"Kremulator": Ein Buch über Diktatur und die Sinnlosigkeit des Krieges
STEYR. Autor Sasha Filipenko liest am Sonntag um 19.30 Uhr im Museum Arbeitswelt
Sasha Filipenko ist derzeit ein gefragter Autor. Der 38-jährige, in Minsk geborene Weißrusse ist politisch aktiv und kritisierte das Lukaschenko-Regime in mehreren Artikeln. Er arbeitete in St. Petersburg als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satireshow und als Fernsehmoderator. Im Jahr 2020 musste er Russland verlassen und lebt nun mit seiner Familie im Schweizer Exil. Kürzlich ist sein neuester Roman auf Deutsch erschienen: "Kremulator" lautet der Titel des Buches, das er am kommenden Sonntag um 19.30 Uhr im Museum Arbeitswelt präsentieren wird. Moderiert wird die Veranstaltung von Günter Kaindlstorfer. Lesung und Gespräch werden von der renommierten Dolmetscherin Marina Dabic übersetzt.
"Wir sind sehr stolz, Filipenko nach Steyr gelotst zu haben", sagt Christian Gsöllradl-Samhaber von der Initiative Literaturschiff, "außer in Steyr gastiert er österreichweit nur in Wien und Salzburg".
Zentrale Figur in "Kremulator" ist Pjotr Nesterenko. Er ist mit dem Tod auf vertrautem Fuß. Als Direktor des Moskauer Krematoriums in der Stalin-Zeit hat er sie alle eingeäschert: Abweichler, angebliche Spione und einstige Revolutionshelden, die den Säuberungen zum Opfer fallen. Er ist überzeugt davon, nicht zu sterben, so oft ist er dem Tod schon knapp entronnen. Doch dann wird er verhaftet. "Kremulator" ist ein beklemmend aktueller Roman über das Leben in einer Diktatur und die Sinnlosigkeit des Krieges. Und er liefert Einblicke in das Russland von heute.