Nur einmal grünes Licht im Linzer Gestaltungsbeirat
LINZ. Lediglich eines von fünf Projekten bekam heute eine Freigabe, intensiv diskutiert und kritisiert wurden die Stellplatzvorschriften des Landes.
Am zweiten und letzten Sitzungstag des Linzer Gestaltungsbeirat wurden heute fünf Projekte diskutiert. Grünes Licht bekam aber lediglich eines, eine Aufstockung samt Zubau in der Neuen Heimat für 19 Wohnungen. Die Bauwerber mussten das Projekt bereits zum dritten Mal vorlegen, nachdem Bestand und Neubau optisch besser aufeinander abgestimmt wurden, bekamen sie heute die Freigabe.
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Nachbessern müssen die Verantwortlichen für vier Bauprojekte, darunter ein Wohnbau in der Hanuschstraße und einer in Margarethen. Auch die Planer des Neubaus in der Ottensheimer Straße 17 und 19 in Alt-Urfahr müssen das Projekt noch einmal überarbeiten. Zwar bekam der Entwurf durchaus Lob, die Fassadengestaltung soll sich aber besser in die architektonische Tradition des Stadtteils einfügen. Für den Neubau wurden vergangene Woche zwei historische Häuser abgebrochen (die OÖN haben berichtet).
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Diskussion um Stellplätze
Anlässlich des vierten abgelehnten Projekts wurde die Parkplatzfrage in der Innenstadt intensiv diskutiert. Die Bauwerber beantragten für den Neubau in der Schillerstraße eine hundertprozentige Reduktion der vorgeschriebenen Stellplätze, blitzten aber bei der städtischen Mobilitätsplanung ab. Der Grund sind laut Planungsdirektor Hans-Martin Neumann die rechtlichen Vorgaben des Landes, wonach eine Reduktion nur zulässig ist, wenn eine Tiefgarage technisch nicht realisierbar ist, etwa bei der Sanierung eines Altbaus (das war für die Bauwerber keine Option), oder wenn das Gebäude gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist. Dafür stellte Neumann aber nur eine Reduktion um 30 Prozent in Aussicht. Die Projektanten stellten deshalb als Kompromiss vor, die Stellplätze auf einem anderen fußläufig erreichbaren Grundstück nachzuweisen.
Prammer kritisiert Landesvorgaben
Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP) kritisiert die Vorgaben des Landes, weil sie die angestrebte Verkehrsberuhigung in der Innenstadt erschweren würden. "Leider hinken die landesrechtlichen Regelungen und ihre Auslegung der Entwicklung hinterher", sagt Prammer. Das gehe zulasten wertvoller Grünflächen, die man für eine klimafitte Innenstadt brauche. "Ein Umdenken wäre dringend notwendig."
Doch auch stadtintern arbeitet man an Verbesserungen. Derzeit wird jeder Fall von einem einzelnen Sachverständigen geprüft. Laut Neumann soll es bald eine einheitliche Regelung geben, um von diesen aufwendigen Einzelprüfungen wegzukommen - natürlich im Rahmen der Vorgaben des Landes.
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"Gut an den öffentlichen Verkehr??" Wo ist das in Linz nicht möglich, bitteschön??
Also, das der Gestaltungsbeirat solche Schuhschachtelhäuser zulässt wundert mich. In Salzburg gibt es die Altstadt-Kommission, die (für meinen Geschmack wieder zu streng) sehr auf das Stadtbild achtet. Das vermisse ich in Linz!
Flötzerweg ist Altstadt? Wissen Sie, wo der ist?
zuerst Altbauten abreißen, und sich dann um die Errichtung einer Tiefgarage drücken wollen. 😡. Wenn man schon die historische Substanz nicht erhalten will/kann, sollte eine Tiefgarage unabdingbar sein in der Innenstadt.
Für so ein Haus braucht man einen Gestaltungsbeirat? Vielleicht sollte man sich eher mit sinnvolleren Sachen wie z.B. der Erhaltung von Altstadthäusern widmen
Wo in der Altstadt wird irgendetwas abgerissen?
Grünes Licht für einfallslos Hässliches.