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Die Westspange um Steyr ist verordnet

Von Hannes Fehringer, 11. August 2015, 00:04 Uhr
Die Westspange um Steyr ist verordnet
Bauer Jürgen Hutmeier mit seinem Sohn auf dem Arm vor der Trasse der Westspange: "Unser Familienerbe wäre mit der Straße zerstört." Bild: feh

STEYR. Die Landesregierung hat gestern bei einer Gegenstimme des grünen Landesrates Rudolf Anschober die Trassenführung für die Westspange verordnet.

Die Anrainer haben das Gelände für die Umfahrung bereits ausgepflockt - nicht aber, um die Bagger herbeizusehen. "Kein Geometer betritt meinen Grund und Boden", sagte der Bauer Jürgen Hutsteiner, "wenn die auf den Acker wollen, müssen sie mich vorher enteignen."

Mit den Pflöcken und den Plastikbändern wollen die Anwohner zeigen, wieviel Landschaft die Straße verbraucht, die vor ihre Haustüren kommen soll. Über die Stoppelfelder, einen Rübenacker und einem Wäldchen zieht sich ein 100 Meter breiter markierter Streifen. Auf dieser Fläche soll sich später die Tangente westlich von Steyr durch das Hügelland winden. Bei der brütenden Hitze regte sich gestern kein Grashalm, nicht einmal aus der Ferne trug ein Windhauch Motorenlärm heran.

Mit der Ruhe wird es vorbei sein, sagt Alfred Rieger, Obmann der Bürgerinitiative "Grüngürtel statt Westspange" voraus. Die Versicherung von LH-Stellvertreter und Straßenbaureferenten Franz Hiesl (VP), dass mit der Westspange spätestens im Jahr 2025 bis zu 13.000 Fahrzeuge aus dem Stadtzentrum geschafft werden, glaubt Rieger ebenso wenig wie an die Sinnhaftigkeit, für die Verkehrsentlastung der vom Lärm geplagten Stadtbewohner in den sauren Apfel beißen zu müssen. "Unser Bauernhof steht seit fünf Generationen hier", sagt Hutsteiner, "das ist ein Erbe, das ich meinen Kindern weitergeben muss." Die Anwohner sind sich sicher, dass die Straße, die in die Pampas gebaut wird, einzig den Frächtern nutzt, weil für den Transit eine neue Verkehrsachse in den Süden zur Pyhrnautobahn erschlossen werden solle. Auch der grüne Landesrat Rudolf Anschober teilte die Freude von Hiesl nicht, dass dieser sein Versprechen hielt und noch vor der Landtagswahl die Westspange verfahrensreif machte. Eine etwaige Verkehrsentlastung von Steyr stehe in keinem Verhältnis zur Landschaftszerstörung und Bodenversiegelung: "Was es braucht ist eine ehrliche Verkehrswende."

Für die Rathausparteien (bis auf die Grünen) ist die gestrige Beschlussfassung eine gute Nachricht. Der Bau der Westspange wird auch als Stütze des Wirtschaftsstandortes gesehen.

Für die Befürworter des Projektes ist der nächste Schritte, dass die Westspange nach der Wahl in den neuen Straßenbauplan des Landes aufgenommen und bei m Bautermin vorne gereiht wird. Hiesl hat versprochen, dass der Bau bis Ende der neuen Periode abgeschlossen ist. Zu diesem Zeitpunkt wird er selber bereits in Pension sein.

 

Trassenverordnung für die steyrer Westspange

Bausperre Die Landesregierung hat gestern die Trassenverordnung für die Steyrer Westspange beschlossen, die auf 4,1 Kilometer Länge vom Bauhaus im Norden der Stadt unterhalb der Wolfernerstraße Richtung Sierning verlaufen soll. Die Verordnung bedeutet, dass auf dem 100 bis 140 Meter breiten Geländestreifen nichts mehr gebaut werden darf, das einem Straßenbau hinderlich wäre. Straßenbaureferent LH-Stv. Franz Hiesl (VP) hat damit auch sein Versprechen gehalten, das er der Stadt Steyr gegeben hat. Für deren Verkehrsentlastung werde er noch vor Ende der Legislaturperiode dafür Sorge tragen, dass das Projekt in der Planung abgeschlossen und verfahrensreif ist. Das ist mit der Trassenverordnung geschehen.

