Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Deutschland weitet Reisewarnung für Spanien aus

14. August 2020, 20:49 Uhr
Reisewarnung für Spanien Bild: Reuters

MADRID/BERLIN. Es ist eine Hiobsbotschaft für alle deutschen Touristen auf Mallorca, Ibiza oder in Andalusien, für die ohnehin schwer angeschlagene spanische Wirtschaft eine Katastrophe. Die deutsche Bundesregierung hat das gesamte spanische Festland sowie die Balearen-Inseln als Corona-Risikogebiet eingestuft und eine offizielle Reisewarnung ausgesprochen.

Für die Urlauber bedeutet dies bei der Rückkehr verpflichtende Corona-Tests und Quarantäne - Denn Deutschland hat seinen Bürgern mit Ausnahme der Kanarischen Inseln komplett von Reisen nach Spanien abgeraten - mitten in der Urlaubssaison. Dabei ist Deutschland nach Großbritannien das zweitwichtigste Herkunftsland von Touristen in Spanien.

Touristen in Spanien wird der Ausgeh- und Feier-Spaß aber ohnehin verdorben: Um eine Überlastung der Krankenhäuser durch Corona-Patienten wie im Frühjahr zu verhindern, hat die spanische Regierung am Freitag wieder drastische Maßnahmen verhängt. Denn Gesundheitsminister Salvador Illa hat als Ursache für die stark steigenden Corona-Zahlen das berühmte spanische Nachtleben ausgemacht.

Was für viele den Reiz am Spanien-Urlaub ausmacht, ist daher künftig wieder stark eingeschränkt: Diskotheken und Nachtbars sind geschlossen, Restaurants müssen um ein Uhr nachts zumachen und dürfen ab Mitternacht keine neuen Gäste mehr annehmen. Rauchen ist auch im Freien verboten, solange der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Und Maskentragen ist in vielen Regionen in der Öffentlichkeit ohnehin Pflicht.

Künftig soll die Polizei wieder stärker dafür sorgen, dass die zuletzt oftmals ignorierten Regeln wieder eingehalten werden und Partys auf der Straße oder am Strand schnell auflösen.

In einem Land, in dem die Menschen traditionell erst spät abends Essen gehen, sind die neuen Regeln für Gaststätten eine wirtschaftliche Katastrophe. Der Ärger unter den Gastronomen ist entsprechend groß: "Man infiziert sich mittags genauso wie um Mitternacht", sagt der Kellner José Ramón Fernández in Madrid. Die Verkürzung der Öffnungszeiten verringere auch den Gewinn der Betriebe. Diese hätten sich zudem noch nicht von der Zeit erholt, in der sie komplett geschlossen waren.

Die Tourismusbranche erwirtschaftet in Spanien normalerweise rund zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im zweiten Quartal 2020 verzeichnete das Land vor allem wegen der Corona-Krise bereits einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 18,5 Prozent, im Tourismussektor sogar um 60 Prozent. Die Arbeitslosenrate könnte dieses Jahr laut Schätzungen wieder auf 20 Prozent steigen.

Wegen der hohen Bedeutung der Reisebranche für die Wirtschaft war es für Spanien so wichtig, dass die Touristen bald nach dem Ende des Lockdowns Mitte Juni wiederkamen. Doch die erneute Infektionswelle nur wenige Wochen später, auf die zahlreiche Länder bereits mit Reisewarnungen reagiert haben, könnte der wirtschaftlichen Erholung ein jähes Ende bereiten.

Noch sei Spanien weit von den Zuständen im Frühjahr entfernt, sagen die spanischen Behörden. Die Mehrzahl der neuen Fälle - je 3000 in den vergangenen beiden Tagen - seien asymptomatisch. Und seit dem 21. Juni habe es "nur" 294 Todesfälle gegeben, deutlich weniger als die bis zu 950 Corona-Toten pro Tag während der ersten Welle. Die traurige Gesamtbilanz liegt derzeit aber bei 28.617 Todesfällen, eine der höchsten Europas.

Die Gesundheitsbehörden haben dennoch aus der ersten Welle gelernt und beispielsweise in den Pflegeheimen, in denen die meisten Todesfälle verzeichnet wurden, die Besuchsregeln verschärft und verpflichtende Corona-Tests für Neuaufnahmen eingeführt. Die Hoffnung bleibt, dass die Corona-Zahlen bald wieder zurückgehen und die deutsche Bundesregierung ihre Reisewarnung dann wieder aufheben kann. Österreich hat vor etwas mehr als einer Woche eine Reisewarnung für das spanische Festland ausgesprochen, mit Ausnahme der Balearen und der Kanaren.

mehr aus Weltspiegel

Koranverbrennung in Malmö kurz vor Song Contest

Hatte keinen Ausweis dabei: Boris Johnson in Wahllokal abgewiesen

Schwere Überschwemmungen in Brasilien: Zahl der Toten steigt auf 39

Mehr als 200 Tote bei Überschwemmungen in Kenia

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen