Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Heiße Liebesaffäre hinter französischen Gittern

Von Gerd Niewerth, Paris, 18. Jänner 2011, 00:04 Uhr

Kollegen beschreiben den Direktor des Frauengefängnisses von Versailles als Ausbund an Tugendhaftigkeit. „Streng, unnachgiebig, professionell.“ Doch dann wurde er schwach.

Kollegen beschreiben den Direktor des Frauengefängnisses von Versailles als Ausbund an Tugendhaftigkeit. „Streng, unnachgiebig, professionell.“ Doch dann wurde er schwach. Denn beim Anblick der bildhübschen Yalda muss der bis dahin untadelige „Monsieur Le Directeur“ sämtliche Dienstvorschriften über die Knastmauern geworfen haben. Florent Goncalves (41), doppelt so alt wie die Gefangene, verknallte sich so heftig, dass er nun selber in der Arrestzelle landete.

Es ist eine Liebesaffäre, die Frankreich aufwühlt. Wäre Yalda eine Kleinkriminelle, würden die an zwischenmenschliche Schwächen gewöhnten Franzosen über die Liebesaffäre hinter Gittern bestimmt milde schmunzeln. Doch in diesem Fall verhalten sich die Dinge anders. Denn Yalda Sorour Arbabzadeh (21) ist die Schlüsselfigur in einem der abscheulichsten Verbrechen der jüngeren französischen Kriminalgeschichte.

Weil sie 2006 an der Entführung und Ermordung des jungen Parisers Ilan Halimi, eines jüdischen Handyverkäufers, beteiligt war, wurde sie 2009 zu neun Jahren Haft verurteilt. Ein Strafmaß, das erst vor einem Monat bestätigt wurde. Yalda fungierte als „Lockvogel“.

„Bande der Barbaren

Die damals 17-Jährige lieferte den ahnungslosen Ilan der selbst ernannten „Bande der Barbaren“ aus. Die zehn Mitglieder, frustrierte, antisemitische Muslime aus der Pariser Banlieue mit dem skrupellosen Youssouf Fofana als Anführer, wollten 450.000 Euro Lösegeld. In Handschellen gelegt, das Gesicht verklebt folterten sie ihr Opfer drei Wochen lang. Als die Geldübergabe scheiterte, warfen sie Ilan auf einen Bahndamm, gossen Benzin über seinen geschundenen Körper und zündeten ihn an.

Ortswechsel. Der Frauenknast von Versailles: 80 Frauen sind hier inhaftiert – darunter Yalda, über die sie sagen, sie sei eine Mischung aus Vamp und „Femme fatale“. Anstatt zu arbeiten oder zur Schule zu gehen, habe die dunkelhaarige und mit auffälligen Rundungen ausgestattete Schönheit die Morgenstunden damit verbracht, sich „aufzubrezeln“. Es dauerte nicht lange, da bandelt sie mit dem Direktor an. Und Florent Goncalves, Vater einer kleinen Tochter, erliegt schnell ihrem Charme.

Dem Gefängnisdirektor, nun selbst ein Fall für die Justiz, werfen sie vor, zwischen Dezember 2009 und Oktober 2010 „sexuelle Beziehungen“ mit Yalda unterhalten und ihr Vergünstigungen gewährt zu haben: leichte Beschäftigung, Bargeld, Pakete von draußen.

Florent und Yalda – der smarte Direktor und die hübsche Gefangene. Ihn macht die Liebe blind, aber im überschaubaren Mikrokosmos Knast bleibt die Sexaffäre nicht verborgen. Je heftiger Goncalves den Reizen Yaldas erliegt, desto selbstbewusster tritt die Gefangene auf. Am Ende nennen die Mitgefangenen sie „La Directrice“, die Chefin.

Nun, am Ende packen die Mitwisserinnen aus, bei einer Inspektion Ende November fliegt die Affäre auf. Und Florent Goncalves gesteht alles. Ja, er habe sich unsterblich verliebt, zitieren Eingeweihte den inzwischen vom Dienst suspendierten Anstaltsleiter. Sein Kalkül: Wegen guter Führung wäre Yalda in absehbarer Zeit zur Bewährung auf freien Fuß gesetzt worden. Fortan hätte das ungleiche Paar ein neues Leben beginnen wollen.

Die Ermittlungen brachten inzwischen ein weiteres Detail zu Tage. Neben Florent Goncalves verdrehte Yalda auch einem 36-jährigen Gefängniswärter so sehr den Kopf, dass dieser ihr eine SIM-Karte fürs Handy zuspielte. Auch er wurde festgenommen.

mehr aus Weltspiegel

3.000 Vogeleier gehortet: 71-Jähriger in England vor Gericht

Autobahn-Einsturz in China: 23 Fahrzeuge in die Tiefe gerissen, 48 Tote

Hatte keinen Ausweis dabei: Boris Johnson in Wahllokal abgewiesen

Gemeinde auf Sardinien erlaubt Hochzeiten für Nudisten

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oeggoe (17.926 Kommentare)
am 18.01.2011 08:40

"Stehts Zumpferl, dann stehts Hirn"

Millionenfach bewährter Ausspruch

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen