Waidhofens Bürgermeister hat zwei Dienstwägen und kein Fahrtenbuch
WAIDHOFEN. Neben seinem Magistratswagen lenkt Werner Krammer auch ein Elektroauto, das ihm die Landeselektrizitätsgesellschaft EVN gratis zur Verfügung stellt. Aufzeichnungen fehlen.
Die Benutzung von Dienstkraftwägen beim Magistrat ist Vertrauenssache. „Ich fahre mit meinem Dienstauto nur dienstlich“, sagt Bürgermeister Werner Krammer (VP). Die Beteuerung musste bisher immer reichen.
Die Gemüter doch erregt hat, dass SP-Gemeinderat Armin Bahr den Dienstwagen des Rathauschefs mit der Nummerntafel „WY 100A“ beim Gymnasium parken gesehen hat. Krammer ist dort Professor und hat sich ein paar Stunden Lehrverpflichtung behalten. Die VP empörte sich daraufhin über die „Bespitzelung“, die die SP betreibe, und Krammer verteidigte sich, dass er nach Unterricht ohnehin einen Bürgermeistertermin gehabt habe, die Dienstfahrt nur unterbrochen habe.
Weitere Sichtungen eines möglicherweise privat genutzten Bürgermeisterautos hat auch Bahr nicht gemacht. Aber das interessiert Prüfungsausschuss-Obmann Michael Elsner (UWG) wenig in der Sache. Faktum ist, dass das Kontrollgremium des Gemeinderates einmal mehr wegen des Dienstwagens des Rathauschefs nachgefragt hat und wieder einmal die Feststellung machte, dass in dem Wagen als einzigem des gesamten Fuhrparkes der Gemeinde kein Fahrtenbuch geschrieben wird.
„Es fehlt völlig die Transparenz“, ärgert sich Bahr, „was der Staat jedem Angestellten zumutet, der ein Firmenfahrzeug benutzt, ein Fahrtenbuch zu führen, kann man auch vom Bürgermeister erwarten.“ Aber Krammer ist nicht der erste Magistratschef, der sich die Führung eines Fahrtenbuches des Dienstwagens schenkt. Schon von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (VP) heißt es, dass er die Forderung, seine Autofahrten aufzuschreiben, brüsk zurückgewiesen habe, als er Waidhofner Bürgermeister war. Andere langgediente Rathauskiebitze wollen wissen, dass die Schlamperei noch weiter bis auf den bereits verstorbenen Waidhofner Bürgermeister Erich Vetter zurückreiche.
„Krammer hätte niemand daran gehindert, endlich die gewünschten Aufzeichnungen vorzulegen“, sagt Prüfer Elsner. Er und der Prüfungsausschuss beharrten auf der Empfehlung, dass aus „steuerrechtlicher Sicht eine Abklärung hinsichtlich der Führung eines Fahrtenbuches zu erfolgen“ habe.
Diese Forderung schließt auch einen weiteren Dienstwagen, ein Elektroauto, ein, das der Energieversorger EVN vor zwei Jahren dem Bürgermeister gratis überlassen hat, damit er selbst ausloten könne, wo es in der Stadt bei der Nutzung der E-Mobilität noch hapere. Krammer wird in der Lokalpresse zitiert, dass man „Schritt für Schritt den gesamten Fuhrpark der Stadt auf E-Mobilität umstellen“ wolle. „Gut und schön“, sagt Elsner, „aber das stößt schon an die Grenzen der Verhaltensregeln eines Unternehmens, Geschäftspartner für wohlgesonnene Entscheidungen zu umgarnen.“
Nichts von dem kann Krammer erblicken. Der Magistrat schaffe nun ein digitales Fahrtenbuch an, ansonsten hätte die Lohnsteuerprüfung nie eine Beanstandung getroffen. Wenn nicht doch das fehlende Fahrtenbuch noch verhängnisvoll wird. „Die Finanzverwaltung geht grundsätzlich allen Hinweisen nach“, sagte Johannes Pasquali vom Finanzministerium.
Zwei Konzerte des Musikvereins Kleinreifling zum Jahresabschluss
Medaille für den Rettungseinsatz
Von "Vita Mobile" zu "Diakonie.mobil": Die Helfer suchen Verstärkung für Steyr
Losensteiner Hallenbad ist nach elf Monaten wieder offen
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Ich fände es ganz interessant zu erfahren, ob Krammer auch noch ein auf ihn selbst zugelassenes Auto besitzt. Wenn das der Fall wäre und er eine normale km-Leistung darlegen kann, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass er Butter auf dem Kopf hat. Andernfalls ...
Solange Elektrokarren sachbezugsbefreit sind, ist eine mögliche Privatnutzung der Finanz ziemlich egal. Hauptsache, die SPÖ stiftet Empörung und sieht wieder einen Skandal.
ÖVP und Transparenz? Haha! ÖVP und Firmenspenden! Jaja!!
Der Herr Bürgermeister findet es offensichtlich als Zumutung ein Fahrtenbuch zu führen. Abgesehen davon, bringt er sich selbst in den Verdacht den Dienstwagen auch für Privatfahrten zu nutzen.
Ja und wie steht es da mit der Vorbildwirkung für die Politiker und Bediensteten?
Die Bevölkerung wird ihn jedenfalls als Privilegienreiter sehen.
Werner Krammer auch ein Elektroauto, das "ihm" die Landeselektrizitätsgesellschaft EVN gratis zur Verfügung stellt
das Verträgt sich aber nicht mit den Compliance Regeln
Fabriziert die EVN Elektroautos? Wenn, wie heißt das Akkumobil?
Als Patriot erwäge ich, eins zu kaufen.
Wir nehmen uns was uns zusteht?👎
Was sind das für Kleingeister in Waidhofen?
Immer wird penibel darauf geachtet, dass Fahrtenbücher ordentlich geführt werden, Abrechnungen exakt erfolgen etc.
Warum wird dann bei Bürgermeistern oder ähnlich "Wichtigen" eine Ausnahme gemacht?
Kein Wunder, wenn sich "Normalbürger" über die Zweiklassengesellschaft zu Recht ärgern.
Ich finde diese Kleingeistigkeit gegenüber dem Normalhackler, der mit dem Firmenauto aus Zeit- und Umweggründen nach einem langen Arbeitstag mal heimfährt auch für falsch. Der Alltag ist ohnehin hart genug.
Der sch..... Neid macht das Leben unnötig schwierig.
Lesen sie den Kommentar von Goldfinger, dann brauchens ihna net unnedig aufregn!
Meisteral, das Posting von goldfinger ist ... sagen wir sachlich unvollständig.
Die OÖN sind die Kleingeister, dass sie so einen Artikel bringen, die Waidhofner sollen ihr e Gemeindestube in Ordnung bringen, was interessiert uns das. Über die wirklichen Großspenden und ihre Verwendung schreibt die OÖN nichts.
Das mit den Firmenautos bei Privaten ist die halbe Wahrheit.
Wenn das Auto als voller Sachbezug versteuert wird, liegt es im Ermessen der Firma, ob ein Fahrtenbuvh geführt werden muss oder nicht.
Pb der Herr Bürgermeister das Auto als Sachbezug versteuert, entzieht sich meiner Kenntnis
Ich frag mich, warum in dem Artikel so ein Bahö gemacht wird. Man muss nicht zwingend ein Fahrtenbuch schreiben, wenn ein Privatanteil über mehrere Jahre unverändert dem Finanzamt per Fahrtenbuch gemeldet wird und diese dann von einer Verpflichtung absehen.
Beim Elektroauto ist es noch einfacher, denn es muss kein Privatanteil (Selbständiger) bzw. Sachbezug (Angestellter) ausgeschieden werden. Weiters sind die Nebenkosten voll vorsteuerabzugsfähig.
Es haben mMn noch sehr viele Gemeinden Nachholbedarf bei der Elektromobilität, vor allem für die Nachtladung in der Nähe großer Wohnanlagen gibt es nirgends eine Lösung, was natürlich viele ohne Steckdose daheim abhält, ein E-Auto anzuschaffen.
Bei den dzt. Förderquoten, vor allem in NÖ, wäre es relativ einfach, riesen Anlagen mit 3,7-11 KW Ladeleistung pro Säule aufzustellen. Ein Betrieb mit 25 Cent pro kWh lässt jeden Betreiber nach wenigen Jahren Profit machen und man hat viele Abnehmer für den im Überfluss vorhandenen Nachtstrom.
So ist das eben in "Pröllistan" bzw. jetzt Hanni-Stan...