Waldbrände in Kalifornien - Jetzt wird der Rauch zur Gefahr
LOS ANGELES. Nach fast einem Monat verheerender Waldbrände in Kalifornien gefährdet die immer schlechter werdende Luftqualität vielerorts die Gesundheit der Bewohner.
Besonders im Norden des US-Bundesstaats warnten die Behörden am Freitag (Ortszeit) vor "gesundheitsschädlichen Bedingungen" aufgrund des Rauchs. Gefährdet sind demnach besonders Kinder und alte Menschen.
Nach Angaben des US-Wetterdienstes breiteten sich die Rauchwolken aus den Brandgebieten bis nach Kanada aus. Der als "Mendocino Complex" bezeichnete Brand in Nordkalifornien ist der zerstörerischste in der Geschichte des Bundesstaats. Er besteht aus zwei separaten Bränden, von denen das "Ranch Fire" erst zu 53 Prozent eingedämmt ist. Das "River Fire" dagegen konnte bereits zu 87 Prozent eingedämmt werden. Die beiden Brände zerstörten rund 120.000 Hektar Land, was in etwa der Fläche der Großstadt Los Angeles entspricht.
Die Feuerwehr konnte mittlerweile etwa die Hälfte des weiter nördlich wütenden "Carr Fire" eindämmen. Das Feuer zerstörte bisher 73.000 Hektar Land. Drei Feuerwehrleute und fünf Zivilisten kamen dadurch ums Leben.
Die Brände waren vor fast einem Monat ausgebrochen. Mehr als 14.000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Unterstützung erhält Kalifornien dabei auch etwa von Australien und Neuseeland.
Mindestens ein Feuer soll absichtlich gelegt worden sein. Einem 51-Jähriger drohen wegen mutmaßlicher Brandstiftung nördlich der Stadt San Diego zwischen zehn Jahren Haft und lebenslänglich. Das Feuer zerstörte bereits mehr als 7.000 Hektar des Cleveland National Forest und breitete sich weiter aus.
Bereits im vergangenen Jahr hatte es in Kalifornien außergewöhnlich schwere Wald- und Buschbrände gegeben. Der vormals größte registrierte Brand dieser Art, das sogenannte Thomas-Feuer, hatte vor nur acht Monaten rund 113.000 Hektar Land zerstört.