Den Blick stets nach vorne gerichtet
Er gilt als "Vater" der Innviertler Siedlungs- und Wohnungsgenossenschaft (ISG) und war deren langjähriger Geschäftsführer: Am 10. Jänner starb der Rieder Rudolf Gruber im 95. Lebensjahr.
Um ihn trauern vier Kinder mit ihren Familien. Rudolf Gruber wird heute, Freitag, am Stadtfriedhof Ried verabschiedet (13.30 Uhr).
Die Lebensgeschichte Rudolf Grubers ist untrennbar mit der ISG verbunden. Im Alter von 26 Jahren – vor fast 70 Jahren – hatte er im Jahr 1948 die Wohnbaugenossenschaft gegründet. "Damit ist er wohl einer der letzten Zeitzeugen der Gründung der ISG. Es war in einer Zeit, in der nichts gegeben war und wo bei null begonnen wurde", wie Geschäftsführer Herwig Pernsteiner sagt.
Die Genossenschaft entwickelte sich rasch sehr gut, schon fünf Jahre nach der Gründung gab es 28 Wohneinheiten. 1958 wurde Rudolf Gruber Geschäftsführer der ISG und leitete die Genossenschaft bis 1982. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits mehr als 6500 Einheiten verzeichnet, die selbst geplant, gebaut und verwaltet wurden. Auch nach seiner Pensionierung war der Rieder als Vorstandsfunktionär noch bis 1989 mit der ISG verbunden.
Rudolf Grubers Wegbegleiter in der ISG schätzen seine verantwortungsvolle und mit Hingabe ausgeführte Tätigkeit: "Eine beeindruckende unternehmerische Leistung", sagt der aktuelle ISG-Chef Herwig Pernsteiner, der die imponierende Einstellung Grubers würdigt und sein Leben anerkennend beschreibt. Dieser sei ein Mensch gewesen, der seinen Blick stets nach vorne gerichtet und der sich auch nach seiner aktiven Zeit immer über den aktuellen Stand der Projekte des Unternehmens erkundigt habe. Er sei dadurch seiner Zeit voraus gewesen, ein Pionier und Vorbild – und das charakterisiere diesen Menschen über seinen Tod hinaus, sagt der ISG-Chef. Sein Wirken wurde mit zahlreichen Auszeichnungen entsprechend gewürdigt.
Auch im kirchlichen Bereich engagierte sich Rudolf Gruber jahrelang als Pfarrgemeinderat sowie als Organist in der Rieder Riedberg-Pfarre.
