113.957 Besucher im Posthof: "Ich bin überrascht, wie gut es gelaufen ist"
LINZ. Kulturhaus im Linzer Hafen freut sich über ein Plus von 10.500 Besuchern im Jahr 2018.
Der Posthof Linz, Kulturhaus am Hafen, Heimat für Musik, Kleinkunst, Tanz – und erfolgreich. Zum vierten Mal hintereinander gibt es auch für das Jahr 2018 einen Besucherrekord zu vermelden: 113.957 Besucher bei 199 Veranstaltungen. Die OÖN haben mit Gernot Kremser, einem der beiden Posthof-Chefs, zurück und nach vorne geschaut.
OÖNachrichten: Knapp 114.000 Besucher im Posthof: Hat Sie das abgelaufene Jahr überrascht?
Gernot Kremser: Ja. Ich bin überrascht, wie gut es gelaufen ist. Denn durchschnittlich 573 Besucher pro Veranstaltung zeigen, dass uns viel gelungen ist.
Im von Ihnen verantworteten Musikbereich ist mit 860 Zuschauern pro Konzert das Ergebnis noch besser ausgefallen.
In dieser Bilanz haben sich natürlich die beiden großen Open-Airs an der Donau mit Wanda und The National sehr positiv ausgewirkt. Und die Konzerte mit Yung Hurn und Folkshilfe, die aus der Zusammenarbeit Posthof und Brucknerhaus entstanden sind, haben auch ihren Beitrag dazu geleistet.
Worauf freuen Sie sich heuer besonders?
Diese Woche freue ich mich auf Friska Viljor, und dann auf Gisbert von Knyphausen und im Juni auf den Black Rebel Motorcycle Club, den ich schon lange in den Posthof bringen möchte. Aber auch auf Mark Forster als Konzerterlebnis bin ich sehr gespannt. Denn dass der sehr erfolgreiche deutsche Pop-Unterhalter am 5. Februar in den kleinen Posthof kommt, ist schon etwas Besonderes.
Und ein Zeichen, dass auch die Erfolgreichen hier ihren Platz haben?
Ja. Ich habe aber auch keine Berührungsängste, die Subkultur hat mich immer genauso interessiert wie die Popkultur. Wichtig ist, dass das Publikum seine Helden hier erleben kann. Forster ist sicher mehr Abba als Radiohead, aber beides ist nicht schlecht. Letztlich ist die Qualität ausschlaggebend.
Das gilt auch für das Open-Air an der Donau, das sich positiv entwickelt hat.
Von Wien bis München werden wir um dieses Juwel an der Donau beneidet. In welcher Stadt hat man schon so eine Kulisse? Den Sonnenuntergang zu erleben, Richtung Pöstlingberg zu schauen und seine Lieblingsband zu sehen – das ist ein emotionales Erlebnis.
Heuer ist am 13. Juli Bilderbuch dort an der Reihe.
Ja, und das ist ein Glücksfall, weil sie Oberösterreicher, also unsere Burschen sind. Man kann sich nicht vorstellen, dass sie zu Beginn ihrer Karriere im Posthof vor 20 Besuchern gespielt haben.
Hat dem Posthof das gestiegene Interesse an heimischer Musik insgesamt geholfen?
Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen. Häuser wie der Posthof sind dazu da, jungen Künstlern ein Podium zu geben. Mavi Phoenix, die Siegerin unseres ersten "Lautstark"-Wettbewerbes, ist ein gutes Beispiel dafür. Und Leyya oder Listen To Leena. Die Dichte an heimischen Bands ist groß.
Wie groß ist das Posthof-Team?
Im Kern sind wir 24 Menschen und viele freie Mitarbeiter, ohne die es nicht gehen würde. Wir sind insgesamt ein lustiges Team mit vielen kreativen Köpfen und viel Leidenschaft im Herzen.
Ein grosses Lob an das Team vom Linzer Posthof. Sie machen sehr gute Veranstaltungen mit Niveau, für fast jeden ist etwas feines dabei, die Säle sind sehr schön, die Garderobe passt, alle Veranstaltungen beginnen pünktlich (ist bei Konzerten ja nicht immer der Fall), alles ist bestens organisiert und umgesetzt.
Der Posthof ist wirklich sehr gut!
Das einzige Manko ist, dass die Erreichbarkeit mit den Bussen, vor allem beim Heimfahren nicht so gut ist, aber dafür können die Veransalter wenig.