Nach Brandeinsatz: Steyregg will Auflösung des Asylquartiers
STEYREGG. Der Feuerwehreinsatz vor dem Asylquartier in Steyregg vom 27. Dezember dürfte ein Nachspiel haben. Das ist zumindest die Erwartungshaltung, mit der Bürgermeister Gerhard Hintringer (SP) morgen in den von ihm einberufenen Sicherheitsgipfel geht. "Ich erwarte mir, dass wir eine Lösung zusammenbringen", sagt er im OÖN-Gespräch. Die Forderung der Gemeinde ist klar: Kurzfristig soll die Zahl der Bewohner weiter reduziert und der Betreuungsschlüssel erhöht werden. In naher Zukunft will man die Unterkunft aber ganz loswerden. "Es ist einfach zu viel passiert", sagt Hintringer. Die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei der Gemeinde oder dem Land, sondern beim Bund, konkret der Bundesbetreuungsagentur (BBU), die das Quartier im Steyregger Gewerbegebiet betreibt.
Jedenfalls können die Gemeindevertreter (neben dem Bürgermeister werden auch die beiden Vizebürgermeister David Lackner (SBU) und Nikolaus Höfler (SP) teilnehmen) ihre Anliegen direkt mit BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer besprechen, der extra nach Steyregg anreisen wird. Eingeladen sind auch Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Steyregg und das Bezirkspolizeikommando.
Wie berichtet, brannte vor dem Asylquartier, in dem die BBU zum Zeitpunkt der Vorfälle 120 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht hatte, ein Müllcontainer. Die Feuerwehr meldete Behinderungen bei den Löscharbeiten und Belästigungen von weiblichen Einsatzkräften durch Bewohner. Die Polizei widersprach der Darstellung in Teilen. Die BBU wurde stark kritisiert, weil an dem Abend nur zwei Betreuer vor Ort waren. Zuvor hatte bereits eine Serie von absichtlich ausgelösten Fehlalarmen die Feuerwehr in Atem gehalten. Als erste Konsequenz hat die BBU die Zahl der Betreuer erhöht und 15 auffällige Bewohner verlegt, darunter den mutmaßlichen Auslöser der Fehlalarme, der am Tag nach dem Brand in flagranti erwischt wurde. Mittlerweile leben nur mehr 79 Bewohner in dem Quartier. Weitere Vorfälle hat es nach dem letzten Fehlalarm am 28. Dezember laut Hintringer keine mehr gegeben.
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