Auch in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden dominiert seit Sonntag Blau
SALZKAMMERGUT. Das ÖVP-Revier schrumpfte enorm, die Sozialdemokraten setzten sich nur noch in den historischen Arbeitergemeinden im inneren Salzkammergut und am Hausruck durch
Der Vorsprung war deutlicher ausgefallen, als es viele erwartet hatten. Ein blaues Wunder erlebte im Salzkammergut aber trotzdem niemand. Zu eindeutig waren die Vorzeichen gewesen, dass die FPÖ erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik bei einer Nationalratswahl als Sieger hervorgehen würde. Seit knapp zwei Jahren dominierten die Freiheitlichen die Umfragen, seit Sonntagabend auch die Bezirke Gmunden und Vöcklabruck. 29,34 Prozent der Stimmen entfielen im Bezirk Gmunden auf die FPÖ, im Bezirk Vöcklabruck waren es 31,77 Prozent.
In 67 der insgesamt 72 Gemeinden fiel das Plus im Vergleich zur vergangenen Nationalratswahl zweistellig aus, am deutlichsten konnten die Freiheitlichen in Pöndorf zulegen: plus 21,33 Prozent. In Redleiten, wo die Freiheitlichen gar nicht im Gemeinderat vertreten sind, könnte die FPÖ beinahe allein regieren: 48,37 Prozent der Stimmen entfielen dort auf sie. Im Bezirk Gmunden entwickelte sich Kirchham zur blauen Hochburg: 37,19 Prozent. "Jahrelange Arbeit mit und für die Bevölkerung hat sich bewährt", sagte Markus Steinmaurer, Scharnsteiner FPÖ-Spitzenkandidat des Bezirks, gestern in Reaktion auf das Wahlergebnis.
Kleine Erfolge für die SPÖ
Für die SPÖ war in den 20 Gemeinden im Bezirk Gmunden überhaupt nichts zu holen. Zwar verteidigte Obertraun seinen Ruf als roter Fels in der blau-schwarzen Brandung (45,87 Prozent) und wurde einmal mehr zum SP-Landessieger, aber auch dort mussten die Sozialdemokraten ein leichtes Minus hinnehmen (–1,14).
Anders sieht die Lage im Bezirk Vöcklabruck aus: In 23 von 52 Gemeinden, also in knapp der Hälfte, gab es für die SPÖ Zuwächse – wenn auch nur geringe. Am deutlichsten fiel das Plus in Rutzenham (+4,4) und in Pfaffing aus (+4,2), auch in der Stadt Vöcklabruck wählten die Bürger entgegen des bundesweiten Trends (+0,58). "Natürlich hätten wir uns mehr gewünscht", sagt Stephan Penteker, Timelkamer SPÖ-Spitzenkandidat des Bezirks. "Aber es war schwer, gegen den Bundestrend anzulaufen."
Für die ÖVP, bei der Nationalratswahl 2019 mit großem Vorsprung auf Platz eins gelandet, gab es in den 72 Gemeinden nun ausschließlich Verluste. Am geringsten fielen diese in Hallstatt (–3,45) aus, am stärksten in Oberwang (–26,13). In 21 der 72 Gemeinden blieb die ÖVP dennoch stärkste Kraft. "Wir kamen mit einem blauen Auge davon", sagt Bettina Zopf, ÖVP-Spitzenkandidatin im Bezirk Gmunden. "Jetzt gilt es zu analysieren, warum wir so viele Wähler in Richtung FPÖ verloren."
Die Grünen, die bundesweit eine bittere Niederlage einstecken mussten, taten sich auch im Salzkammergut schwer. Nur in zwei von 72 Gemeinden gab es Zugewinne. In Oberwang legten die Grünen um 0,53 Prozentpunkte zu, in Weißenkirchen im Attergau um 0,52. Überall sonst musste ein Minus verdaut werden.
Das beste Ergebnis gelang mit 15,92 Prozent (–1,72) in Attersee, wo Rudi Hemetsberger 2021 zum ersten Bürgermeister der Grünen gewählt worden war. Sonja Pickhardt-Kröpfel, Grünen-Spitzenkandidatin im Bezirk, verhehlt ihre Enttäuschung über das Bundesergebnis nicht. "Wir kämpfen weiter für Klimaschutz, für die Umwelt und für eine soziale und menschliche Politik", sagt sie.
Kleinparteien: keine Chance
In Attersee konnten auch die Neos eines ihrer besten Ergebnisse in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck einfahren: 13,4 Prozent. Das beste gelang mit 13,6 Prozent in Mondsee, auch in Gmunden schafften die Pinken mit 12,73 Prozent einen Achtungserfolg.
Für die Kleinparteien hätte es auch im Salzkammergut nirgendwo zum Einzug in den Nationalrat gereicht. Am öftesten hätte Dominik Wlazny wohl in Redlham anstoßen müssen: Die Bierpartei erreichte dort 3,43 Prozent. Die KPÖ schaffte in Mondsee ihr bestes Ergebnis (2,55 Prozent), die MFG in Rutzenham (3,55 Prozent).
liebe Frau Bettina Zopf (ÖVP) Bezirk Gmunden. Ich empfehle nicht großartig zu analysieren, sondern die
Wünsche und Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. In ihrer/unserer Gemeinde ist das nicht immer der Fall. Wahrscheinlich auch in anderen Gemeinden ist das so, kann ich aber nicht beurteilen. Wenn Gemeinderatsbeschlüsse, nicht nur von der ÖVP sondern auch SPÖ, GEGEN Gemeindebürger erfolgen, dann gibt es halt so ein Ergebnis. Der Wechsel von der SPÖ Bgmin hin zu Herrn DI Pelzer ÖVP ist ein sehr positives Zeichen, trotzdem sind viele Mitbürger verärgert und wählen deshalb nicht die ÖVP. Wir haben auch die Vergangenheit mit ÖVP Schobesberger und Co nicht vergessen!! Unter WIR ist nicht nur unsere Familie zu verstehen, nein Gruppen von Mitbürgern, die von massiven Problemen betroffen sind. Verkehrsprobleme und massive Verbauung wären nur 2 Beispiele.
sWetter wird am Wochenende wieder schlecht angeblich ...
Aus welcher Galerie is den des Kunstwerk ?