Spiel mit der Neugier
„Curiosity“ ist simpel. Es geht darum, Würfel anzuklicken. Viele Würfel. Sehr viele Würfel. Etwa 66 Milliarden. Drei Millionen Menschen klicken fleißig. Wer den letzten Würfel anklickt, gewinnt etwas. Was? Das weiß keiner.
Keep it simple. Ist für Spieleentwickler eine wichtige Regel. Das Indie-Entwicklerteam von 22cans hat sie verinnerlicht. In „Curiosity“ (Neugier, Anm.) zerstört der Spieler Würfel, indem er sie anklickt. Dadurch sammelt er Münzen, die er gegen Meißel oder Bomben eintauschen kann, um mehr Würfel zu zerstören.
Klingt langweilig. Ist es auch. Das erstaunliche ist: „Curiosity“ wird inzwischen von drei Millionen Menschen gespielt. Ein einfaches Versprechen hält die Teilnehmer am Bildschirm. Derjenige, der den letzten der etwa 66 Milliarden Würfel zerstört, gewinnt etwas „Lebensveränderndes.“ Was es genau ist, wollen die Entwickler nicht verraten. Geldbetrag ist es keiner. Mehr sagen sie nicht.
Seit fünf Wochen steht das gigantische Würfelgebilde im Netz. 85 Schichten haben die Teilnehmer bisher abgetragen. Die Spieler haben berechnet, dass das Konstrukt insgesamt aus 2048 Schichten besteht. Geht das Würfelgemetzel im bisherigen Tempo weiter, wird das Geheimnis in etwa 200 Tagen gelüftet sein. Aber nur einer der Millionen Spieler wird das Geheimnis entdecken. Die anderen dürfen per Video zumindest an der Entdeckung teilhaben.
„Curiosity“ macht einen Urtrieb der Menschen fassbar. Neugier treibt uns an, bringt uns voran. Und sie treibt seltsame Blüten. Die Entwickler sagen, „Curiosity“ sei mehr Experiment als Spiel.
Ein lustiges Experiment ist es allemal.