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Maskenverweigerer an Schulen nur Einzelfälle

Von nachrichten.at/apa, 09. Dezember 2020, 20:21 Uhr
Corona-Bekämpfung: Welser Lehrer wirft Behörden Versäumnisse vor
Die Bildungsdirektionen seien bisher mit dem Thema Maskenverweigerung kaum konfrontiert, hieß es am Mittwoch. Bild: APA/dpa/Guido Kirchner

WIEN. An Österreichs Schulen sind Maskenverweigerer bisher kaum Thema, zeigt ein APA-Rundruf bei Bildungsministerium, Lehrer- und Elternvertretern. "Das sind einzelne Fälle, die sehr laut schreien", sagt Martin Netzer, Generalsekretär im Bildungsministerium.

Es gebe zwar einzelne Fälle, in denen Eltern - teils mit Musterbriefen organisierter Gruppen - Schulen bei Durchsetzung der Maskenpflicht mit Klagen drohen. Massenphänomen sei das aber keines, so auch die Lehrervertreter. Man müsse hier unbedingt zwischen jenen unterscheiden, deren Kinder tatsächlich wegen einer Vorerkrankung keine Maske tragen können und jenen, die die Maske aus einer Verweigerungshaltung heraus ablehnen, so Netzer. Sprechen gesundheitliche Gründe gegen das Maskentragen, könne das Kind im Fernunterricht bleiben.

Auf der anderen Seite gebe es derzeit eine Flut von Massen-Emails, die unabhängig vom Schulstandort an Bildungsdirektionen in mehreren Bundesländern geschickt werden. "Da geht es ein bisschen um eine Verweigerungshaltung grundsätzlicher Natur, die oft auch von gesellschaftlichen Randgruppen ausgeht. Und da haben wir kein Verständnis." Immerhin gehe es bei der Maskenpflicht nicht um das eigene Wohlbefinden, sondern um eine Verantwortung gegenüber seinem Umfeld.

Insgesamt seien die Bildungsdirektionen aber bisher mit dem Thema Maskenverweigerung kaum konfrontiert. "Das war größer angekündigt als es tatsächlich war", sagt Netzer. Sowohl in Kärnten als auch in Oberösterreich hätten angekündigte Elternproteste schlussendlich "nur sehr minimal" stattgefunden. Die Handlungsanleitung des Ministeriums, die Ende vergangener Woche für den Fall von Klagsandrohungen an die Schulen gegangen ist, sei eher eine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Es handle sich sicher um kein Massenphänomen, eher um "wenige sehr laute Stimmen", betont auch AHS-Lehrergewerkschafter Herbert Weiß (FCG). Viele Eltern seien vielmehr froh über die zusätzlichen Schutzmaßnahmen, in den AHS-Unterstufen hätten manche Schüler bereits vor dem Lockdown aus Sorge vor einer Ansteckung freiwillig Mund-Nasenschutz getragen. Unter den Pädagogen habe es durchaus Sorge gegeben wegen der Klagsdrohungen, allerdings habe das Ministerium mittlerweile schon festgehalten, dass es sich bei der Durchsetzung der Maskenpflicht um eine Dienstpflicht der Lehrer handelt und diese deshalb auch nicht haftbar gemacht werden können.

Auch der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) bekommt nach seinen Angaben vor allem Anfragen von Eltern, die sich mehr und nicht weniger Schutzmaßnahmen im Unterricht wünschen. Bei den wenigen Fällen, in denen Eltern sich gegen die Maskenpflicht wehren, reiche allerdings in den meisten Fällen gute Kommunikation aus.

Die Lehrer seien punkto Maskenpflicht ohnehin dazu angehalten, den Schülern regelmäßige Maskenpausen zu ermöglichen, betont Netzer; etwa beim Stoßlüften oder indem die Klassen auch kurze Pausen nutzen sollen, um ins Freie zu gehen. "Wir wollen definitiv nicht, dass zehn-, elf-, zwölfjährige Kinder sechs Stunden mit Maske in der Klasse sitzen müssen und sich nicht trauen, einen Snack zu essen."

In der Praxis gebe es allerdings noch Aufholbedarf bei der "Umsetzung mit Augenmaß", die das Ministerium einfordert, berichtet Elisabeth Rosenberger, Sprecherin der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV). "Momentan gibt es die gesamte Bandbreite an Wahnsinnigkeiten", sagt sie. Ihr sei etwa aus der Steiermark von Turnunterricht mit Maske berichtet worden. Die Lehrer müssten die Maskenpausen auch wirklich nutzen und die Maskenpflicht "mit Hausverstand umsetzen", so ihre Forderung. Insgesamt sei eine Maskenpflicht auch im Unterricht auf jeden Falle eine Belastung für die Schüler. "Aber es ist genauso eine große Belastung, nicht in die Schule gehen zu können."

