Steinreich, aber nicht wohlhabend: Das Schicksal eines Mineraliensammlers
RIED, EBERSCHWANG. Auf die Besucher der Mineralien- und Fossilienschau am Sonntag in Ried warten viele Millionen Jahre alte Exponate. Josef Stempfer aus Eberschwang hat etliche gesammelt
"Wer einmal zu graben beginnt, mit dem ist es vorbei." Das behauptet zumindest Josef Stempfer. Der pensionierte Gendarm meint damit die Liebe zum "Schürfen" nach seltenen Mineralien und Fossilien.
Der 72-Jährige weiß, wovon er redet, Tausende Exponate zieren seine Vitrinen. Viele Steine hat er auch erhandelt. Er gibt zu, steinreich zu sein, "nur leider nicht wohlhabend", schmunzelt er. Asien, Afrika, Europa – der pensionierte Gendarm ist schon weit herumgekommen. Freilich immer mit demselben Ziel, ausgefallene Mineralien zu finden. "Die schönsten gibt es in Sibirien und Brasilien", sagt er und beweist dies auch anhand einiger Exponate.
Sein Hobby habe ihm weltweit gute Kontakte beschert. Kein Wunder, ist Stempfer doch schon seit 52 Jahren hinter versteinerten Bäumen, Tieren usw. her. Wobei er sich mehr der Suche nach Mineralien als jener von Fossilien verschrieben hat. Versteinerte Tiere, also Fossilien, "nehme ich nur im Vorbeigehen mit."
Die stempferschen Vitrinen beinhalten nicht nur eher farblose Mineralien, hin und wieder strahlt es so richtig aus einem Vitrinenfach. Blutrot, smaragdgrün genauso wie tiefblau, etwa ein riesiger Lapislazuli, wie sie nur in Afghanistan anzutreffen sind. Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute in Form interessanten Gesteins in Schernham nahe liegt? Als Beweis für die interessanten Vorkommen in der Eberschwanger Nachbargemeinde Geiersberg, in der die Ortschaft Schernham liegt, zeigt Josef Stempfer einen aufs erste Hinschauen ziemlich "normalen" Stein, wie er aus jeder Schottergrube stammen könnte. Als er diesen jedoch umdreht, kommt eine wunderbare Maserung zur Geltung.
Freilich hat Stempfer mit einem Schnitt und ein wenig polieren nachgeholfen, diese faszinierende Zeichnung freizulegen. Es handelt sich, wie der Fachmann erklärt, um einen Jaspis aus der Familie der Quarze.
Apropos Schernham, dieses sei in Fachkreisen auch als Fundort von Fossilien beliebt und gefragt. Etwa von Überresten des Mastodons, den Vorgängern des besser bekannten Mammuts. Aus einer Vitrine fischt Stempfer einen gut zwanzig Zentimeter langen versteinerten Unterkiefer eines dieser Urriesen. Die Kieferüberreste sind unvorstellbare 23 Millionen Jahre alt.
Mineralienschau am 10. Februar
Überreste solcher "Schernhamer Urriesen" sind auf der 27. internationalen Grenzland-Mineralien- und Fossilienschau am Sonntag, 10. Februar, von 9 bis 17 Uhr in der Messehalle 15 in Ried genauso anzutreffen wie der Großteil der 67 Vereinsmitglieder, die allesamt mit ihren Exponaten nicht nur handeln, sondern auch gerne bereit sind, Details darüber zu verraten. Das alles bei freiem Eintritt.
Arnethyst aus China
Mammut-Backenzahn
Smaragd aus Sibirien
Neue Standorte für die mobilen Radargeräte
Gurten: Letztes Heimspiel vor Platzsanierung
Auftakt zum Rastelli-Cup mit Salzburg und LASK am Sonntag in Eberschwang
Bahnhof Ried: Fast 100 Millionen Euro für Neubau
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.