Strategischer Knoten: Bei Oberkappel strömt Gas aus Norwegen ins Land
NEUSTIFT/OBERKAPPEL. Der Gasknoten in Oberkappel/Neustift hat an strategischer Bedeutung für die Gasversorgung von Industrie, Gewerbe und Haushalten in Oberösterreich noch gewonnen.
Gasfluss umgekehrt
Netze für die Zukunft fit
WAG und Penta-West
Die 245 Kilometer lange West-Austria-Gasleitung WAG verläuft zwischen dem niederösterreichischen Gasknoten Baumgarten/March und der deutschen Grenze bei Oberkappel. Für die WAG ist die Station bei Oberkappel – sie liegt auf dem Gemeindegebiet von Neustift – eine Mess- und Regelstation. Das in der Station eintreffende Gas wird geprüft, gereinigt und exakt gemessen. Dazu wurde die Station jüngst erneuert und modernisiert (Ultraschall-Gaszähler, flexible Steuerung…).
Aufwendiger Reverse Flow
Die WAG kann grundsätzlich in beide Richtungen betrieben werden. In den letzten Monaten wurde die Leitung aufgrund des reduzierten Gasflusses aus dem Osten ausschließlich „West-Ost“ betrieben. Gas Connect Austria schöpft dabei alle technischen Möglichkeiten aus, um die drastisch erhöhten Transportwünsche am Grenzübergangspunkt zwischen Deutschland und Oberösterreich zu erfüllen. So konnte der Reverse Flow wesentlich zur Erreichung der österreichischen Speicherziele beitragen. Jährlich fließen rund fünf Milliarden m3 Gas über die Station Oberkappel. Zum Vergleich: Der jährliche Gesamtbedarf an Gas in Österreich beträgt etwa neun Milliarden m3.
Bedeutung für PENTA-West
Die Verdichterstation an der deutschen Grenze gehört auch zur PENTA-West Leitung und wird mit modernen und emissionsarmen Elektroverdichtern betrieben. Die 95 Kilometer lange PENTA-West kann ebenfalls in beide Richtungen betrieben werden, zweigt in Oberkappel von der WAG ab und führt bis zur deutschen Grenze bei Überackern. Sie ist für die Versorgung des südbayrischen Raums von Bedeutung und eine wichtige Verbindung zum Speicher Haidach.