Totes Baby in Teich: Verzweiflungstat erschüttert Freistadt
FREISTADT. Die Polizei bittet bei ihrer Suche nach der Mutter um Mithilfe aus der Bevölkerung. Bisher nur wenige Hinweise.
Die Verzweiflungstat einer Mutter, die offenbar unmittelbar nach der Geburt ihr Kind im Pregartenteich mitten im Stadtgebiet abgelegt hat, schockierte am Wochenende ganz Freistadt. Wie berichtet, hatte ein Spaziergänger am Freitag kurz nach 19 Uhr den leblosen Körper im Wasser treiben sehen und daraufhin die Einsatzkräfte verständigt, die nur noch den Tod des Kindes feststellen konnten. Nach der Mutter des Kindes wird seither unter Hochdruck gesucht. Sie soll dringend medizinische Hilfe annehmen, um sichergehen zu können, dass sie die Geburt unbeschadet überstanden hat.
- Video: Totes Baby in Teich gefunden
Einige Freistädter haben am Samstag Kerzen und Blumen am Teichufer deponiert, um des toten Kindes zu gedenken. "Wir sind alle erschüttert. So etwas ist einfach nur furchtbar", sagte eine Spaziergängerin, die die OÖN am Samstag beim Pregartenteich antrafen.
"Dachte, das ist eine Puppe"
Er habe zunächst gedacht, es sei eine Puppe, die da im Wasser treibe, sagt Peter M. über seinen grausigen Fund am Freitagabend: "Da werfen die Leute öfter Sachen hinein, die nicht hierhergehören." Erst bei näherem Hinsehen habe er die Nabelschnur entdeckt, die noch an dem toten Körper hing. Da sei ihm klar geworden, dass es sich um ein Neugeborenes handle. Beamte der Polizei bargen wenig später das tote Baby mit einem Kescher aus dem Wasser. Danach durchsuchte eine Hundestaffel das Gelände auf der Suche nach eventuell zurückgebliebenen blutigen Kleidungsstücken, die Hinweise auf die Mutter geben könnten. Auch zahlreiche Bewohner der angrenzenden Siedlung wurden noch am Freitagabend eingehend befragt.
Wie lange sich das Baby im Wasser befand, ehe es gefunden wurde, könne derzeit noch nicht gesagt werden, sagte ein Polizeisprecher Samstagmittag. Vieles deutet aber darauf hin, dass das Neugeborene tatsächlich erst am späteren Nachmittag abgelegt wurde: Denn Mitglieder des Freistädter Anglervereins "Goldfisch" hatten den gesamten Freitagnachmittag damit verbracht, Sträucher und Ufergehölz entlang des Teichs im Stadtgebiet zurückzuschneiden. Dabei war keinem der Helfer etwas Verdächtiges aufgefallen. "Wir waren zu dritt am Nordufer. Ein Kollege ist sogar bis zur Hüfte im Wasser gestanden, ziemlich genau dort, wo dann der Leichnam entdeckt wurde", sagt Angler-Obmann Hubert Galli. Zu dritt habe man bis kurz vor 17 Uhr gearbeitet – etwa drei Meter vom späteren Fundort entfernt. Auf der angrenzenden Wiese trafen sich zudem mehrere türkische Mütter mit ihren Kindern zum Picknick.
Nähere Erkenntnisse zum Tod des Säuglings erhoffen sich die Ermittler von der Obduktion des Leichnams, die für heute, Montag, angesetzt ist. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob das Baby zum Zeitpunkt, als es ins Wasser gelegt wurde, noch lebte.
Bei der Suche nach der Mutter hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung: entweder an das Landeskriminalamt Oberösterreich unter Tel. 059133 40 3144 oder an jede andere Polizeidienststelle.
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