„Mein erstes Jahr im Nationalrat hat mein Leben verändert“
FREISTADT. Die 27-jährige Abgeordnete Johanna Jachs zieht Bilanz über ein Jahr im Parlament
Im Vorjahr schaffte es die 27-jährige Johanna Jachs mit 5.363 Vorzugsstimmen bei der Nationalratswahl vom scheinbar aussichtslosen vierten auf den zweiten Listenplatz im Wahlkreis Mühlviertel. Damit erkämpfte sich die Freistädterin eines der beiden Mandate der Volkspartei im Mühlviertel. Am 9. November 2017 wurde sie als Nationalratsabgeordnete angelobt, ein Jahr später blickt sie auf eine Zeit zurück, die ihr Leben gewaltig verändert hat.
„Kein Tag ist wie der andere, fixe Arbeitszeiten gibt es nicht und ich bin ständig unterwegs. Trotz vieler Sitzungen und Termine in Wien möchte ich für die Mühlviertler da und erreichbar sein“, berichtet Jachs, die deshalb ohne Handy und Laptop nicht mehr auskommt. So beschreibt sie neben zahlreichen Gesetzesvorhaben in ihrem ersten Parlamentsjahr vor allem den öffentlichen Verkehr im Mühlviertel, den Internet-Breitbandausbau in der Region und die Arbeit des Freistädter Anti Atom Komitees als ihre Herzensanliegen.
Auf die Frage, wie lange es denn gedauert hätte, sich an die neue Aufgabe zu gewöhnen, antwortet Jachs sehr offen: „Am Anfang ist so vieles auf einmal neu, so viel zu organisieren, da denkt man gar nicht lange darüber nach. So richtig bewusst wurde mir das erst, als zum ersten Mal am Rednerpult gestanden bin. Da sitzen dann lauter Politikerpersönlichkeiten vor dir, die du nur aus dem Fernsehen kanntest, und du denkst dir ‚die müssen dir jetzt zuhören‘. Da war ich schon nervös“.
„Ein Kind im Ausschuss“
Jachs ist Mitglied in fünf Ausschüssen des Nationalrates, und derzeit das jüngste Mitglied im viel beachteten BVT-Untersuchungsausschuss. Dort lernte sie mittlerweile auch, sich eine dicke Haut zuzulegen: „Der Untersuchungsausschuss ist medienöffentlich und viele Medien bringen Live-Ticker oder Live-Streams. Wenn dann in Foren gepostet wird, die ÖVP nehme den Ausschuss nicht ernst, weil sie ein Kind hinschickt – und das ist noch das harmloseste Posting – dann schluckt man schon einmal“. Dennoch betont die Abgeordnete, den für sie „schönsten Job der Welt“ auszuüben. Sie sehe Politik weiterhin nicht als Beruf sondern als Berufung, sich für Land und Leute einzusetzen.
Ui und dann nur das Sagen was der Kinderkanzler will, wäre mir auch zu stark
Sehr infantil dieser Kommentar, um nicht zu schreiben dumm.
So dumm ist es nicht und außerdem wäre sie ohne den Kurz nicht in den Nationalrat gekommen. Die Dankbarkeit ist viel zu groß
Sicher, früher war sie ehrlich und hatte eine eigene Meinung.
Die eigene Meinung reicht nicht. Laut Verfassung haben die Abgeordneten beim Abstimmen ein eigenes Gewissen, keinen Klubzwang.
Ironische Anmerkung: Jetzt kann sie mal so richtig auf die "Kacke" hauen - bei soviel Kohle... macht echt Spass!
Bitte folgende Frage zu beantworten:
Darf sie bei Gesetzesbeschlüssen frei ihre Hand haben oder sagt ihr der Clubchef, wie sie zu agieren hat?
Grüße von der Demo in Linz!
Erkennen Sie Demokratie an?
Du wirst doch nicht den Klubzwang als Demokratie verkaufen wollen?
Der Perversion sind offenbar keine Grenzen gesetzt
@ameise
Und dürfen sie bei der Demo selbst die Hand geben, oder nur nach Anweisung durch den Funktionär?
Grüsse vom Sofa!
Korrektur:
Heben statt geben
Die Demo gegen Gerstorfer?
Wegen solcher Abgeordneter geh ich nicht mehr hin zur Wahl.
jetztreichtsameise
"Darf sie bei Gesetzesbeschlüssen frei ihre Hand haben oder sagt ihr der Clubchef, wie sie zu agieren hat?"
Sie muss sich auch des allgemein gültigen Systems der Fassaden-Demokratie fügen, auch wenn sie mit einer erfrischenden Unbefangenheit ihre Wähler im Wahlkreis vertreten will, was eigentlich der Norm der (noch) gültigen Verfassung entspräche - ist in Wahrheit aber "totes" Recht, weil es kaum jemals gelebt wird, denn im machtpolitischen Alltag regiert der Klubzwang.
> ist in Wahrheit aber "totes" Recht, weil es kaum jemals gelebt wird,
> denn im machtpolitischen Alltag regiert der Klubzwang.
Dieses missachtete "tote Recht" (ignorierte Verfassung) führt dazu, dass die 5-jährige Wahlperiode zur 5-jährigen Diktatur verkümmert und die 10 Parlamente völlig entmachtet und ausschaltet. Das Dreimächtesystem (Gewaltenteilung) kommt nicht vor.