Bis auf die Grünen begrüßen alle Rathausparteien den Beschluss der Landesregierung, gegen den der grüne Landesrat Rudi Anschober stimmte. Anschober kommt nächste Woche zu einem Lokalaugenschein zu den Anrainern.

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16  Kommentare
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Qwertz1 (1.350 Kommentare)
am 11.08.2015 22:43

Hier ein Gruß aus dem Süden, ...
hier wird die LKW Lobby Leider noch voll geduldet:
https://secure.avaaz.org/de/petition/Landeshauptmann_von_OOe_Dr_Josef_Puehringer_LKW_Transit_Weyer_Ternberg_Gruenburg_Sattledt_stoppen/

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gscheidle (4.100 Kommentare)
am 11.08.2015 14:59

Steyr ist ein Musterbeispiel von verfehlter Verkehrsplanung. Jahrzehnte hätte man Zeit gehabt Trassen zu verordnen, ohne zu viele Anrainer zu tangieren. Jetzt wo fast nichts mehr geht werden Taten gesetzt, die überall Widerstand hervorrufen. Wie stünde Wels da, wären dort die selben Fehler passiert?

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 11.08.2015 13:33

Ich gebe ehrlich zu: Ich war zuerst ein Befürworter der Westspange. Warum - damit der Tabor und das Stadtgebiet vom Verkehr entlastet werden.
Aber ich bin gerade am Umschwenken, man darf ja auch gescheiter werden. Die Umfahrung ist einfach nur sinnlos - die LKW sollen über die Nordspange über die B309 auf die A1 fahren und sind fast genauso schnell in Sattledt und auf der A9, auf der A8 Richtung Bayern sogar noch schneller!
Also: in die Rundablage damit. Wenn schon, dann bitte endlich die B309 vierspurig ausbauen (und Tempo 120 erlauben - nein, ich bin kein Hardcore-Grüner), da hätten alle mehr davon!
Und Herr Hiesl: ein kluger Mann weiß, wann es Zeit ist abzutreten.

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( Kommentare)
am 11.08.2015 14:15

Ob der Oberbetonmeister Franz H. wirklich weiß wann es Zeit ist abzutreten ?

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reibungslos (14.515 Kommentare)
am 11.08.2015 11:57

Eine kleine Unterflurtrasse für den störrischen Bauern und die Sache ist geritzt. Wenn der kleine Sohn tatsächlich einmal Landwirt werden möchte, wird er sich sowieso einen größeren Hof fern der Stadt suchen müssen. Das Angebot wird groß sein, weil mehr als die Hälfte der derzeitigen Bauernhöfe in den nächsten 20 Jahren mangels Nachfolger aufgegeben werden. Das ist auch eine Tatsache abseits aller Romantik.

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 11.08.2015 13:47

... mit Romantik hatte Landwirtschaft noch nie und heute weniger denn je zu tun.
Bitte, informieren Sie sich! Unterflurtrassen vernichten noch mehr Land, genau solche sind geplant.

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Qwertz1 (1.350 Kommentare)
am 11.08.2015 22:42

kompleter Schwachsinn das Geschreibsel, wollens in 20 Jahren Strophor essen?

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arnonimm (620 Kommentare)
am 11.08.2015 09:49

... Und schon fiel in China der Reissack um. Fehringer schreibt Grün, die Bauern verkaufen oder werden enteignet, Steyr hat imNorden und Westen den lange ersehnten Ring.

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Realist3000 (135 Kommentare)
am 11.08.2015 09:17

Und falls sie noch nicht jeder kennt zwinkern :
www.westspange.at

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tradiwaberl (15.615 Kommentare)
am 11.08.2015 08:33

Falls es wen interessiert:
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/152137.htm

@OÖN
Warum muss ich eigentlich eure Arbeit machen ?