Nicht nur unter Eltern, auch unter den Lehrern kommt Maskenverweigerung derzeit kaum vor. "Das sind absolute Einzelfälle", sagt Ministeriums-Generalsekretär Netzer. In Österreich hätten die Pädagogen vielmehr dafür gekämpft, über den normalen Mund-Nasen-Schutz hinaus flächendeckend FFP2-Masken zu bekommen. Auch AHS-Lehrervertreter Weiß und der Vorsitzende der ARGE Lehrer Kimberger wissen nur von ganz vereinzelten Fällen. Die Rechtslage ist hier allerdings klar: Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes gehört zu den Dienstpflichten der Pädagogen, Verweigerer haben dementsprechend mit dienstrechtlichen Konsequenzen zu rechnen.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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diegedankensindfrei (1.700 Kommentare)
am 10.12.2020 12:58

Die Kinder sind der Regierung völlig gleichgültig. Kurz, Kogler und Anschober haben selber gar keine Kinder, die haben keinerlei Empathie.
Im Betrieb müssen Mitarbeiter, die aus beruflichen Gründen beispielsweise eine FFP2 Maske tragen müssen, nach 75 Minuten Maskentragen 30 Minuten Maskenpause einlegen. Da bin ich als Dienstgeber haftbar.
Aber Kindern ab 10 Jahren soll es zumutbar sein, den ganzen Vormittag Maske zu tragen. Das kann nur einer Bande von gefühllosen Apparatschiks einfallen.
Anschober hat schon vor Monaten bestätigt, dass die "selbstfabrizierten" Masken kaum eine Schutzwirkung haben, sondern es in erster Linie darum geht, die Untertanen ständig "an die Gefahren" zu erinnern. Darauf kann ich verzichten.

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derroli1 (16 Kommentare)
am 10.12.2020 12:03

Natürlich gibt es kaum Maskenverweigerer unter den Kindern/Jugendlichen. Junge Menschen sind entgegen vieler Behauptungen sehr wohl gewillt alle Maßnahmen mitzutragen. Sie müssen seit Monaten auf alles verzichten was Spaß macht, sowohl in der Schule als auch privat. Und sie tun es ohne groß zu jammern.
Als Mutter weiß ich aber dass sie leiden. Sie kommen nach 8-9 Stunden (durchgehend Maske tragend außer mittags) müde, erschöpft, mit Kopfschmerzen heim. Und ich leide mit. Ich bin enttäuscht, traurig, wütend. Weil in 8 Monaten keine Maßnahmen ergriffen wurden, um ihnen das zu ersparen. Ich möchte nicht als "gesellschaftliche Randgruppe" bezeichnet werden, nur weil ich noch immer (der Bildungsminister hat seine Meinung ja geändert) finde, dass Masken im Unterricht absurd und unzumutbar sind. Absurd deshalb, weil ich überzeugt davon bin, dass sich so eine Ansteckung nicht verhindern lässt (mehr als 20 P. 8-9 Std., 1 Raum). Unzumutbar ... beim Blick in die Augen meiner Kinder.

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Linzer64 (1.340 Kommentare)
am 09.12.2020 21:11

Irgendwann Mitte November hatte das Bildungsministerium die göttliche Erleuchtung , dass wir an den Schulen zusätzliche Räume brauchen und hat dieses Ersuchen an die Gemeinden herangetragen. Bis heute kein Wort von Abluftventilatoren, Plexiglasabteilungen.... Ausbaden dürfen das jetzt die Schüler mit der Maskenpflicht. Lieber Herr Generalsekretär, was haben die Ver antwortlichen in diesem Sommer gemacht?

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Linzer64 (1.340 Kommentare)
am 09.12.2020 21:01

Eigentlich unfassbar, dass der Herr Generalsekretär des Bildungsministeriums von den wirklichen unzumutbare Zuständen und Versäumnisse an unseren Schulen jetzt ablenkt,dass er die besorgten Eltern als gesellschaftliche Randgruppen darstellt. Wer weiß, ob sich die Meinungslage bald dreht? Ich hoffe jedenfalls, dass seine Aussage bald nicht mehr mehrheitsfähig ist

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dachbodenhexe (5.669 Kommentare)
am 09.12.2020 20:47

Würden die Masken helfen, das Virus von der Verbreitung abzuhalten, dann hätten wir derzeit diese täglichen Angst und Panik-Meldungen in den Medien nicht mehr.

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hot_doc (518 Kommentare)
am 09.12.2020 22:49

Wenn Bremsen am Auto Unfälle verhindern würden, gebe es keine Unfälle!

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