Ein fröhliches Liedchen am Rand des Existenzminimums
GREIN AN DER DONAU. Melodienreiche Premiere des Greiner Theatersommers: Leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit und das Durchhaltevermögen.
Sie hecheln von einem Vorsprechen zum nächsten, nehmen beinahe jede Erniedrigung von Regisseuren und Produzenten geduldig hin, um ihren Traum zu leben: vier arbeitslose Musicaldarsteller, deren Lebenslinien sich in einem trostlosen AMS-Warteraum kreuzen.
Anfangs beherrschen noch Brotneid, Misstrauen und Sozialdarwinismus die Szenerie. Doch je mehr der "Fruchtzwerg" (Anja Hrauda), der Prolo (Stefan Ried), das Luder (Cordula Feuchtner) und der ehemalige Kinderstar (Oliver Hebeler) von sich und ihren Träumen preisgeben, desto mehr weichen Masochismus und Stutenbissigkeit gegenseitiger Empathie. Am Ende folgt die Erkenntnis, dass Kunst nicht verwaltet werden kann, sondern mit Leidenschaft auf die Bühne gebracht werden will.
Christian Böhm inszeniert die von ihm selbst verfasste "A (typische Musical Story" als Musikrevue mit beinahe 20 Liedern – zumeist bekannte Hits mit dem Stück angepassten Texten. Eine Vielfalt, die unterhält, aber auch dem nicht sehr breit gespannten Handlungsbogen über die Zeit hilft. Bestens disponiert zeigten sich bei der Premiere die vier Schauspieler, vor allem die schrille Anja Hrauda.
In ihrer vierten Saison als Sommertheater-Ensemble haben die "ArtWorkers" – in Anbetracht des schwierigen Pandemie-Umfelds allerdings nicht verwunderlich – noch nicht ganz in Grein Fuß fassen können, was den spärlichen Premierenbesuch erklären könnte. Aber auch hier gilt wohl: Wer ein Ziel erreichen möchte, benötigt Durchhaltevermögen. (lebe)
- "A (typische) Musical Story", Stadttheater Grein; 13., 14., 18.-21. August. Karten: Trafik Hader (07268 / 382); Mail: tschik-hader @speed.at; Vorverkauf 28 Euro, Abendkasse 30 Euro.
In Grein geht es den Darstellern genau so wie vor kurzem in Waldhausen.
Trotz sehr guter Leistung wird die Darbietung nicht vom Puplikum angenommen.
Am Ärgerlichsten ist, das gerade die KULTURMENSCHEN, Mitglieder diverser Theatergruppen und Vereinen, das Angebot nicht wahrnehmen.
Vor nicht all zu langer Zeit wurde gejammert das wegen der CORONAREGELUNG alle eingesperrt wären, was ist jetzt?????? alles ist geöffnet, aber keiner geht hin!!!!!