Vor Insolvenz trat Wirtschaftskammerchef zurück
ALLHARTSBERG. Helmut Schiefer wird sich ganz dem Neuaufbau seiner Schlosserei widmen, Funktionen hielt er für nicht vereinbar.
Widrige Umstände hatten dazu geführt, dass manche Baustellen sich erst im Frühjahr eröffnen ließen. Trotz voller Auftragsbücher schmälerten dann die Überstunden, die seine Leute zur Fertigstellung machen mussten, den Gewinn. Die Konsequenz daraus: Die Schlosserei und Metallbaufirma von Helmut Schiefer in Allhartsberg musste Insolvenz anmelden.
Vor dem Gang zum Handelsgericht regelte der Firmenchef noch etwas anderes: Helmut Schiefer übergab in der Wirtschaftskammer in Amstetten seine Funktion als Bezirksobmann an Nachfolger Reinhard Mösl, einen Erzeuger von Fruchtsäften und Smoothies aus Haag. "Die Optik hätte nicht gepasst", sagt Schiefer, "wenn man als Kammerobmann Wirtschaftsvorträge hält und der eigene Betrieb ist zahlungsunfähig." Außerdem will er sich jetzt mit voller Kraft dem Neuaufbau der Firma widmen.
Die Geschäfte führt momentan der Ybbser Rechtsanwalt Franz Hofbauer als Masseverwalter. Konsens besteht darüber, dass der Betrieb weitergeführt wird. "Wir werden den Neustart schaffen", sagt Schiefer auch im Hinblick auf seine 27 Beschäftigten, "mir ist es ein Anliegen, dass in unserer Landgemeinde die Arbeitsplätze erhalten bleiben."
Die vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) genannten Gesamtforderungen von 86 Gläubigern in der Höhe von 1,2 Millionen Euro sähen schlimmer aus, als sie tatsächlich seien, sagt Schiefer: "Bei den Forderungen sind die Abfertigungen der Mitarbeiter drin, und die kommen ja hoffentlich nicht zum Tragen." Tatsächlich liege die Überschuldung seines Betriebes bei einer Summe zwischen 450.000 und 500.000 Euro – ein Betrag, den die Banken vor Basel II und Basel III finanziert hätten, sagt der Unternehmer. Unter den Gläubigern befänden sich Dutzende mit Bagatellbeträgen, die er nicht mehr ausbezahlen habe dürfen.
Die Schlosserei werde in Zukunft ihr Betätigungsfeld in Richtung Metallbau verbreitern. Schiefer: "Dann wird die Ertragslage besser."
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viel Erfolg bei der Wiedergeburt.
Und wo bleiben die Rücktritte von Penn, Koits,und und swusf.
Ein einziger kurzer Satz des Bedauerns bzw. der Entschuldigung gegenüber den zahlreichen Gläubigern wäre mMn glaubwürdiger, als der vermutlich von der WK sanft erzwungene Rücktritt. Nichts desto trotz wünsche ich Herrn Schiefer und seinem Team viel Erfolg beim Neustart!
amha
weiß du ob er die Gläubiger angeschrieben oder angesprochen hat um sowas zu behaupten ?
ich beziehe mich selbstverständlich auf das ausführliche (Werbe)interview! Was er sonst tat, tut, oder unterließ, wird sich nicht feststellen lassen. Kannst dir den Geifer also wegwischen; ich "behaupte" hier nichts, ich kommentiere den Artikel!
amha
lies den Artikel NOCH EINMAL bevor du sowas schreibst !!!
denn das ist DEINE BEHAUPTUNG bzw. FORDERUNG :
Ein einziger kurzer Satz des Bedauerns bzw. der Entschuldigung gegenüber den zahlreichen Gläubigern wäre mMn glaubwürdiger,
Die Öffentlichkeit
(das sind wir indirekt und korrekturgeschrieben-informierten Leser) ist ja nicht sooooo wichtig wie die wirklich betroffenen Gläubiger, die Lieferanten und die Kunden.
na ja, sicher keine religiösen Züge, einfach Anstand - aber ich kenne genügend gescheiterte Besserwisser aus der Wirtschaft, die mit "Beratungsleistungen", auch wenn sie das nicht beherrschen, gutes Geld verdienen - sich in Funktionen verkrallen, um wirtschaftlich überleben zu können - mit einem Wort keinen "Genierer" haben, sich darzustellen ..... und sich selbstherrlich und überheblich - und ich habe in "Zeiten" gelebt - da haben Betriebsinhaber die Straßenseite gewechselt, wenn ihnen ein "Konkursler" entgegengekommen ist, manche von denen waren auch nicht unbedingt nur selbst Schuld - also: Was ist g'scheiter??? Und die Gläubiger: Mal sehen, wie hoch die erwirtschaftete Quote wird - wird ja nicht alles sein, was weg ist!!
von Emma14
Mal sehen, wie hoch die erwirtschaftete Quote wird - wird ja nicht alles sein, was weg ist!!
richtig ...
es steht ja geschrieben dass die effektiven Schulden eher bei 400 bis 500.000 liegen ...
aber das Problem liegt an Basel I II oder III die das Vergeben von Kredite immer schwieriger macht ...das ist ein grosses Problem für das Gewerbe ..
Sowas verstehe ich unter "nahezu religiöse Bezüge":
Unter den Gläubigern befänden sich Dutzende mit Bagatellbeträgen, die er nicht mehr ausbezahlen habe dürfen.
Die vielen Leser hier, die keine Ahnung haben davon, was bei einem Konkurs passiert, halten das für eine bürokratische Schikane. Aber es geht darum, dass der Pleitier keine Gläubiger bevorzugen darf nach Gutdünken.
Abgesehen davon, dass der Masseverwalter das Geld eh (mit viel Trara) zurückfordern könnte.
Es tut gut, wenn es Unternehmer mit dieser Einstellung und Haltung gibt, solche die mutige Entscheidungen treffen und wissen, was sie anderen zumuten wollen und können. Das Wirtschaften ist eben risikoreich und nicht so einfach. Ein konsequenter Schritt, der die Glaubwürdigkeit betont - in Zeiten von Lügen und Scheinwelten eine rare Seltenheit, bemerkenswert. Das Vertrauen ist ein Vorschuss, der den Wiederaufbau dieses Betriebes bestens unterstützen wird - ich wünsche dem Unternehmen guten Erfolg für die Zukunft!
Das öffentliche Auftreten ("konsequenter Schnitt" usw.) ist nicht Jedem so gegeben) und ich fürchte, dass die öffentliche Wirkung bereits leicht-religiöse Züge angenommen hat.