In Tiroler Gletscherspalte gestürzt - Mann starb in Spital
ST. LEONHARD. In den Ötztaler Alpen in Tirol sind am Freitagnachmittag drei Bergsteiger aus Deutschland etwa zehn Meter in eine Gletscherspalte abgestürzt. Dabei zog sich ein 50-jähriger Alpinist lebensgefährliche Verletzungen zu, an denen er in der Nacht im Spital verstorben ist.
Die drei Bergsteiger im Alter zwischen 50 und 52 Jahren gehörten einer zunächst fünfköpfigen Gruppe an, die von der Breslauer Hütte aus zur Wildspitze (3.768 Meter) aufstieg. Zwei der Alpinisten brachen die Tour allerdings noch unterhalb des Mitterkarjochs (3.468 Meter) ab und kehrten zur Breslauer Hütte zurück. Das verbleibende Trio erklomm den Gipfel der Wildspitze und nahm anschließend den Abstieg über den Nordwestgrat in Richtung Taschachferner-Gletscher in Angriff. Noch bevor die drei angeseilten Männer das Gletscherbecken erreicht hatten, stürzten sie aber aus unbekannter Ursache zunächst mehrere Meter weit über eine Firnflanke in eine Gletscherspalte und dort noch weitere zehn Meter ab.
Einer der Verunglückten konnte per Handy die beiden Kameraden in der Breslauer Hütte erreichen, die sofort die Rettungskräfte alarmierten. Bei schwierigsten Wetterbedingungen war es allerdings nicht möglich, die Retter bis zur Unglücksstelle zu fliegen. Sie mussten auf einer Seehöhe von rund 3.200 Meter abgesetzt werden und von dort zu Fuß zur Unfallstelle aufsteigen. Nach ihrer Bergung wurden die verletzten Bergsteiger in Gebirgstragen über den Gletscher und anschließend zum Mittelbergjoch (2.419 Meter) gebracht. In weiterer Folge konnten die drei Deutschen mit Pistenraupen bzw. der Mittelbergjochbahn ins Tal gebracht werden. Der lebensgefährlich verletzte 50-Jährige wurde in die Universitätsklinik Innsbruck eingeliefert, seine beiden Begleiter ins Krankenhaus Zams. Der 50-Jährige starb in der Nacht an seinen schweren Verletzungen.