Welser lassen ihr Auto öfter stehen und gehen zu Fuß oder fahren mit dem Rad

WELS. Das Auto bleibt mit 61,5 Prozent die unangefochtene Nummer eins. Doch umweltfreundliche Alternativen nehmen bei der Bevölkerung an Beliebtheit zu, zeigt eine Verkehrsanalyse.
Das Auto ist in Wels weiterhin das Verkehrsmittel Nummer eins. Das zeigt die vom Land Oberösterreich landesweit durchgeführte Verkehrserhebung aus dem Jahr 2022, deren detaillierte Ergebnisse für Wels Bürgermeister Andreas Rabl (FP) und Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert (SP) gestern präsentierten. Demnach werden 61,5 Prozent der insgesamt 184.200 Wege täglich mit dem Auto zurückgelegt. Aber der Anteil nimmt nun erstmals leicht ab (- 1,1 Prozent), nachdem es bislang jährlich nur Steigerungen gegeben hat. Zuwächse gab es hingegen bei den Wegen zu Fuß (+ 19 Prozent) und mit dem Rad (+ 37 Prozent) gegenüber der zuletzt 2012 durchgeführten Verkehrserhebung.
Allerdings fahren vier Fünftel der Bewohner aus Umlandgemeinden mit dem Auto nach Wels (84.000 Wege täglich). Der öffentliche Verkehr ist mit 15 Prozent abgeschlagen. "Das ist ein Wermutstropfen, wir müssen den öffentlichen Verkehr über die Gemeindegrenzen hinweg stärken", sagt Stadtchef Rabl. Zuständig sei freilich das Land Oberösterreich. Auch das Angebot der Wels Linien müsse konsequent ausgebaut werden. Derzeit liegt der Anteil des öffentlichen Verkehrs in der 65.000-Einwohner-Stadt bei knapp 9 Prozent.
Kein Anlass für Jubelmeldungen
Mobilitätsstadtrat Ganzert betont, die Zahlen geben keinen Anlass zu Jubelmeldungen. "Dass der motorisierte Individualverkehr abnimmt, ist dringend notwendig." Schließlich steigt die Bevölkerungszahl stetig und damit auch die zurückgelegten Wege. Gründe für den Rückgang des motorisierten Verkehrs seien der Ausbau der Radwege, neue Mobilitätsformen wie E-Scooter sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung in Sachen Umwelt- und Klimaschutz.
Der Welser Gemeinderat hat sich bekanntlich fraktionsübergreifend als Ziel für 2030 vorgenommen, den Radverkehrsanteil von derzeit knapp elf Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Aktuell hat Wels 331 Kilometer Radwege. "215 Kilometer davon sind gut ausgebaut, bei den restlichen besteht noch Handlungsbedarf", sagt Ganzert, der allerdings betont, dass noch nie so viel in die Radinfrastruktur investiert worden sei wie derzeit. So ist für die neue Radwegbrücke über die Traun nach Schleißheim am 3. September Spatenstich. Fertiggestellt werden demnächst die neuen Radwege in der Roseggerstraße und in der Vogelweiderstraße. "Wir sind schon dahinter und investieren sehr viel Geld", sagt Bürgermeister Rabl. Auch in die Sicherheit für die Radler müssten weiterhin finanzielle Mittel fließen.
Radhauptrouten nach Wels
Um den Alltagsradverkehr zu erhöhen, läuft derzeit rund um Linz der Ausbau von Radhauptrouten. Die sollen auch im Raum Wels umgesetzt werden, etwa von Buchkirchen nach Wels. "Eine Radverkehrsschnellroute kommt mit dem neuen Volksgarten auch vom Turnverein zum Welldorado", sagt Rabl.
Um die Zahl der Radler künftig genauer zu erfassen, wird es bei den Radweg-Neuprojekten automatische Zählstellen geben. Im Juni und Juli wurden an zehn Stellen in der Region Wels Radverkehrszählungen durchgeführt. Die Auswertung soll bis November erfolgen.
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Eine Radverkehrsschnellroute kommt mit dem neuen Volksgarten auch vom Turnverein zum Welldorado", sagt Rabl.
Na bei der Stecke geht’s um alles….
Toller Kommentar, musste herzhaft lachen :D
Wels eine türkische Provinz - liebe OÖN-Nachrichten lassen sie Berichte aus Wels bleiben.
mit einem Blauen Bürgermeister!!
Bei den Straßen und Einbahnwahnsinn in Wels kein Wunder, dass man zu Fuß geht. Ob das sinnvoll ist bezweifle ich jedoch. Kenne wenig auswärtige die gerne nach Wels mit dem Auto fahren.
Wenn sich Radfahrer auch an Verkehrsregeln halten würden, dann wäre es erfreulich.
Lieder scheinen viele Radler diese für sich nicht verbindlich zu sein - Fahren gegen die Einbahn, am Gehweg, rote Ampel über die Zebrastreifen umfahren ....
In Wels gilt dir StVO nicht für Radfahrer. Auch die Radwege sind sehr oft umsonst gebaut. Da ist im Hirn der Radfahrer viel Luft nach oben ( Ausnahmen gibt's aber auch)
Die chaotische Welser Rad-Infrastruktur wird reinen Autofahrern z.T. auch nicht bekannt sein. (Offene Einbahnen, schmale einseitige Gehsteig-Radwege, unübersichtliche Enden) Schwarze Schafe gibts auf beiden Seiten. -zB. beim Überfahren von Sperrlinien.
dem kann ich nur zustimmen. Besonders die Radfahrer und noch viel schlimmer die EScooter am Gehsteig sind lebensgefährlich. Man wird auch beschimpft und weggeklingelt, wenn man die Radler anspricht. Gilt leider auch für das Friedhofsgelände, wo trotz Fahrradverbot, insbesonders die alten Frauen ignorieren dieses Verbot. Sollte bitte besser kontrolliert werden.