Ältester Wasserspeicher von Linz einsturzgefährdet
LINZ. Er ist der älteste Wasserspeicher der Stadt Linz, der Hochbehälter Gugl. Und er ist jetzt gefährdet, einzustürzen.
1894 errichtet und 1919 erweitert ist der Hochbehälter Gugl der älteste Wasserspeicher von Linz. In zwei unterirdischen Kammern mit einem Fassungsvermögen von 9,6 Millionen Liter ausgestattet, werden von hier aus mehr als 100.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt.
Jetzt ist der Hochbehälter ein Fall für eine Sanierung, was in erster Linie mit den Bäumen über dem Wasserspeicher zu tun hat. Die akute Einsturzgefahr habe sich zuletzt bestätigt, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.
Sicherungsarbeiten starten
Jene Bäume, die sich direkt auf der Decke des Behälters befinden, gefährden die Stabilität des Bauwerkes und damit die Trinkwasserversorgung für die Linzer Innenstadt bis nach Pichling. Schon in den nächsten Tagen starten die Sicherungsmaßnahmen mit Baumarbeiten.
Den notwendigen Arbeiten gingen umfassende Begutachtungen des Bauwerkes – ein Ziegelbau mit Tonnengewölbe – und des Baumbestandes , voraus. Die Bäume wurden vor Jahren im Zuge der Gestaltung des Bauernbergparks direkt auf dem bestehenden Hochbehälter gepflanzt. Heute gefährden die großen, schwer gewordenen Bäume zunehmend die Stabilität des Hochbehälters.
Die vermehrten Sturmwetterlagen verstärken das Gefahrpotenzial enorm. Problematisch für die Standsicherheit der Bäume ist auch die geringe Durchwurzelungstiefe.
Sturm führte zu akuter Gefahr
Statische Berechnungen zeigen laut dem Unternehmen, dass für die Bäume bei heftigen Windböen hohe Umsturzgefahr besteht, was zu massiven Beschädigungen am Hochbehälter bis zum Einsturz der Behälterdecke führen kann. Die akute Gefahr wurde zuletzt beim Wintereinbruch Anfang Dezember 2023 bestätigt. Zwei Bäume im Bereich des Hochbehälters hielten dem Schneedruck nicht stand und knickten um.
Das Dach im Zugangsbereich sowie der elektrische Betriebsraum des Hochbehälters wurden dabei beschädigt. Zudem kam es beim Sturmereignis kurz vor Weihnachten 2023 zu einem weiteren Baumsturz auf das Betriebsgebäude, wodurch dieses wiederum stark beschädigt wurde. Auch im Umfeld des Hochbehälters gab es weitere Sturmschäden am Baumbestand.
Mit einem „Konzept der Achtsamkeit“ wollen die Experten von Linz AG Wasser den größtmöglichen Erhalt des Baumbestandes erreichen. Entfernt würden nur die Bäume auf einer von zwei Behälterkammern, jene auf der anderen Kammer blieben erhalten.
Areal wird abgesperrt
Die Maßnahmen werden witterungsabhängig, voraussichtlich in den nächsten Wochen durch eine beauftragte Fachfirma, unter Aufsicht eines Sachverständigen, durchgeführt, heißt es. Mit einer etwa zweiwöchigen großflächigen Absperrung des Areals, einschließlich des in der Nähe liegenden Spielplatzes, ist zu rechnen.
Reinhold Plöchl, Leiter von Linz AG Wasser, kündigte an, dass für jene Bäume, die aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen, junge Winterlinden in entsprechender Zahl im Wasserwald gepflanzt werden. "Diese Maßnahme dient der sicheren Trinkwasserversorgung im Linzer Stadtgebiet", so Plöchl weiter.
Wenn die Bäume zu gross und schwer sind, dann muß man sie halt fällen, wo ist hier das Problem?
Außer dir spricht eh niemand von einem Problem.
Leider müssen jetzt stattliche Bäume für die Fehlentscheidung, sie dort zu setzen, ihr Leben lassen.
Versorgungssicherheit geht aber vor!
Die Auswirkungen bis nach Leonding halte ich aber für überbewertet - immerhin gibt es noch (ua. Hochbehälter am Freinberg und größere am Froschberg oder in Hietzing.
Wieso sollte es eine Fehlentscheidung gewesen sein, die Bäume zu setzen?
Sie werden eben gegen andere Pflanzen ausgetauscht und gut ist.
Die Bäume hatten jahrzehntelang ihren Nutzen, eine Art Kreislauf.
Wenn jemand ein Auto kauft, 20 Jahre lang fährt und danach verkauft, war es auch nicht gleich eine Fehlentscheidung, weil man verkauft.
Wieso muss man immer gleich alles als Fehler betrachten, wenn sich mit der Zeit die Sachlage verändert? Das ist doch der normale Verlauf.
Die Frage ist - wer ist auf die glorreiche Idee gekommen, Bäume direkt am Behälterdach zu pflanzen? Und - hat man nicht daran gedacht, dass diese tatsächlich wachsen und schwer werden?
Das abgebildete Häuschen ist ja nur der Einstieg. Die Wiesen drumherum sind "unterkellert" und das hat man wohl bei der Bewaldung übersehen.
Es wäre interessant, wie es dann um andere - ebenfalls bepflanzte Hochbehälter am Freinberg oder Pöstlingberg bestellt ist.
Man nennt das Wald und die Bäume hatten jahrzehntelang eine Aufgabe und einen Nutzen.
Jetzt werden sie ausgetauscht. Ohne Bepflanzung gäbe es andere Probleme.
Bäume direkt am Behälterdach gepflanzt?
Diese wurden mit der Zeit groß und schwer ... das überrascht die Laien und selbst die Experten zeigen sich erstaunt.
Und niemand, wirklich niemand ist in all den Jahren auf die Idee gekommen, die Inhaberin des Lehrstuhles für retrochronale Pleonexie im OÖN-Forum Sudermehralsrrest zu befragen....