Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach Syrien? "Nur als Unterstützer der Menschheit"

11. September 2019, 00:04 Uhr
Nach Syrien? "Nur als Unterstützer der Menschheit"
Dschihadistenprozess: Fotos aus dem Gerichtssaal sind aus Sicherheitsgründen verboten. Bild: Weihbold

GRAZ. 47-jähriger Linzer Prediger soll Kämpfer für den "Islamischen Staat" angeworben haben – im Prozess bezeichnet er das als "Lüge".

Schwer bewacht sitzen die sechs Angeklagten vor der Richterin. Den gebürtigen Türken werden die Verbrechen terroristische Vereinigung und kriminelle Organisation vorgeworfen, zum Teil auch staatsfeindliche Verbindung und Finanzierung einer Terrororganisation. Alle stehen in Verbindung mit einem muslimischen Linzer Glaubensverein.

Der Erstangeklagte – ein 47-jähriger Prediger und ehemaliger islamischer Religionslehrer in Oberösterreich – soll laut Anklage in einem Linzer Glaubensverein junge Männer radikalisiert und für den "Islamischen Staat" (IS) angeworben haben.

Seine Befragung durch die Richterin, die schon am Montag begonnen hat, zog sich auch gestern stundenlang. Gab sich der Beschuldigte anfangs betont höflich und verbindlich, so wurde er mit der Zeit immer wieder ungehalten: "Das sind alles Lügen", sagte er über die Vorwürfe.

"Haben Sie einen von denen bewogen, nach Syrien in den Kampf zu gehen?", will die Richterin vom Angeklagten über die jungen Männer aus dem Glaubensverein wissen. "Wenn ich das gesagt habe, geh nach Syrien, habe ich immer gemeint als Unterstützer der Menschheit, das hat mit Kampf nichts zu tun", rechtfertigt sich der Angeklagte. "Haben diese Männer Ihre Vorträge gehört?", fragt die Vorsitzende weiter. Zu den Vorträgen könne jeder kommen, wehrt der Beschuldigte ab.

Zur Sprache kommt auch ein Brüderpaar, das in Graz bereits vor Gericht gestanden ist. Der Ältere wurde wegen Tätigkeit für den IS zu zwölf Jahren Haft verurteilt, der Jüngere wurde freigesprochen. Den Kontakt zum Kämpfer leugnet der Prediger jetzt weitgehend. "Er war nicht mein Schüler", betont er. Vom Einsatz in Syrien habe er nichts gewusst: "Mich hat nicht interessiert, wo er war."

Für den Mann soll vor seiner Abreise auch Geld gesammelt worden sein: "Das kann sein, weil er Student ist in Ägypten. Aber ich kann mich nicht erinnern", gibt der Anklagte an.

"Er soll 1069 Euro für eine Kampfausrüstung bekommen haben", konfrontiert ihn die Richterin mit der Anklage. "Nein, das ist unmöglich", sagt der Prediger dezidiert. "Was gesagt wird, sind Lügen", betont er mehrfach.

mehr aus Chronik

Innerer Monk: Haben auch Sie einen Tick?

E-Autos in Flammen: Brandstiftung war die Ursache

Der Monk in mir

Inzestfall Amstetten: Neuerliche Anhörung am Dienstag

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
amha (11.322 Kommentare)
am 11.09.2019 09:28

Die Justiz wird darüber befinden, ob der Herr Prediger samt seinen Freunden schuldig ist! Wenn ja, dann bitte ohne das übliche Gesülze von den mildernden Umständen zur Höchststrafe verurteilen! Es kann nicht sein, dass die Herrschaften leugnen, ja sogar von Lügen daherschwafeln, und zur "Belohnung" dann Strafen unterthalb der Höchststrafe bekommen!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen