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Ein Gasfeld "mit Weltklasse-Potenzial" ließ in Molln die Wogen hochgehen

Von Gerald Winterleitner, 27. Dezember 2023, 13:15 Uhr
Ein Gasfeld "mit Weltklasse-Potenzial" ließ in Molln die Wogen hochgehen
Vom Forsthaus Jaidhaus (links unten) führt eine Schotterstraße in Richtung Osten. Rund 20 Meter vor dem Naturschutzgebiet soll gebohrt werden. Bild: SIEGHARTSLEITNER

STEYR/KIRCHDORF/AMSTETTEN. Es war wohl der Aufreger des Jahres in der Region, dominierte bereits im Jänner fast täglich die Schlagzeilen und birgt bis heute Konfliktstoff – die Suche nach Erdgas in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Kalkalpen. Lesen Sie darüber und was sich sonst noch so in der Region im ersten Quartal getan hat.

Gas: Eine Menge von bis zu 22 Milliarden Kubikmeter soll laut dem australischen Unternehmen ADX 2000 Meter tief im Gestein unterhalb des Mollner Bodinggrabens schlummern. Es handle sich um ein Gasfeld "mit Weltklasse-Potenzial", verlautbarte ADX-Geschäftsführer Paul Fink prompt. Auf der anderen Seite machte eine Bürgerinitiative ("Pro Natur – Steyrtal") rund um den Naturschützer und Mollner Pädagogen Christian Hatzenbichler gegen das Gasprojekt mobil. Die Artenvielfalt sei in Gefahr, Naherholungsräume würden zerstört, zudem konterkariere eine Bohrung sämtliche Klimaschutzbemühungen. Auch Franz Essl, "Wissenschafter des Jahres 2022", zog klar gegen das Projekt Stellung. Nach zahlreichen gegenseitigen Schuldzuweisungen und diversen Diskussionsveranstaltungen bleiben die Fronten verhärtet. Die Genehmigung für eine Probebohrung liegt mittlerweile vor, begonnen wurde damit aber noch nicht.

Nationalpark: Mit dem Jahreswechsel erhielt der Nationalpark Kalkalpen einen neuen Direktor: Josef Forstinger löste Volkhard Maier an der Spitze des Naturreservats ab.

Felssturz: Zwei Todesopfer waren nach einem Felssturz im Steyrer Stadtteil Christkindl zu beklagen. Beim Abtragen eines Konglomeratfelsens durch eine Kärntner Spezialfirma hatten sich hausgroße Formationen aus der Wand gelöst und zwei Arbeiter mit sich gerissen. Die beiden Leichen konnten aufgrund der großen Gefahr erst nach sechs Tagen geborgen werden. Zwei Häuser in Unterhimmel sind seit dem Felssturz für immer unbewohnbar.

Morde: Die 19-jährige Stefanie R., Schülerin der HTL Steyr, wurde unweit der Grenze zu Tschechien von einem Bekannten mit einer Schneestange erschlagen. Diese unfassbare Tat erschütterte das ganze Land. Wenige Wochen später wurde in Grünburg der 43-jährige Hermann F. von seinem ehemaligen Schwager erschossen.

Fußball: Horst Dilly lockte das Nationalteam mit all seinen Stars – von David Alaba über Marcel Sabitzer bis hin zu Konrad Laimer nach Windischgarsten. Die Truppe von Trainer Ralf Rangnick war ebenso begeistert wie Hunderte euphorische Fans beim Schautraining.

Lebensretter: Drei Frauen und vier Polizisten wurden bereits am 2. Jänner zu Lebensrettern. Ein 39-Jähriger war beim Fischefüttern im Wehrgraben in die eiskalte Steyr gestürzt und hatte sich kaum noch über Wasser halten können, als ihn Karin Gaberc bei ihrer morgendlichen Laufrunde entdeckte. Gemeinsam mit zwei Spaziergängerinnen machte sie dem Mann Mut und hielt ihn über Wasser, bis die Beamten eingetroffen waren.

Elektro-Offensive: Der Autobauer BMW kündigte an, in sein Steyrer Motorenwerk rund 50 Millionen Euro zu investieren, um seine Kompetenz in Sachen Elektroantrieb deutlich auszubauen. Bis spätestens 2030 sollen 90 Prozent der 700 Mitarbeiter im Entwicklungszentrum im Bereich E-Antriebe tätig sein.

Railjet-Haltestellen: Es sei eine Entwertung des wichtigen Bahnknotenpunkts, wetterte St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr. Man bestehe auf der direkten Anbindung zum Flughafen Wien-Schwechat und hoffe auf eine schnellere Zugverbindung nach Linz, sagte Steyrs Bürgermeister Markus Vogl. Grund für den Schulterschluss war die Vorinfo von ÖBB und Ministerium, dass es zu Änderungen die Region betreffend kommen könne. Innerhalb weniger Tage unterzeichneten 6000 Menschen eine Petition, das Ministerium ruderte zurück.

Peham-Villa: Das Bundesverwaltungsgericht stellte fest, dass an der Erhaltung der Villa Peham kein öffentliches Interesse mehr bestehe. Der Denkmalschutz wurde aufgehoben, der Weg für den Campingplatzbau war frei.

Und was tat sich sonst noch...

  • 1. Jänner: Volles Haus bei der Eröffnung der Glasnerhütte in Maria Neustift: Kurt Krifter war voll des Lobes für seinen Nachfolger als Pächter, Oliver Schlader. Mittlerweile ist die Hütte längst wieder geschlossen.
  • 11. Jänner: Das neue "Flaggschiff" der Höss, die Zehner-Kabinenbahn, wurde eröffnet. Mit ihr können in Hinterstoder 3200 Personen pro Stunde auf den Berg gebracht werden.
  • 13. Jänner: Die Stadt Steyr verzichtete heuer auf den traditionellen Neujahrsempfang – Budgetnöte und die Unsicherheit der Corona-Pandemie dürften den Ausschlag gegeben haben. Stattdessen lud Bürgermeister Markus Vogl im Sommer zu einem Open-Air-Fest.
  • 26. Jänner: Ternberg kündigte an, den Sonnen-Turbo zu zünden und 1,3 Millionen Euro in den Ausbau der Photovoltaik zu investieren.
  • 27. Jänner: 15.000 Euro Kaution und 4000 Euro monatliche Pacht – wer bereit war, diese Summen auf die Bettkante zu legen, konnte das Etablissement "Maxim", eines in der Badgasse angesiedelten Bordells, übernehmen.
  • 28. Jänner: Der Steyrer Architekt Gernot Hertl gewann die europaweite Ausschreibung für einen 110 Meter hohen Rathausturm aus Holz in Düsseldorf. Das Projektvolumen beträgt 340 Millionen Euro.
  • 29. Jänner: Bei den Landtagswahlen in Niederösterreich schwamm das Mostviertel im Landestrend mit: Die VP verlor deutlich, die FP legte stark zu, die SP konnte nicht profitieren.
  • 5. Februar: Starkoch Lukas Kapeller eröffnete gemeinsam mit Michael Schlöglhofer das "Putz und Stingl" an der Steyrer Stelzhamerstraße.
  • 9. Februar: Aufregung nach dem "Walk for Peace" von vier Steyrer Pfarren: Stadtvize Helmut Zöttl (FP) und der weit rechts stehende Sender RTV hatten ohne Genehmigung auf Kirchengrund gedreht.
  • 20. Februar: Vier Tage vor dem Frühjahrsauftakt gegen Blau-Weiß Linz (0:4) war Vorwärts-Trainer Daniel Madlener vom Klassenerhalt fest überzeugt. Der Traditionsverein stieg ab, Madlener ist seinen Job los.
  • 16. März: Spatenstich in Steyr für die automotive Zukunft: AVL-Konzernchef Helmut List nahm mit Bürgermeister Markus Vogl und Landesrat Markus Achleitner den Spatenstich für den Bau des weltweiten Prüfkompetenzzentrums im Stadtgut vor. Mehr als 100 hochtechnologische Jobs entstehen.
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Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner

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8  Kommentare
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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.12.2023 10:51

Ist doch kein Problem ! In Molln wird nicht gebohrt, dafür ersetzen die Herren Hinterwäldler dem Staat die Kosten für zusätzlichen Gasimporte !
Irgendwer muss ja für den volkswirtschaftliche Schaden aufkommen den diese Förderer Putins anrichten!
Im Prinzip zeigt es aber nur wie verblödet grüne Politik in der Zwischenzeit ist !

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angerba (1.850 Kommentare)
am 28.12.2023 09:44

Es wäre doch ein Wahnsinn in der heutigen Zeit das Gas nicht zu fördern!

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LNZer (102 Kommentare)
am 28.12.2023 08:28

Um die moralischen Kapazitäten der Gegner zu beurteilen muss man berücksichtigen:

All die von ihnen angeführten - teils realen, teils erfundenen, teils übertriebenen - Risiken und Nebenwirkungen der Gasförderung werden von ihnen in Kauf genommen solange sie *woanders* schlagend werden: Die zusätzlichen Aufwände und Risiken für Transport, ggF. sogar Verflüssigung usw. nehmen sie auch in Kauf wenn sie gegen lokale Produktion sind.

So funktioniert die Moral wohlgenährter Luxusblüten unserer fossilen Hochenergiezivilisation: Alle Vorteile für mich, alle Nebenwirkungen bitte weit weg auslagern.

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Joob (1.430 Kommentare)
am 27.12.2023 15:48

Die Gegner der Gasbohrungen in Molln sollen erklären warum ihnen das Gas aus dem kriegsführenden Rußland lieber ist als eines von uns !!

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( Kommentare)
am 27.12.2023 19:53

Die Gegner kennen eben auch andere Quellen.
Öl muss man auch nicht automatisch von Putin ordern.
Schmecks ...

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Joob (1.430 Kommentare)
am 30.12.2023 11:15

Nicht pallabern - sondern konkrete umsetzbare Lösungen anbieten ! Wir leben zur Zeit in einer Welt des Egoismus sondergleichen ! Bei mir nicht - bei den anderen schon !
Gilt für Kleinwasserkraftwerkte, PV-Anlagen und Windräder genauso !!

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kpader (11.506 Kommentare)
am 28.12.2023 07:12

Genau!

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.12.2023 10:57

Vor allem wer sie in einer Demokratie durch Wahl berechtigt hat die Resourcen des Staates zu blockieren.
Gas ist nach MinRoG im Besitz des Staates, damit wird es durch die Blockade der wirtschaftlichen Nutzung entzogen, damit handelt es sich um eine Schaden für den Staat und gehört strafrechtlich verfolgt.
Wo sind wir eigentlich, dass jeder Hinterwäldler die Agenda des Staates sabotieren darf.

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