Österreichischer Journalist in Ankara festgenommen
WIEN/ANKARA. Ein österreichischer Staatsbürger ist am Dienstag in Ankara festgenommen worden. Das Außenministerium steht mit den türkischen Behörden in Kontakt.
Das bestätigte der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, gegenüber der APA. Die österreichische Botschaft sei mit den türkischen Behörden und den Angehörigen des Österreichers im Kontakt. "Aus datenschutzrechtlichen Gründen können keine Details zu den Umständen des Falls weitergegeben werden", sagte Schnöll weiter.
Bei dem in Ankara festgenommenen Österreicher handelt es sich laut der Organisation "Reporter ohne Grenzen" um einen Journalisten. Der Journalist, Student und Autor sei am Dienstagmorgen gegen fünf Uhr laut Angaben seiner Redaktion re:volt magazin gemeinsam mit anderen in Ankara festgenommen worden. Der Vorwurf laute auf Unterstützung terroristischer Organisationen. Die Redaktion des nach Eigenbezeichnung "linksradikalen Politik-Analyse-Bewegungs-Magazins" vermutet einen Zusammenhang mit "politischen Publikationen". "Das ist auf das Schärfste zu verurteilen", so die Präsidentin von "Reporter ohne Grenzen Österreich", Rubina Möhring. Die Organisation fordert die unmittelbare Freilassung des Österreichers.
Der Student der Politikwissenschaft und Philosophie befasste sich demnach mit politischen Theorien und schrieb Beiträge in Büchern wie "Kampf um Kobane", die sich kritisch mit der Beziehung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) mit der Türkei auseinandersetzen. Laut gut informierten Kreisen schrieb er auch für einen "radikalen Ableger der Kommunistischen Partei" in der Türkei.
"Andere politische Meinungen dürfen nicht Grundlage für Verhaftungen oder Einschüchterungen sein! In der Türkei passiert das gerade aber zunehmend", sagte Möhring. Derzeit sitzen nirgends so viele professionelle Journalisten in Haft wie in der Türkei.
Die Türkei geht seit dem Putschversuch im Juli 2016 immer wieder auch gegen ausländische Staatsbürger vor. Die Festnahmen erfolgen meist wegen "Terrorverdachts". Dies sorgt auch für bilaterale Spannungen wie im Fall der deutschen Journalistin Mesale Tolu, des "Welt"-Reporters Deniz Yücel oder des US-Pastors Andrew Brunson. Die Türkei befindet sich auf der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 157 von 180 Ländern. Rund 150 Medienhäuser wurden laut ROG geschlossen und Massenprozesse abgehalten.
Video: Türkei-Korrespondent Jörg Winter berichtet aus Istanbul über die bisher bekannten gewordenen Umstände der Verhaftung des freien Journalisten.
Wenn man bedenkt, dass die meisten hier lebenden Türken Erdoganwähler sind ? Viel Spaß in der Zukunft.
Wie viele Journalisten der cumhuriyet sitzen derzeit im Gefängnis?
Ohne Medienfreiheit keine Demokratie. Cumhuriyet bedeutet freie Republik.
Terrorismusvorwurf ist Standard bei Inhaftierungen. Man kann ihm nur viel Glück wünschen. Das Außenministerium und die Botschafter setzen sich hoffentlich für ihn ein.
Linksradikal... soso
Er wird uns bestimmt über Multikultur in der Gefängniszelle beruchten können.
Einige Intelligenz sollte man einem ROG Menschen schon zutrauen.
Was hat er sich erwartet, außer die umgehende Verhaftung unter Terrorismusverdacht, wenn er sich öffentlich für die PKK interessiert und das Verhältnis zur Türkei studiert?
Da dieser Journalist von der ROG Österreich offensichtlich entsandt wurde, wird sich diese einem amerikanischen Multimilli nahestehende NGO sicher auch um die Rückführung ihre Reporters sorgen, ohne unser Außenministerium dazu bemühen zu müssen.
Blödsinn.
prüft jemand die Menschenrechte?
Zaungast_17
wer soll des tuan ?
die UNO is ja mit Österreich beschäftigt um die Asylanten zu retten !!!
pepone, servus ...
sowas aber auch ...
der Trick mit der Verhaftung von Deutschen hat in der Türkei dazu geführt dass nun Erdogan im September nach Deutschland eingeladen wurde und dort chauffiert wird.
Und nun Deutschland 38 Milliarden Euro in die türkische Infrastruktur investiert .
WARUM solle der SELBE Trick nicht auch mit Österreich funktionieren ?
oder ist es ein Racheakt von Erdowahn ?
Schwachsinn. Die EU will sich bei Erdogan den Rücken von den Armen der Welt freikaufen.
Ob das sinnvoll ist, sie dahingestellt. Ich bezweifle es. Je schneller der Kerl weg vom Ruder ist, desto besser für die Region und die Welt. Das gehört ihm und seinen Anhängern weltweit klipp und klar kommuniziert.