Das Mühlviertel in die Top Ten der Industrie bringen
MÜHLVIERTEL. Impulse: Das Mühlviertel ist ein wachsender Industrie-Standort und will weiter wachsen.
Vier der fünf oberösterreichischen Landesteile befinden sich in der Wertschöpfungs-Rangliste der 35 Regionen Österreichs unter den besten Zehn. Das Mühlviertel rangiert auf Platz 19 im Mittelfeld. Geht es nach den führenden Unternehmern der Region, soll das Mühlviertel ebenfalls zu den anderen Vierteln aufschließen. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Oö. Industriellenvereinigung, ließ in einem Impulsvortrag beim Biohort-Unternehmerforum auch keinen Zweifel daran, dass dies gelingen kann. Schließlich sei das Mühlviertel mit einem Plus von 4,32 Prozent in der Industrie die zweitstärkste Wachstumsregion in ganz Österreich – hinter dem Innviertel.
Das Herz der Industrie
"Oberösterreich ist das Herz der Industrie Österreichs. Das Inn- und Mühlviertel gemeinsam weisen eine größere Wertschöpfung aus als Kärnten oder Salzburg. Das Mühlviertel alleine kann es mit dem Burgenland aufnehmen", sagte Haindl-Grutsch. Dafür seien natürlich umtriebige Unternehmer verantwortlich, wie Josef und Maximilian Priglinger, die zum Biohort-Unternehmerforum geladen hatten. Zu Gast waren die Chefs der Rohrbacher Leitbetriebe.
Den Schlüssel zum Erfolg sieht Haindl-Grutsch in Kooperation, Bildung und Qualifikation. "Im Innviertel funktioniert die Vernetzung der Industriebetriebe schon recht gut. Man muss als Unternehmen eine Geschichte erzählen, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein", sagt er. So kenne er Fälle aus benachbarten Bundesländern, in denen Kunststoff-Erzeuger schon Probleme hätten, Mitarbeiter zu finden. Dies allein aufgrund der Tatsache, dass Kunststoff momentan ein schlechtes Image habe – Stichwort Plastiksackerlverbot und Meeresverschmutzung. Deshalb müsse sich die Wirtschaft auch noch mehr mit den Schulen vernetzen.
In der Unternehmer-Diskussion bekräftigte diesen Ansatz auch Neufeldens HTL-Direktor Walter Jungwirth: "Wir haben tolle Arbeitsplätze im Bezirk. Man muss aber genauere Berufsbilder zeichnen. Junge Menschen können sich nicht vorstellen, was ein Prozess-Manager einen ganzen Tag macht", sagt er. Man müsse die spannenden Tätigkeiten hinter den trockenen Fassaden der Berufsbezeichnungen hervorholen, um junge Menschen damit begeistern zu können. Wolfgang Schirz, Obmann des Wirtschaftsparks und St. Martins Bürgermeister, brach eine Lanze für die Zusammenarbeit: "Wir müssen alle Kräfte ins Boot holen und jegliche Art des Kirchturmdenkens über Bord werfen. Das ist mit dem Wirtschaftspark schon gelungen. Es gibt keine Widmung eines Betriebsbaugebietes ohne unsere positive Stellungnahme." Außerdem sieht er eine Chance für die Regionen, weil die Flächen in den Ballungsräumen weniger werden. Natürlich sei ein Ausbau der Infrastruktur in den Bereichen Energie, schnelles Internet und Verkehr eine Grundvoraussetzung. Biohort-Geschäftsführer Maximilian Priglinger wollte von Haindl-Grutsch wissen, wie sich Klein- und Mittelbetriebe für die Herausforderungen der kommenden Jahre rüsten sollen. "Automatisieren und digitalisieren Sie auf Teufel komm raus. Uns werden in Zukunft Fachkräfte fehlen", riet dieser. Zwar sei der aktuelle Fachkräftemangel zum Teil eine "Überhitzungserscheinung" wegen der guten Konjunktur und werde durch eine "Normalisierung" der Wachstumsraten etwas abgeschwächt, das Problem bleibe aber präsent.
Lehre als Sprungbrett
Die Automatisierung müsse auch mit der Qualifizierung der Mitarbeiter einhergehen. Hier sieht Haindl-Grutsch auch ein Problem in der Statistik: "Wenn der Sohn eines Akademikerpaares eine Mechatronik-Lehre macht, gilt er in der Statistik als Bildungsabsteiger. Das ist völliger Unfug." Die Lehre sei mehr denn je ein Karrieresprungbrett – auch und vor allem in der Industrie.
Bei dem Titel "Das Mühlviertel in die Top Ten der Industrie bringen" geht einem gelernten Mühlviertler das G'impfte auf! Ja zu BioRegion Mühlviertel, Tourismusregion Mühlviertel und Bierweltregion Mühlviertel - das bringt Gäste und Wertschöpfung für viele Menschen und Gemeinden. Industriebetriebe im Mühlviertel bringen Geld für ein paar G'stopfte, LKW- und Penkler-Verkehr, hässliche Hallenbauten und Flächenfraß. Wirtschaft ja, aber mit Gespür für die Region!
Wie behauptet wird, soll im Oberen Mühlviertel eine Melkschemelproduktion eingerichtet werden unter dem Firmennamen KUHMELK. Nicht MELKKUH, da würde die Affinität mit einer örtlichen Bank zu sehr abgebildet sein.
Weg von den unpersönlichen Melkmaschinen, die Bäuerin gehört in den Stall, das Pendeln ins verhasste rote Linz muss endlich aufhören.