Nach brutaler Attacke auf Pensionisten: Verdächtiger wurde endlich gefasst
BEZIRK RIED. Der 30-jährige Mann sitzt seit 2. Jänner in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft
Nach einer Attacke auf einem Supermarktparkplatz am 20. April 2020 ging die Landespolizeidirektion Oberösterreich im Juli mit einem Fahndungsfoto, das den mutmaßlichen Täter zeigt, an die Öffentlichkeit. Diese eher seltene Herangehensweise zeigt, welchen Stellenwert das Verbrechen für die Polizei hatte.
Nach einer verbalen Auseinandersetzung an der Kasse, bei der es um den Corona-Sicherheitsabstand ging, wurde ein 73-Jähriger aus dem Zentralraum von einem Mann auf dem Parkplatz attackiert und schwer verletzt. Der Pensionist erlitt bei der Attacke unter anderem einen Ellbogenbruch, außerdem soll er vom Angreifer nach dem Sturz noch mit Fußtritten malträtiert worden sein.
Ex-Freundin erstattete Anzeige
Jetzt gelang den Ermittlern, wie die OÖN erfuhren, in diesem Fall der Durchbruch. Dafür verantwortlich dürfte aber nicht das Fahndungsfoto sein, sondern vielmehr die Aussagen der ehemaligen Freundin des Mannes, die bei der Tat dabei sein gewesen dürfte. "Ja, wir haben jetzt einen Tatverdächtigen festgenommen", bestätigt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, auf OÖN-Anfrage.
Bei dem Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, handelt es sich um einen 30-Jährigen aus Bosnien-Herzegowina.
Beim Fahndungsaufruf vermuteten die Ermittler noch einen Mann mit rumänischer oder russischer Muttersprache. "Uns hat offenbar ein Beziehungsstreit in die Karten gespielt. Die ehemalige Lebensgefährtin hat den 30-Jährigen bei einer Polizeiinspektion im Bezirk Ried angezeigt. Die Frau gab an, dass sie vom Mann geschlagen worden war. Bei dieser Anzeige erzählte die Frau, dass ihr Ex-Freund für den Vorfall auf dem Supermarktparkplatz verantwortlich sein soll", sagt Ebner.
Frau mit Umbringen bedroht
Daraufhin sei sie von ihrem ehemaligen Lebensgefährten mit dem Umbringen bedroht worden. "Laut unseren Ermittlungen soll der Verdächtige auch mit dem Anzünden des Hauses der Frau gedroht haben. Er wollte damit ein Zurückziehen der Anzeige erreichen", sagt Ebner.
Nach dieser Drohung wurde der 30-Jährige am 2. Jänner von der Polizei festgenommen. Seither sitzt er laut Ebner in der Justizanstalt Ried in Untersuchungshaft.
Bis zu fünf Jahren Haft
Dem Inhaftierten wird demnächst im Landesgericht Ried der Prozess wegen schwerer Körperverletzung, schwerer Nötigung und gefährlicher Drohung gemacht.
"Wir haben bereits Anklage eingebracht", sagt Ebner. Bei einer Verurteilung drohen dem Beschuldigten bis zu fünf Jahren Haft, der 30-Jährige ist laut Ebner mehrfach vorbestraft, in erster Linie wegen Vermögensdelikten. "Der Verdächtige ist zum Teil geständig. Er behauptet aber, dass der Pensionist ein kleines Taschenmesser gezückt haben und ihn auch verbal provoziert haben soll", sagt Ebner.
Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.
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