Wieder SS-Spruch am Friedhof: Polizei leitet Ermittlungen ein

LINZ, TRAUN. Vor fünf Jahren, am Allerheiligen-Wochenende 2008, war es, als Mitglieder der Kameradschaft 4 der Waffen-SS am Stadtfriedhof Linz/St. Martin in Traun mit ihrem Kranz für Entsetzen und Bestürzung gesorgt hatten.
Auf der Schleife wurde in goldenen Buchstaben der „Kameraden der Waffen-SS“ gedacht. Damals erstattete die Linz AG als Friedhofsbetreiber Anzeige, die Kriminalpolizei leitete Ermittlungen ein.
2009 tauchte neuerlich ein bedenklicher Kranz auf, damals entfernten Friedhofsmitarbeiter aber sofort die Schleife. Seither gab es am Stadtfriedhof St. Martin keine Zwischenfälle. Jetzt aber verliehen „Ewig-Gestrige“ ihrer Gesinnung wieder Ausdruck. Sie legten vor dem Kriegerdenkmal unmittelbar neben dem Kranz von Schwarzem Kreuz und Land Oberösterreich ihren überdimensionalen Kranz mit goldener Aufschrift ab: „Eure Kameraden. Eure Ehre hieß Treue“ – eine nur geringfügige Abwandlung des verbotenen SS-Spruchs „Meine Ehre heißt Treue“. Der Tatbestand der Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz von 1947 dürfte damit allerdings erfüllt sein.
„Ich habe null Verständnis dafür, wenn ein paar alte Deppen – verzeihen sie diesen Ausdruck – und vielleicht auch ein paar Junge hier im rechtsfreien Raum agieren und sich damit ihrer eigenen Verantwortung oder Vergangenheit entziehen wollen“, sagt ein OÖN-Leser, dem der Kranz aufgefallen ist.
Er sei schockiert, erklärt Rudolf Rapl, Verwalter des größten Friedhofes der Stadt Linz: „Leider wissen wir nicht, wer das war, da wir nicht permanent überall sein können. Vermutlich hat das aber jemand in den Abendstunden gemacht.“ Die Schleife werde aber unverzüglich entfernt. Vor fünf Jahren seien es ältere Herren gewesen, die den Kranz abgelegt hatten, erinnert sich Friedrich Schuster, Landesgeschäftsführer des Schwarzen Kreuzes: „Da haben wir gewusst, dass es von der Kameradschaft 4 ausgegangen ist. Mit denen haben wir gesprochen, derartige Aktion zu unterlassen.“ Die Hoffnung, dass sich dieses Problem auf „biologischem Weg“ erledige, sei wohl doch nicht aufgegangen.
Kein Verständnis für diese Fälle von Wiederbetätigung hat auch der künftige Linzer Bürgermeister Klaus Luger: „Generell sind derartige Vorfälle in den vergangenen Jahren in Linz aber weniger geworden.“ Einzig in der Fußballszene gebe es immer wieder Versuche rechtsradikaler Gruppierungen, sich einzuschleichen.
„Wir werden uns mit dem Landesamt für Verfassungsschutz abstimmen und Erhebungen einleiten“, sagt der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter.
Das konstruierte Tamtam um einen an sich harmlosen Spruch provoziert bei mir nur eines: Kopfschütteln.
Umgekehrt lässt man zum Nazitum deklarierte vermummt im Gericht herumlaufen.
Dann wird ihnen aufgehen, dass es sich um keinen harmlosen Spruch handelt sondern Ausdruck einer Gesinnung, die Millionen Tote (Ermordete!) zu verantworten hat.
Schon schlimm sowas. Daß man nach soviel Jahren noch immer so engstirnig agieren kann. Viel schlimmer aber finde ich die Penetranz, mit der darüber Bericht erstattet wird!
In Kleinmünchen wurden indes eine junge Frau und 2 junge Männer ausgeraubt bzw. brutal zusammengeschlagen. Es gilt natürlich die Unschuldvermutung aber selbst die Polizei weiß, um welche Täter es sich zu 99,5% gehandelt hat.
Vielleicht schafft ja es ja mal jemand anderer als die F, welche ja selber immer Öl ins rechte Feuer gießen, auf die Probleme, welche durchaus von Leuten mit Migrationshintergrund verursacht werden, hinzuweisen!
die Behauptung im Artikel, dass dieser Kranz mit dieser Schleife mit diesem Aufdruck: „Eure Kameraden. Eure Ehre hieß Treue“ als Widerbetätigung vor Gericht nicht als Wiederbetätigung gewertet weren wird.
Und was "im Rechtsfreien Raum" agieren hier genau bedeuten soll, mit dem ein "Nachrichten-Leser" hier zitiert wird, verstehe ich auch nicht.
Es gibt eine klare Rechtslage, diese wird von Gerichten exekutiert. Wenn die Kranz-niederleger wegen Wiederbetätigen verurteilt werden, geschieht es NICHT im rechtsfreien Raum, wenn sie nicht verurteil werden, ebenso.
Also ist dieses Zitat ziemlich blödsinnig und muss nicht unbedingt gebracht werden.
Ich schätze, die Hinterleger sind für die ausführliche Berichterstattung sehr dankbar. Das Ziel Provokation wurde nicht nur erreicht, sondern durch die Veröffentlichung wurde weit darüber hinaus geschossen. Dass solche Aktionen nicht geduldet werden können versteht sich, aber wenn von vornherein keine Aussicht darauf besteht, dass die Täter ausfindig gemacht werden, sollte es bei einem stillen Entfernen solcher Symbole bleiben, anstatt sie durch Bekanntmachung vielleicht sogar zu forcieren.
Rechte Propaganda verbreiten
hauptsächlich deren Gegner.
Berichtet man darüber, dann gibt man den Nazis ein öffentliches Forum. Wenn man den Nazis aber alles durchgehen lässt, damit ihre Provokationssaat nicht aufgeht, dann werden sie immer frecher und dehnen die Ertäglichkeitgrenze immer weiter aus.