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gerry_steyr (12 Kommentare)
am 11.08.2015 09:22

Falls es wen WIRKLICH interessiert, was die Steyrer Politiker
Ihrer eigenen Bevölkerung für einen katastrophalen Bärendienst
erweisen: www.westspange.at
Hiesl entlastet die schwarzen Umlandgemeinden, und das rote Steyr
wird in der Verkehrslawine untergehen!

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Zivi20101 (50 Kommentare)
am 11.08.2015 08:03

Ich wünsche den Mitgliedern der Bürgerinitiative viel Durchhaltevermögen. Es ist wirklich an der Zeit zu erkennen, dass das Zupflastern von Grünflächen nicht automatisch zu Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand führt! Höchstens zum Voranschreiten der Zersiedelung. Ich bin mir sicher, dass die Umfahrungsstraße nur der Anfang wäre... Schon bald würden, aufgrund der günstigen Verkehrsanbindung, Industriegebiete und Lagerhallen aus Steyr-Stadt aufs "Land" folgen. Die ArbeiterInnen, die ihren Arbeitsweg jetzt ohne Auto bestreiten können, werden künftig wieder die Straßen in Steyr verstopfen um vorbei an leerstehenden Industrieruinen in die Arbeit zu fahren... Ob das die Steyrer und Steyrerinnen wirklich entlastet?

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( Kommentare)
am 11.08.2015 07:39

Weiter so, opfern wir dem Moloch Strassenverkehr weiter wertvolle
landwirtschaftliche Gründe, sind ja angeblich genug da.

Die Betonierer in der LReg. , allen voran Oberbetonmeister Franz Hiesl, sind auch noch stolz auf die Verwüstung ganzer Landstriche.

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Realist3000 (135 Kommentare)
am 11.08.2015 01:26

Der Klimawandel schreitet in Riesenschritten voran und niemand unternimmt in diesem Land etwas dagegen. Jeder schiebt die Verantwortung auf eine nächsthöhere Instanz. Uns fehlt die Zeit für ein solches Vorgehen, denn während alle immer jemand anderem diese Aufgabe zuschieben, werden weitere Schritte gesetzt, größere oder kleinere, die das Problem immer noch weiter vergrößern und uns von einer Lösung immer noch weiter wegbringen. Der Bau von zusätzlichen Straßen, die den Transitverkehr fördern, hat wesentlichen Anteil am Klimawandel und treibt ihn immer weiter voran. (Der Straßenverkehr ist ein Hauptverursacher der CO2-Emissionen!) Durch Steyr werden tausende LKW rollen, und zwar nicht nur auf der Westspange, in Steyr werden die Folgen recht schnell und schmerzhaft spürbar sein, zudem wird durch die Fertigstellung der Transitstrecke (Wullowitz-Klaus) noch mehr Warentransport auf die Straße verlagert und somit wird das Klima noch nachhaltiger geschädigt.

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( Kommentare)
am 11.08.2015 05:33

Der Kunde ist König.
Das stets volle(Web)-Regal hält die Wirtschaft am Laufen, äh Fahren ... zwinkern

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DenkenHilft2015 (70 Kommentare)
am 11.08.2015 09:26

Jaja, wenn der Kunde ein reflektierter, kritischer König ist, erkennt er, dass er die "Melkkuh" schlechthin darstellt. Durch den Bau von Straßen und die Vernachlässigung des öffentlichen und des Radverkehrs MUSS jeder - ein Auto, die Kfz-Steuern, Reparaturkosten, ev. Vignetten, Mautgebühren, die vom Staat vorgegebenen Kraftstoffpreise, die Straßenerhaltungskosten etc. etc. - BEZAHLEN. Er kann gar nicht anders, er muss dies tun, wenn er als kritischer Kunde nicht z. B. durch Wahlen oder andere Aktivitäten versucht, etwas daran zu verändern.

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