Stürmisches Theaterfinale in Linz
LINZ. Im wahrsten Sinne des Wortes stürmisch war Samstag Abend die letzte Vorstellung von „Viel Lärm um nichts“ in Linz. Das lag in erster Linie am Wetter, dem Ensemble wie ein Großteil des Publikums trotzten.
Einen besonderen Ort hatte sich der Theater- und Kulturverein Limbic 3000 für seine diesjährige Sommerproduktion ausgesucht. Denn vor dem Turm 20 der alten Linzer Befestigungsanlage auf der Moar-Wiesn neben dem Kreuzweg auf den Pöstlingberg wurde bisher noch nicht Theater gespielt.
Samstag Abend endete die Premiere mit der elften Vorstellung von Shakespeare‘s „Viel Lärm um nichts“. Obwohl nur etwas mehr als die Hälfte der Aufführungen unter freiem Himmel stattfinden konnten (der Rest wurde in den Spatzenbauer verlegt), weil der Sommer nicht hielt, was er ansonsten verspricht, schienen am Samstag die Vorzeichen vorerst gut zu sein. Bei Begrüßung und Dank waren sich David Jentgens und Wolfgang Königsmaier noch relativ sicher, dass der Regen erst nach Ende der Vorstellung kommen würde.
Es dauerte aber nicht lange, da war die Sturmfront nicht nur anhand bedrohlich schwarzer Wolken über dem idyllischen Theaterschauplatz zu erahnen, die Aufführung musste unterbrochen werden. Nach 20 Minuten sollte es mit dem Regen vorbei sein, hieß es und das Publikum „flüchtete“ unter die Holzbühne vor dem Turm. Diese Prognose erwies sich letztlich als richtig und danach ging das Ensemble wieder ans Werk. Was in der Unterbrechung geschah, fasste Jentgens in kurzen Worten zusammen, um verlorenes Terrain wieder aufzuholen.
Und so trotzte danach das spielfreudige Ensemble aus Profis und engagierten Laiendarstellern in lokaler und internationaler Besetzung selbst den immer wieder aufkommenden Sturmböen, um sich am Ende zu Recht von den in großer Zahl verbliebenen Zuschauern für eine erfrischende Version des Klassikers feiern zu lassen. Die zeitgemäße Inszenierung über die Folgen von falschen Informationen und Verleumdungen zog seinen Reiz auch daraus, dass die Gäste aus Italien in ihrer Sprache spielten, wodurch das komödiantische Talent etwa von Pietro Tammaro und Monica Palomby besonders zur Geltung kam.
Fazit: Ein stürmisches Ende einer Sommertheater-Produktion, die in ihrer Leichtigkeit und der spürbaren Spielfreude des Ensembles Lust auf mehr gemacht hat. 2022 sollte es eine Fortsetzung geben.