"Viele Menschen in Hongkong haben Angst, dass ihre Lebensweise – die China versprochen hat aufrechtzuerhalten – bedroht ist", schrieb Johnson. Das geplante Gesetz beschneide die Freiheit der Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungszone und höhle Hongkongs Autonomie aus. Sollte China das Sicherheitsgesetz durchsetzen, werde seine Regierung diesen Menschen "Alternativen" anbieten, erklärte Johnson.
Derzeit besitzen 350.000 Bewohner der früheren britischen Kolonie einen "British National Overseas"-Pass, der ihnen eine visafreie Einreise nach Großbritannien und einen sechsmonatigen Aufenthalt ermöglicht.
Signal an 2,5 Millionen Menschen
Weitere 2,5 Millionen, die vor der Übergabe der Kronkolonie an China am 1. Juli 1997 geboren wurden, könnten demnach ein solches Dokument beantragen, sollte Johnsons Ankündigung umgesetzt werden. Statt sechs könnten ihnen künftig zwölf Monate Aufenthalt in Großbritannien gewährt werden, mit der Möglichkeit einer Erneuerung. Auch eine Arbeitserlaubnis und erweiterte Einwanderungsrechte stünden ihnen zu.
China hat die Überlegungen scharf kritisiert und mit "Gegenmaßnahmen" gedroht. "Alle Landsleute, die in Hongkong wohnen, sind chinesische Staatsbürger", hatte ein Außenamtssprecher betont. Johnson argumentierte hingegen, das Sicherheitsgesetz würde bei der Rückgabe der britischen Kronkolonie garantierte Freiheiten einschränken und die Autonomie aushöhlen.
Angesichts der seit vergangenem Sommer anhaltenden Proteste in Hongkong hatte der Volkskongress in Peking am Donnerstag die Pläne für das Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit gebilligt und den Ständigen Ausschuss des Parlaments mit dessen Erlass beauftragt.
Gesetz umgeht Parlament
Das Gesetz umgeht Hongkongs Parlament. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die Peking als subversiv oder separatistisch ansieht. Auch wendet es sich gegen ausländische Einmischung. Die prodemokratischen Kräfte in Hongkong fürchten, zum Ziel zu werden.
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Clever
denn wenn man es anbietet kommen primär einmal diejenigen die gut ausgebildet sind und wirtschaftlich etwas bringen..
Anders als bei uns in Mitteleuropa mit der 2015er-Naivität! Hkg spielt etwa bei PISA mit seinem Ausbildungssystem in der obersten Liga...O-Asiaten sind eben anders als die überwiegende Mehrheit aus dem Orient - wobei: auch Canada war so clever und pickte sich gleich heraus die gut ausgebildeten Syrer)
Da englisch dort ebenfalls Umgangssprache ist... bzw ohnehin dort alle an die Unis drängen - und wenn diese aus China sofort weg können... klar !
Boris positioniert sich eben auch - und die brit. Wirtschaft ist flexibel!
Europa sollte sich da nicht täuschen!
Ich pflichte Dir bei, und zwar genussvoll, denn die EU ist am Sterben, der Johnson weiß genau was er einbürgern will, nämlich die Hongkonger Intelligenz!
Ich bezweifle deinen ersten Satz massiv, wer sagt dir das?
Aber egal, wer UK ein bisschen kennt weiß dass die Leute, genau so wie bei uns, mal für einige Zeit nichts mehr von Zuwandererströmen hören wollen, egal woher und wie gut gebildet. Mal ganz abgesehen von den ohnehin üblichen Vorbehalten gegenüber Bürgern der ehemaligen Kolonien.
Sollte an dieser Ankündigung nur ein bisschen Substanz dran sein, bin ich gespannt wie Johnson diese Leute angesichts von Brexit-und Coronakrise in Wirtschaft und Gesellschaft unterbringen möchte, sollten sich tatsächlich mehr als ein paar hunderttausende in UK niederlassen dürfen.
Keiner wird sich in dem heruntergewirtschaftete Land einbürgern
Johnson hat das wohl nicht richtig durchdacht.
er wäre besser beraten den Brexit vernünftig unter Dach und Fach zu bringen.
Natürlich hängt das auch von dem Willen seitens der EU ab.
Und da sieht es eher düster aus.