Weg von Erdgas: B&R setzt auf Wärmepumpen und E-Mobilität
EGGELSBERG. Mit Industriewärmepumpen wird Leiterplattenwerk klimafreundlich geheizt
2,5 Millionen Euro hat der Automatisierungsspezialist B&R in eine neue Industriewärmepumpanlage investiert. Damit werden jährlich 1800 MWh Gas und 450 Tonnen CO2 eingespart. Das B&R-Leiterplattenwerk in Eggelsberg wird dadurch unabhängig von Erdgas: Die 15.500 Quadratmeter großen Produktions- und Büroflächen werden mit der Abwärme der Maschinen geheizt beziehungsweise gekühlt. Eingespart werde ein Haushaltsgasverbrauch von umgerechnet 200 Haushalten, so das Unternehmen. Das neue Wärmepumpsystem komme mit etwa einem Viertel des bisherigen Energiebedarfs aus. Der Strom komme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Das Unternehmen verweist auch auf die hauseigene Photovoltaikanlage, deren Leistung von 1,8 MWp auf 3,2 MWp erweitert werden soll.
B&R, Teil des internationalen Technologiekonzerns ABB, möchte bis 2030 vollständig CO2-neutral werden. Deshalb wird bei Firmenfahrzeugen auch verstärkt auf Elektromobilität gesetzt: Jedes zehnte Fahrzeug von B&R wird derzeit elektrisch angetrieben. Ziel ist die Umstellung von mehr als 90 Prozent auf E-Mobilität. Zu den 59 Ladestationen auf dem Werksgelände in Eggelsberg sollen weitere dazukommen. "Immer noch gibt es große Bedenken, dass sich der Ausstieg aus Gas in der Industrie aktuell noch nicht finanzieren lässt. Unsere neue Wärmepumpe beweist, dass dieser Schritt heute in vielen Industriebetrieben machbar ist, in denen Gas nicht für die eigentliche Produktion erforderlich ist", sagt B&R-Geschäftsführer Jörg Theis.
"Potenzial ausschöpfen"
Dank der neuen Wärmerückgewinnungsanlage wird die Prozessabwärme aus der Produktion als Energiequelle zur Beheizung der Büro- und Produktionsfläche genützt. Landesrat Markus Achleitner (VP) machte sich bei einem Besuch des Unternehmens selbst ein Bild vor Ort. "Industrie- und Großwärmepumpanlagen wie hier bei B&R in Eggelsberg sind Leuchtturmprojekte auf dem Weg zur Klimaneutralität. Österreichweit besteht mit über zwölf Prozent ein bedeutendes Potenzial, den Industriewärmebedarf durch Wärmepumpen zu decken." Diese Potenzial gelte es bestmöglich auszuschöpfen, betont Achleitner.
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