Wie ein 1,2 Meter langer Wels am Kraftwerk vorbeigeschwommen ist

INNVIERTEL/BAYERN. Umgehungsgewässer rettete nachweislich Fische: 40.000 Tiere schwammen seit Inbetriebnahme am Kraftwerk Ering-Frauenstein vorbei, Bauarbeiten auch in Braunau
8,2 Millionen Euro nimmt der Verbund derzeit in die Hand, um ein Umgehungsgewässer am Innkraftwerk Braunau-Simbach zu bauen. Ziel ist vor allem, die Durchgängigkeit wiederherzustellen und neuen Fließgewässerlebensraum zu schaffen. Dass das gelingen kann, zeigt das Projekt am Innkraftwerk Ering-Frauenstein. 2019 wurde es in Betrieb genommen, seither sind 40.000 Fische am Kraftwerk vorbeigeschwommen. Sensationell war die Größe eines Welses: Mit seinen stolzen 1,2 Meter schaffte es dieser dank Umgehungsgewässer problemlos auf die andere Seite des Kraftwerks. 36 verschiedene Fischarten wurden in diesen fünf Jahren im Inn gezählt, besonders freut die Naturliebhaber, dass sogar einige Exemplare des vom Aussterben bedrohten Steingresslings im Umgehungsgewässer gesichtet werden konnten.
Ab September sollen die Fische auch das Kraftwerk in Braunau-Simbach gefahrlos passieren können. Dort entsteht derzeit ein Umgehungsgewässer mit einer Gesamtlänge von 3,1 Kilometern. Der naturnahe Umgehungfluss wird fünf bis acht Meter breit sein und ist nach bayerischen und österreichischen Richtlinien so gestaltet, dass die gesamte Fischfauna ohne Einschränkungen am Kraftwerk vorbeischwimmen kann. Der Verbund legt den Fokus bei den Bauarbeiten besonders auf Umwelt- und Klimaschutz. Der gesamte Bodenaushub innerhalb der Baustelle werde zur Schaffung neuer Lebensräume verwendet, versichert der Verbund. 75 Prozent der Verbund-Flusskraftwerke verfügen bereits über Fischwanderhilfen und sind barrierefrei passierbar. 30 Prozent der Anlageflächen seien nach dem Bau der Kraftwerke unter Naturschutz gestellt worden, betont der Verbund in einer Presseaussendung.
Die beiden millionenschweren Projekte entlang des Inns im Innviertel sind nur wenige, die der Verbund entlang seiner Kraftwerksregionen in Österreich und Bayern in den nächsten Jahren umsetzen will. Insgesamt 400 Millionen Euro sollen bis 2027 für Renaturierungsmaßnahmen, Fischwanderhilfen und die Verbesserung der Lebensräume investiert werden. Projekte um 180 Millionen Euro wurden bereits realisiert, weitere 100 Millionen Euro sind bewilligt oder beauftragt.
Kürzlich machten sich Politiker von beiden Seiten des Inns ein Bild von den Baumaßnahmen in Braunau-Simbach. Darunter war neben Bürgermeistern und politischen Vertretern der Anrainergemeinden auch der Regierungspräsident von Niederbayern, Rainer Haselbeck. (mala)
Bravo
Genau wegen solcher und anderer Renaturierungsprojekte brauchen wir uns kein EU-Gesetz aufs AUg drücken lassen!
Oder wir brauchen uns nicht vor den EU-Gesetzen fürchten, wenn wir eh schon alles besser machen.
Warum tun das die ganzen FPÖVP-ler dann?
Oha. Der Landwirtschaftsminister, welche sich in der ZIB 2 mit aller Vehemenz gegen dieses Gesetz gestemmt hat, ist bei der FPÖ?
Es muss nicht jeder Schmonzes von der EU umgesetzt werden! Auch vor der EU haben wir in Österreich eigenständig denken können! Die Hochwasserschutzbauten entlang Donau und Inn sind auch "auf unserem Mist gewachsen", da brauchen wir keinen Zuruf aus Brüssel!
Ein Wels in Wels wäre noch aufsehenerregender!
Stimmt! Oder wenn ein Welser einen Wels isst!
Die gibt es in u seren Gewässern in Hülle und Fülle.
Zu viele - eine Gefahr für jeden Fischnachwuchs.
Genau. Schon mal an den Überbestand an Reihern, Kormoranen und Ottern gedacht?
Und der eingeschleppten Schwarzmundgrundel als ärgsten Laichräuber?