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Um Bergwiese zu retten, werden "Heulifte" gebaut

Von Hannes Fehringer, 07. Dezember 2017, 03:26 Uhr
Um Bergwiese zu retten, werden "Heulifte" gebaut
Geplante Heulift-Anlage Bild: Verein

MOLLN. Verein mäht in Molln freiwillig Almen und Steilhänge ab. Das Futter wird dann über Seilbahnen in das Tal befördert.

Keine Kuh rupft mehr die hochgeschossenen Grashalme ab, die Bergwiese wuchert mit kleinen Tannen und Gestrüpp zu. Damit die Almen ein Postkartenblick bleiben, müsste sich jemand finden, der mit der Sense hochsteigt und den Motormäher über den Steilhang wuchtet. "Für die Bergbauern sind oft die wertvollsten Flächen mit der schönsten Blütenpracht und dem üppigstem Kräuterwuchs nur schwer erreichbar", sagt der Steyrer Gymnasialprofessor Christian Hatzenbichler, "weil sich die Plagerei nicht rentiert, werden diese Flächen verständlicherweise aufgelassen." Dann verwildern die Weiden zu artenarmen Gstättn im Gebirge.

Bis auf 25 Hektar im Gemeindegebiet von Molln. In der Hinterwelt, über dem Pranzlgraben, mähen und heuen die Freiwilligen des von Hatzebichler gegründeten Vereines "Bergwiesen" das Gras wieder ab. Die 20 Umweltaktivisten greifen immer im Frühjahr und Sommer zu Kettensäge, Mäher und Rechen, damit das Gras geschnitten werden kann. Auch das BRG Steyr unterstützt den Arbeitseinsatz mit einem Schulprojekt. Den Schnitt von den Magerwiesen trocknet dann die Sonne zu einem Heu, das Pflanzenfressern schmeckt: "Wir verkaufen das Heu an die Bundesforste zur Hirschfütterung im Nationalpark." Der Erlös wird in Betriebsmittel für den nächsten Einsatz in den Bergen investiert.

Derzeit presst der Verein die Heuballen an den Wiesenrändern, die er mit seinem Traktor und seinen Maschinen auf Forststraßen erreicht. "Wir haben aber noch eine Reihe als ökologisch höchst bedeutsam ausgewiesene Flächen, die wir nur mit Fußmärschen erreichen können, was den Abtransport des Heus nahezu unmöglich macht"", sagt Hatzenbichler.

EU-Leader-Programm fördert

Abhilfe ist aber gefunden. Nach Schweizer Vorbild soll eine "Heu-Seilbahn" mit einer fast einen Kilometer langen Seilstrecke im Pranzlgraben errichtet werden. Für die Beförderung ins Tal mit dem Materiallift soll das Heu von den Magerwiesen in drei Stadln zwischengelagert werden. "Das ist die Handhabe wie sie in der Landwirtschaft in der Schweiz üblich ist." Zur Realisierung der Pläne ist beim regionalen EU-Leader-Programm ein Fördergesuch um 15.000 Euro eingereicht worden. "Das Projekt ist für gut befunden worden und kann wirklich etwas", sagt der im Regionalmanagement leitend tätige Bürgermeister von Steinbach/Steyr, Christian Dörfel (VP). Hatzenbichler ist zuversichtlich, dass der erste Heulift in Österreich in zwei Jahren in Molln seinen Betrieb aufnehmen wird.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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il-capone (10.384 Kommentare)
am 07.12.2017 07:53

> ... was den Abtransport des Heus nahezu unmöglich macht. <

Was spricht dagegen, dieses hochgelobte Heu in den daneben gelegenen Fichtenwäldern zu verteilen. Immerhin ist es Rohhumus, dass dem Baumbestand nur gut tun kann.
Und einzelne befestigte grössere Heuhaufen auf der Fläche sind schliesslich auch ein biologischer Mikrokosmos.

Naja, wenns die freiwilligen Leut haben, u. sich der Heuverkauf rentiert ...

Im übrigen wuchern Tannen keine Wiesen zu, die werden vorher schon von den Wiederkäuern abrasiert. Werden wohl die geschmähten Fichten sein, die auch die Almwiesen zurückerobern wollen.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 07.12.2017 08:31

Tannen fliegen nicht an?
Und wenns Fichten sind: der heutige Mensch sagt zu allem Nadeligen Tanne.

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reka42 (27 Kommentare)
am 07.12.2017 04:58

Ich finde die Idee grundsätzlich vorbildhaft.
Aber was ist das bitte für ein Gras das mann mit einer Kettensäge schneidet.

Liest eigentlich noch wär die Texte vor der Veröffentlichung

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 07.12.2017 06:44

Nicht das Gras wird mit (Motor-)Kettensägen geschnitten, sondern die Sträucher.
Die Flächen wachsen zu und müssen wieder freigestellt werden.
Dann erst kommt der Mäher, für den das Befahren wegen der Steilheit auch nicht leicht ist.

(Zuhause hatten wir in NÖ ein oö. Gerät mit ¡einem! Antriebsrad, der Balken war dagegen neigbar. Das war zu dieser Zeit in extremen Steillagen wesentlich geländegängiger als die damaligen Zweirädrigen. Die heutigen kenne ich nicht mehr. )

Diese Bergwiesen hätten an und für sich das beste Gras/Kräuter-Heu.

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weyrei (422 Kommentare)
am 07.12.2017 18:09

Vor der Veröffentlichung sollte man auch seine eigenen Texte nochmals lesen.

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