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Britische Polizei meldet Festnahmen nach Geiselnahme in US-Synagoge

Von nachrichten.at/apa, 17. Jänner 2022, 06:30 Uhr
Geiselnahme in Colleyville nahe Dallas: US-Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Geiselnehmer habe eine in Texas inhaftierte pakistanische Wissenschafterin freipressen wollen. Bild: (APA/AFP/ANDY JACOBSOHN)

DALLAS. Nach der gewaltsam beendeten Geiselnahme in einer Synagoge im US-Bundesstaat Texas in den USA hat die Polizei den ums Leben gekommenen Tatverdächtigen als britischen Staatsbürger identifiziert. Die britische Anti-Terror-Polizei hat nun zwei junge Männer festgenommen.

Die beiden Teenager seien im Süden Manchesters gefasst worden und würden nun vernommen, teilte die zuständige Ermittlungsbehörde in der Nacht zu Montag über Twitter mit. Weitere Details wurden zunächst nicht bekanntgegeben.

Die Geiselnahme in der Stadt Colleyville nahe Dallas hatte sich am Samstag ereignet. Der Täter, den die Polizei als den 44-jährigen britischen Staatsbürger Malik Faisal Akram identifizierte, brachte vormittags während eines Gottesdienstes in der Synagoge vier Geiseln - darunter der Rabbi - in seine Gewalt und verschanzte sich mit ihnen. Spezialkräfte drangen nach stundenlangen Verhandlungen mit dem Mann in die Synagoge ein und brachten die Geiseln unverletzt in Sicherheit. Der Täter kam ums Leben - wie genau, das ließ die Polizei offen. Auch zu den Hintergründen hielten sich die Behörden zunächst bedeckt.

Freilassung einer pakistanischen Wissenschafterin als Motiv 

US-Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Geiselnehmer habe eine in Texas inhaftierte pakistanische Wissenschafterin freipressen wollen. Sie war demnach im Juli 2008 im afghanischen Ghasni festgenommen und 2010 wegen eines Angriffs auf US-Soldaten in Afghanistan von einem US-Bundesrichter zu 86 Jahren Haft verurteilt worden. Beim Verhör auf einer Polizeiwache hatte sie eine am Boden liegende Waffe an sich genommen und auf einen US-Soldaten und einen Übersetzer gezielt, ohne diese zu treffen. Die Frau hatte an einer Elite-Universität in den USA studiert. Später wurde ihr Name von US-Behörden auf eine Liste von Verdächtigen gesetzt, die mit Al-Kaida-Terroristen in Verbindung stehen könnten. Ein Anwalt Siddiquis sagte dem Sender CNN, die Familie der Frau verurteile die Tat. Er widersprach der Behauptung des Geiselnehmers, er sei Siddiquis Bruder.

Biden: "Akt des Terrors"

US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Geiselnahme als einen "Akt des Terrors". Ersten Erkenntnissen zufolge habe der Täter nach seiner Ankunft im Land Waffen gekauft und seine erste Nacht in einer Unterkunft für Obdachlose verbracht, sagte Biden am Sonntag. Der Demokrat lobte den Einsatz der Polizei, bei dem alle Geiseln unverletzt freikamen. "Sie haben einfach großartige Arbeit geleistet." Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris riefen die Bevölkerung zur Bekämpfung von Antisemitismus und Hass auf. Die britische Außenministerin Liz Truss verurteilte ebenfalls die "terroristische und antisemitische" Tat.

Familie distanziert sich von Tat

In Großbritannien meldete sich ein Bruder des Mannes zu Wort. Die Familie distanziere sich von der Tat und bitte die Betroffenen um Entschuldigung, schrieb der Bruder auf der Facebook-Seite der muslimischen Gemeinde der nordenglischen Stadt Blackburn. Der Geiselnehmer sei psychisch krank gewesen. Während der Geiselnahme habe die Familie im Polizeirevier von Blackburn verbracht. Dort sei sie im Kontakt mit dem FBI und dem Geiselnehmer gewesen, habe ihn jedoch von seiner Tat nicht abbringen können.

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett äußerte sich nach der Geiselbefreiung in einem Tweet erleichtert und dankbar. "Dieser Vorfall hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Antisemitismus noch lebendig ist, und dass wir ihn weltweit weiter bekämpfen müssen."

Behörden in anderen US-Städten, unter anderem in New York und Los Angeles, teilten mit, angesichts der Geiselnahme hätten sie ihre Präsenz an Synagogen und jüdischen Einrichtungen vorerst verstärkt.

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