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Renaissance der Lehre: In Freistadt hat Handwerk wieder goldenen Boden

Von Bernhard Leitner, 17. November 2024, 13:39 Uhr
Berufs Erlebnistag Freistadt
Zahlreiche Aktivstationen begleiteten den Berufs-Erlebnistag in der Messehalle Freistadt Bild: lebe

BEZIRK FREISTADT. Beim Berufs-Erlebnistag in der Messehalle Freistadt informierten sich 2500 Besucher über Ausbildungsmöglichkeiten in der Region

Die Zeiten, in denen ein Großteil der Pflichtschulabgänger einen großen Bogen rund um eine Lehre gemacht hat, sind offenbar vorbei. Eine Lehre zu beginnen, erfreut sich steigender Beliebtheit. Diesen Schluss legt auch ein Blick auf die Statistik nahe: Im Jahr 2023 absolvierten 732 Jugendliche im Bezirk Freistadt eine Lehrausbildung. Das sind um 83 mehr als noch vor fünf Jahren (649) und entspricht somit einer Steigerung um 13 Prozent. Aktuell wählen 47 Prozent aller Pflichtschulabgänger den Weg in die Lehre.

Diese Zunahme begründet sich hauptsächlich in der gestiegenen Attraktivität des Wirtschaftsstandorts, weiß Christian Naderer, Obmann der Wirtschaftskammer im Bezirk Freistadt: "Nach der Errichtung der S10 haben sich zusätzliche Betriebe in unserem Bezirk angesiedelt. Viele davon bilden auch Lehrlinge aus." Es sei also nicht mehr notwendig, in den Zentralraum zu pendeln, um einen interessanten Beruf zu lernen, sagt Alois Rudlstorfer, Leiter des AMS Freistadt: "Lehrlinge stehen auch in unserer Region alle Wege offen. Wir haben sogar fast drei Mal so viele offene Lehrstellen wie Lehrplatzsuchende." Darüber hinaus setzen die Ausbildungsbetriebe alles daran, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und ihrem Nachwuchs ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.

Ein gutes Beispiel dafür war der Berufs-Erlebnistag am vergangenen Freitag auf dem Freistädter Messegelände. 72 Aussteller warben dabei um Jugendliche, darunter mehr als 50 Lehrbetriebe. Mit Geschicklichkeitsstationen, Ratespielen und einigem mehr wurde das Interesse der etwa 2500 Besucher Eltern geweckt, um mit ihnen im Anschluss daran ins Gespräch zu kommen.

Karriere mit der Lehre

Bei fast allen Ständen waren auch Jugendliche im Einsatz, um Interessenten Einblicke in ihren Arbeitsalltag zu geben. So etwa Jakob Schwarzenberger. Er hat im Lagerhaus Pregarten-Gallneukirchen eine Lehre zum Landmaschinentechniker und danach auch zum KFZ-Techniker abgeschlossen und möchte nun die Ausbildung zum Meister in Angriff nehmen: "Ich war zwei Jahre im Gymnasium und habe dann feststellen müssen, dass mir eigentlich eine praktische, technische Ausbildung besser gefallen würde. Ich habe den Entschluss, in eine Lehre zu wechseln, seither keinen einzigen Tag bereut." Er empfiehlt, sich vor allem bei kleineren Betrieben nach einer Lehrstelle umzusehen: "Dort ist der Berufsalltag enorm abwechslungsreich."

Auch Daniela Koller hat ihre Karriere im Hotel Lebensquell mit einer Lehre begonnen, ehe sie zur Leiterin des Marketing- und Seminarbereichs aufstieg. Sie plädiert an Jugendliche, sich Berufe einmal in der Praxis anzusehen: "Ich kann gut nachvollziehen, dass es mit 14 Jahren nicht einfach ist, jenen Beruf zu finden, der einem Freude bereitet. Aber genau dafür sind ja die Schnuppertage da." Und falls es einen später doch einmal in eine andere Richtung drängt, sei auch das mittlerweile kein Problem, wie das Beispiel von Johanna Mayrhofer zeigt: Sie hat ursprünglich Konditorin gelernt, sattelte dann auf Bürokauffrau um und ist nun Leiterin der Personalentwicklung beim Softwareentwickler und Steuerberater "Count IT" in Hagenberg.

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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1  Kommentar
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augustinusvonhippo (169 Kommentare)
am 17.11.2024 19:18

Ziemlich manipulativer Beitrag

Die Wahrheit ist, dass wir derzeit in einer wirtschaftlichen Rezession stecken, und dass gerade jetzt Handwerk einerseits und der Lehrberuf andererseits zu vermeiden sind. Wie unseriös ist es, jemandem einen Beruf zu "verkaufen", in dem keine Zukunft steckt oder der von Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Bin gelernter Handwerker, habs mit viel Mühe raus geschafft, und kann nur sagen:
Geh lieber in ne Schule und (was gscheites) studieren, dann hast du später auch einen schönere Stelle und musst nicht auf der Baustelle hackeln oder, so wie jetzt, arbeitslos sein.

Die die jetzt zu arbeiten beginnen müssen bis 67 hackeln, wennst mit 15 beginnst, willst du wirklich 52 Jahre lang auf der Baustelle oder in der Werkstatt stehen. Glaub mir, dass ist schlecht und will niemand, ausser diejenigen, die selber im feinen Zwirn im geheizten Büro sitzen, Kaffee trinken, und andere zu ihren Gunsten beeinflussen wollen.

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