Marc Marquez bog wieder auf die Siegerstraße
HOHENSTEIN-ERNSTTHAL. MotoGP: Der lange verletzt gewesene Ex-Weltmeister machte auf "seinem" Sachsenring das Rennen.
Seit Sonntag steht fest: Marc Marquez fährt wieder auf der Siegerstraße. Der frühere Serien-Weltmeister der MotoGP meldete sich elf Monate nach seinem schweren Sturz in Jerez und drei darauffolgenden Oberarm-Operationen nun in "seinem Wohnzimmer" endgültig zurück. Der Spanier feierte mit seiner Honda auf dem Sachsenring vor KTM-Pilot Miguel Oliveira und dem WM-Führenden Fabio Quartararo (Yamaha) seinen schon elften Rennsieg – einsame Klasse. Sein insgesamt bereits 57. Triumph in der Königsklasse war dabei auch einer seiner schönsten.
Marquez kniete nach 30 harten Runden auf dem so fordernden Traditionskurs nieder und streckte seine Arme jubelnd in den Himmel. 581 lange Tage waren seit dem letzten Triumph des Ausnahmekönners vergangen, dazwischen lagen bange Momente, ob die große Karriere nach dem Unfall überhaupt jemals wieder in die Gänge kommen könnte. "Das war einer meiner wichtigsten Siege bisher", sagte er danach, ehe seine Stimme kurz ins Stocken geriet. Dann führte er fort: "Als ich die ersten Regentropfen spürte, wusste ich, dass das mein Tag wird. Ich habe versucht, mit derselben Pace wie im Trockenen weiterzufahren."
Trotz seiner drei vorangegangenen Ausfälle in Folge startete der Spanier auf seiner Erfolgsstrecke von Platz fünf überfallsartig, übernahm rasch die Führung und setzte sich dann bei leichtem Regen entscheidend vom Rest ab. Auf der eigenwilligen Strecke mit seinen zehn Links- aber nur drei Rechtskurven dürfte Marquez’ Problem mit dem verletzten rechten Arm nicht so gravierend gewesen sein.
Nur Oliveira konnte die Pace des Honda-Stars halten. "Er hat mir enorm zugesetzt", gab Marquez danach unumwunden zu. Und: "Es war auch mühsam, die Konzentration zu bewahren, es kamen mir viele Erinnerungen in den Kopf, die ganzen Situationen von 2020 waren in meinem Gehirn und meldeten sich. Aber wir haben es getan. Und wir werden es wieder machen." Doch der Portugiese, zuletzt schon Sieger und einmal Zweiter, war mit diesem Ergebnis auch am Sonntag hochzufrieden. "Ein zweiter Platz hinter Marc hier ist wie ein Sieg", sagte Oliveira. Das einmal mehr tolle Ergebnis von KTM komplettierte Brad Binder, der von Rang 13 noch auf vier vorfuhr.
Der Sieg im Moto2-Rennen ging an den Australier Remy Gardner, der damit seine Führung im Gesamtklassement ausbaute. In der Moto3 setzte sich der ebenfalls im Championat führende KTM-Fahrer Pedro Acosta (Sp) durch.
Schon am Sonntag wartet Assen
Weiter geht die WM kommenden Sonntag mit dem Klassiker in Assen. Und nach fünfwöchiger Sommerpause warten dann am 8. und 15. August die beiden Österreich-Rennen in Spielberg auf. (fei)
Motorrad-WM: Sachsenring, MotoGP (30 Runden): 1. M. Marquez (Sp) Honda 41:07,243 Min., 2. Oliveira (Por) KTM +1,610 Sek., 3. Quartararo (Fra) Yamaha +6,772, 4. Binder (Rsa) KTM +7,922, 5. Bagnaia (It) Ducati +8,591; WM-Stand nach 8 Rennen: 1. Quartararo 131 Pkt., 2. Zarco 109, 3. Miller 100; weiters: 7. Oliveira 74, 8. Binder 56; Moto2: 1. Gardner (Aus) Kalex, 2. Canet (Fra) Boscoscuro +6,158 Sek., 3. Bezzecchi (It) Kalex +7,030; WM-Stand: 1. Gardner; Moto3: 1. Acosta (Sp) KTM, 2. Toba (Jpn) KTM +0,130 Sek., 3. Foggia (It) Honda +0,259; WM-Stand: 1. Acosta.
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