"In Demokratie investieren lässt sich am besten bei Europas Jugendlichen"
MAUTHAUSEN. Das Projekt "Vielfalt als Chance" macht Bezirk Perg zur Drehscheibe unter Europas Jugendlichen.
Mehr als 150 junge Menschen aus Österreich, Italien und Spanien nutzten im vergangenen Jahr eine Initiative der Bewusstseinsregion Mauthausen– Gusen–St. Georgen, sich über Wurzeln und Folgen des Holocausts sowie Demokratie und Menschenrechte auszutauschen. Nun soll dieses Jugendprojekt auch auf Polen und Tschechien ausgeweitet werden. Möglich wird dies durch die finanzielle Unterstützung aus "Erasmus+"-Programm der Europäischen Union.
"Meine Kollegin Renate Klein hat mit Beginn von Mauthausens Partnerschaft mit der oberitalienischen Stadt Cogollo del Cengio vor 20 Jahren regelmäßige Schul-Austauschprogramme durchgeführt. Einige der dabei geknüpften Kontakte bestehen bis heute. Mit der Aufnahme in das ,Erasmus+‘-Programm ist vor allem die Finanzierung wesentlich einfacher geworden", sagt Sabine Bauernfeind, Direktorin der NMS Mauthausen.
Belebender Jugendaustausch
Heuer im Mai werden erneut 50 Jugendliche aus Cogollo eine Woche bei Gastfamilien in Mauthausen verbringen. "Unsere Schüler freuen sich schon riesig auf den Besuch", sagt Bauernfeind. Geplant sind Demokratie-Workshops mit den hiesigen Schülerinnen und Schülern, die Teilnahme am Unterricht sowie Exkursionen nach Linz und Freistadt.
Bereits im März ist auch die NMS St. Georgen/Gusen Gastgeber einer Partnerschule aus Italien. "Vor dem Hintergrund des aktuellen Demokratieabbaus in fast ganz Europa ist es wichtiger denn je, den Kontakt unter Gleichaltrigen aus unterschiedlichen Ländern zu fördern. In Demokratie investieren lässt sich am besten bei den Jugendlichen", sagt NMS-Direktor Andreas Reisinger. Im Mai werden seine Schüler den Gegenbesuch in der Stadt Empoli antreten.
Weitere Partner klopfen an
Für die kommenden Jahre wollen die Verantwortlichen der Bewusstseinsregion ihr Austauschprogramm um weitere Partnerländer ergänzen. "Diese Woche war Polens Bildungsministerin bei uns in der Gemeinde und wir haben die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit besprochen", sagt der St. Georgener Bürgermeister und Vorsitzender der Bewusstseinsregion, Erich Wahl. Auch in die Region um Dachau gebe es gute Kontakte, die man nutzen wolle.
Um den Einstieg neuer Partner zu vereinfachen, haben Regions-Geschäftsführerin Andrea Wahl und ihr Team eine Mappe mit Best-Practice-Beispielen der vergangenen Jahre zusammengestellt. Über das Büro der Bewusstseinsregion werden auch die erforderlichen "Erasmus+"-Anträge abgewickelt. "Ich bin froh, dass die EU erkannt hat, welch großen Beitrag vor allem unsere Region hier leisten kann, um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen", sagt Andrea Wahl, die den Jugendaustausch als weiteren Baustein sieht, die Bewusstseinsregion als Modellregion in Sachen Demokratie zu etablieren.
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Das halte ich für eine LOBBY der Organisierten, die die Demokratie unterwandern. Das Gegenteil von Demokratie.
Ja, man ist in der Jugend schnell zu begeistern, schließlich quillt man über vor lauter Hormonen - läuft aber auch schnell Gefahr mißbraucht zu werden.