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Er lehrte Peter Alexander das Fliegenfischen

Von OÖN, 09. April 2020, 00:04 Uhr
Er lehrte Peter Alexander das Fliegenfischen Walter Löbl (1929–2020)
Walter Löbl Bild: Privat

Walter Löbl wurde 1929 als Sohn von Maria und Karl Löbl geboren, welche die Gastwirtschaft "Zum Andreas Hofer" in der Enge 5 betrieben; ein Gasthaus in Steyr mit langer Tradition.

Von den beiden Brüdern Karl und Walter war er der jüngere. Aufgewachsen in Steyr, direkt am Zusammenfluss von Enns und Steyr ("Zwischenbrücken"), musste zwangsläufig ein Fischer aus ihm werden, so auch aus seinem Bruder.

Ein besonders einschneidendes Erlebnis in seiner Entwicklung als Fischer war das Ende des Zweiten Weltkriegs, als jener Stadtteil, in dem Walter Löbl wohnte, von amerikanischen Soldaten besetzt wurde.

Bald beobachtete er amerikanische Soldaten beim Fliegenfischen an Enns und Steyr. Das begeisterte ihn derart, dass er sich Jahre später eine "Hardy-Fliegenstange" ausborgte und seinen Freund Walter Brunner fragte, ob er sich zutraue, solch eine Fliegenrute nachzubauen. Damals war Walter Brunner Tischler. Selbstverständlich war dieser bereit, sich an der Herstellung einer Fliegenrute zu versuchen. Das Erstlingswerk des – später weltbekannten Fliegenrutenbauers – Walter Brunner befindet sich nach wie vor im Familienbesitz. Vom Fliegenfischen derart begeistert, tat sich Walter Löbl Ende der 50er Jahre mit einigen Freunden zusammen, um einen Fliegenfischerclub zu gründen, darunter Wolfgang L. R. Ecke, Walter Brunner, Franz Pichler und Sepp Wiesmann (Letzterer ist nach wie vor unermüdlich für den Casting-Club Steyr tätig). 1961 wurde der Casting-Club Steyr ins Leben gerufen. Er bestand damals aus einer Handvoll enthusiastischer Fliegenfischer und ist nach wie vor aktiv. Der Casting-Club Steyr wird für seine wunderschönen Club-Gewässer in Oberösterreich vielfach beneidet.

Walter Löbl war bekannt für seine Geschichten und Anekdoten. Eine dieser Anekdoten sei kurz erzählt: Ende der 60er Jahre spazierte Walter Löbl entlang der Enns und beobachtete einen Fliegenfischer, um den herum die Äschen stiegen, sich jedoch kein Fangerfolg einstellen wollte. Als dieser Fischer Walter Löbl wahrnahm, fragte er ihn, ob er ihm behilflich sein könne, damit auch er eine Äsche fange. Daraufhin ersuchte Walter Löbl den Fischer, ihm kurz seine glimmende Zigarette zu überlassen. Damit brannte er der Fliege die Hecheln ab und meinte, der Fischer solle nun einen weiteren Wurf versuchen; gesagt, getan – unverzüglich stellte sich der erste Biss ein.

Beruflich war Walter Löbl als Weinhändler bekannt. Den Wein füllte er bis Mitte der 70er Jahre auch selbst ab. Danach vertrieb er insbesondere in Steyr, im Enns- und Steyrtal die Weine einer Genossenschaft. Seine Frau führte bis Mitte der 70er Jahre die Gastwirtschaft "Zum Andreas Hofer".

Mit zunehmendem Alter nahm die Liebe zum Schwammerlsuchen zu, die Ausübung der Fliegenfischerei hingegen ab. Seine Familie verspeiste annähernd 70 Pilzsorten, was sie – abgesehen von Übelkeit aufgrund übermäßigen Genusses einer heimischen Trüffel – auch überlebte. Bei der Bestimmung der Spezies war er ebenso treffsicher wie bei der Wahl des richtigen Köders beim Fliegenfischen.

Anfang der 90er Jahre nahm er nochmals intensiv die Fischerei auf, um seinem Sohn und seinen Enkelkindern das Fliegenfischen beizubringen. Auch Prominente (darunter der längst verstorbene Peter Alexander) unterwies er in der Kunst des Fliegenfischens.

Weder beim Schwammerlsuchen noch beim Fliegenfischen stand die "Ausbeute" im Vordergrund, sondern die Ästhetik des Fangs, beim Pilz dessen edle Wuchsform.

Über seine Errungenschaften für das Fliegenfischen schwieg Löbl zeitlebens. Er erfreute sich daran, dass insbesondere seine Kinder und Enkelkinder der gleichen Leidenschaft frönen. Walter Löbl hinterlässt seine Frau, drei Kinder, sieben Enkelkinder sowie zwei Urenkel.

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