In Leonding gingen die Wogen hoch

LEONDING. Heiß her ging's am Freitag Abend im Leondinger Gemeinderat. Eine Bürgerinitiative wollte Aufklärung, warum eine Fläche von 30 Hektar nahe St. Isidor aus dem überregionalen Grünzug genommen wurde.
Mit Plakaten und Schrifttafeln waren Dutzende Mitglieder der Bürgerinitiative in den Gemeinderatssaal in Leonding gekommen. "Wir fürchten um die Lebensqualität in Leonding, wenn dieser Grünzug aufgehoben wird", sagte eine Vertreterin bei der Fragestunde. Hintergrund ist, dass das Land Oberösterreich eine Fläche von 30 Hektar hinter dem Kinderdorf St. Isidor aus dem überregionalen Grünzug herausnahm - mit Zustimmung der Stadtgemeinde. Damit verlor dieses Landstück seinen besonderen Schutz.
Doch Genaueres erfuhr die Bürgerinitiative auch am Freitag Abend nicht. "Ich weiß nicht, was die Grundeigentümer dort vorhaben", sagte Bürgermeister Walter Brunner (SP). Der Grund gehört über die Stiftung St. Severin der Diözese Linz. Die Eigentümer seien brieflich mit der Bitte um Gespräche "zur Erarbeitung eines Masterplanes" an ihn herangetreten. "Das werden wir im kommenden Jahr machen", kündigte der Stadtchef an. Zuvor werde die Stadt allerdings mit Experten die Bedingungen für diese Gespräche festlegen. "Es steht noch keineswegs fest, ob es überhaupt eine Umwidmung gibt." Doch warum erwäge die Stadt überhaupt Gespräche, fragten die Vertreter. Er verstehe, dass für die Anrainer der Schutz der Grünflächen enorm wichtig sei, sagte der Bürgermeister: "Aber eine Gesprächsverweigerung wird für die Stadt nicht möglich sein. Wir liegen mitten in einem Ballungsraum, der Zuzug ist ungebrochen. Da wäre es verwegen, von vornherein zu sagen, alles bleibt beim Alten."
Ein Antrag der Grünen, die Herausnahme der Fläche aus dem Grünzug wieder rückgängig zu machen, wurde schließlich dem Planungsausschuss zugewiesen.
Später wurde das Budget der Stadt über knapp 81 Millionen Euro beschlossen. Die Stadt wird auch heuer keine Schulden machen. Investiert wird vor allem in die Kindergärten und Schulen, die Straßen und die Feuerwehren. Außerdem wird eine Standortagentur gegründet, um neue Betriebe nach Leonding zu locken.