Ärztekammer klagt "Gesundheits-Guru"
GRAZ. Die Ärztekammer Steiermark geht mit einer Unterlassungsklage gegen einen selbst ernannten Gesundheits-Guru mit violetten Haaren und Rauschebart vor.
Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt seit mehr als einem Jahr gegen den bekannten Pharma-Gegner wegen Kurpfuscherei. Nun will die Kammer über den Zivilrechtsweg unterbinden, dass der Mann Menschen vor lebenswichtigen Therapien abrät.
Die Ärztekammer hatte vor mehr als einem Jahr bei der Staatsanwaltschaft Graz eine Anzeige eingebracht. Seither wird gegen den gebürtigen Rumänen und gelernten Automechaniker ermittelt. Auch die österreichische Apothekerkammer und die Bezirkshauptmannschaft Bregenz haben ihn laut Medienberichten angezeigt. Nun hat die Ärztekammer noch eines draufgesetzt und warnt: "Es geht um das Leben von Menschen."
Der Verdächtige soll ein internationales Verkaufsnetzwerk für Nahrungsergänzungsmittel unklarer Herkunft hochgezogen haben. Die Kammer wirft ihm vor, dass er seinen Kunden und Anhängern von Herzschrittmachern abraten, Ärzte mit einem NS-Verbrecher vergleichen und sie des Verkaufs von Drogen bezichtigen würde. "Jeder Krämer lobt seine Ware", kommentierte der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner am Samstag in einer Aussendung die Videos und Vorträge, in denen der Mann seine Mittel anpreist. "Gefährlich und menschenverachtend" werde sein Verhalten aber, "wenn dieser von Herzschrittmachern abrät oder Ärztinnen und Ärzte in die Nähe von Naziverbrechern rücke", warnte Lindner.
Deswegen habe die Ärztekammer Steiermark die Unterlassungsklage eingebracht: "Wenn Menschen davon abgehalten werden sollen, lebenswichtige Therapien in Anspruch zu nehmen, ist Gefahr in Verzug und kann es daher keine Toleranz geben", so Lindner.
Der Verdächtige ist in der Szene der Nahrungsmittelergänzungsmittel eine schillernde Figur. In seinen Videos tritt er barfüßig sowie in eigenwilliger Kleidung auf und zieht über die Pharmaindustrie und die Schulmedizin her. Während seine Vorträge und Videos kostenlos angeschaut werden können, sind seine Vitaminpräparate zu bezahlen. Damit hat er offenbar ein beträchtliches Geschäft gemacht, wissen Szenekenner. Doch über die Herkunft seiner Mittel kamen Gerüchte auf, er würde diese billig in China einkaufen.
Wer heilt, hat recht. Wie oft schon hat die klassische Schulmedizin mit Doppelblindstudien und anderen tatsachenverzehrenden Methoden die Wirksamkeit von Plazebo-Medikamentengaben ohne vorheriges Wissen und Zustimmung der Betroffenen dubiose Versuche überprüft und getestet. Aber da standen auch renomierte Arzneimittelkonzerne dahinter und nicht, wie hier, ein "Guru", welcher die Einkünfte der etablierten Medizinkaufmänner schmälern könnte.
Wo ist das Problem. es darf ja jeder selbst entscheiden was er in seinen Körper wirft. Die Schulmedizin hat auch schon einige Böcke geschossen. Contagan und so, ausserdem sterben täglich 12 Menschen an Krankenhauskeimen in Ö, ist auch nicht so lustig. Verdienen dürfen nur die Ärzte oder?
Gratulation zum dümmsten Eso-Kauderwelsch des Tages.
"Wo ist das Problem. es darf ja jeder selbst entscheiden was er in seinen Körper wirft."
Dazu müsste aber
1. einmal bekannt sein, was überhaupt drinsteckt
2. für welche Indikationen sich das "was" in welcher Dosie4rung eignet
3. welche Wirkungen und Nebenwirkungen in welcher Häufigkeit das "was" hat
Drei (unmittelbar gesundheitsrelevante!) Punkte, bei denen der violette rumänische Multimillionär scheitert.
Alleswisser der Pharmatroll! Wieviel bekommst du? Kannst du davon leben?
Diene Kommentare sind flüssiger als Wasser.
...Verdienen dürfen nur die Ärzte oder?
Verdienen sollen jene, von denen eine echte Hilfe erbracht wurde. Nichts verdienen sollen Scharlatane, die den Kranken nur ihr Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Sie reden ja so gerne von der Vergangenheit, Contergan usw. Warum reden Sie nicht vom "berühmten" selbst ernannten Krebsheiler Ryke Geerd Hamer, der ein kleines Mädchen fast zu Tode behandelt hatte?
bei Pharmaprodukten ist die Gewinnspanne schon enorm, aber bei Homöopathie und Nahrungsergänzungsmitteln sind die Spannen auf Augenhöhe mit dem Drogenhandel.
Und wenn man sich diese Vorträge nüchtern und informiert ansieht, dann weiß man, dass diese ganze Esotherik-Aufmache genau ein Ziel hat:
das Geld der Leichtgläubigen
Stirbt dann jemand aufgrund zu lange unterlassener Behandlung, dann wird es den Medizinern angelastet, statt zuzugeben, dass wieder jemand die Pseudogesundheit mit dem Leben bezahlen musste.
Es liegt auch ganz aktuell eine Betrugsanzeige der Bezirkshauptmannschaft Bregenz vor.
https://vorarlberg.orf.at/news/stories/2976588/
es gilt die Unschuldsvermutung, sonst wärs ja wirklich wie in der NS-Diktatur.
Wenn man dadurch Multimillionär wird, dann kann man nach außen hin gerne mal den skurillen Typen spielen. Das hebt die Glaubwürdigkeit bei der zumeist weiblich-esoterischen Kundschaft immens.
In Linz hat er auch eine Filiale.
alleswisser weiss ja nicht wirklich alles. Der shop ist schon lange Geschichte.