Umweltpreis für Bürgerbeteiligung
MUNDERFING. "ÖGUT"-Preis unter anderem für "systemisches Konsensieren"
Im Rahmen der ÖGUT-Preisverleihung in Wien geht der Sieg in der Kategorie Umwelt an die Gemeinde Munderfing – für ein spezielles Bürgerbeteiligungsmodell. Im Rahmen eines Agenda-21-Prozesses sei eine neue Form der Entscheidungsfindung verankert worden.
Darauf aufbauend wurden in der Gemeinde bereits mehrere kontroversielle Themen entschieden – unter anderem die Schließung von Eisenbahnkreuzungen. Als innovative Methode wird "systemisches Konsensieren" herangezogen: Statt Mehrheiten entscheiden zu lassen, was in Gemeinden zu Polarisierung, Konflikt und Lagerbildung führen könne, werde unter Einbindung der Bürger gemeinsam nach der Lösung mit den wenigsten Widerständen gesucht und diese weiter verbessert.
Zuletzt sei so auch bei der Erstellung des Jahresbudgets 2019 im Gemeindevorstand sehr rasch eine Einigung gefunden worden. Das Modellprojekt zeige, dass Menschen sich gerne beteiligen, wenn jeder Einzelne weiß, wie er sich wirksam einbringen und effektiv mitentscheiden kann.
Neben der Involvierung der Bürger in die Entscheidungsprozesse lobte die Jury bei der Preisvergabe vor allem auch den Mut der Gemeinde Munderfing, neue Wege der Entscheidungsfindung zu gehen. Der mit 2500 Euro dotierte Preis wurde vor mehr als 300 geladenen Gästen im Kuppelsaal der TU Wien überreicht. Neben durchdachter Infrastruktur sei vor allem auch ein gutes soziales Zusammenleben für die Lebensqualität in der Region wichtig. "Das Beispiel der dauerhaften Bürgerbeteiligung in Munderfing zeigt, wie maßgeschneiderte Agenda-21-Prozesse dauerhaft nachhaltige Gemeindeentwicklung vorantreiben können. Wie diese konkret aussehen können und welche Unterstützungen es seitens des Förderprogramms Agenda 21 gibt, erläutere ich gerne bei einem individuellen Beratungsgespräch vor Ort", so Regionalmanagerin Stefanie Moser mit einem Angebot an weitere interessierte Gemeinden in der Region Innviertel-Hausruck.
Es besteht die Möglichkeit, das Angebot des Regionalmanagements OÖ und der Agenda 21 in Anspruch zu nehmen.