Kunst im Kreisverkehr: Debatte über "Stadtwächter"
RIED. Skulptur würdigt die Partnerschaft mit der Stadt Landshut
Dass die sogenannte "Lughofer-Kreuzung" in Ried, wo früher die einzige Ampel der Bezirksstadt den Verkehr regelte, seit 1995 offiziell "Landshuter Platz" heißt, wissen in Ried wohl nur die wenigsten.
Aufgrund des 25. Jahrestages der Partnerschaft mit der bayerischen 70.000-Einwohner-Stadt Landshut hat sich die Stadtgemeinde Ried mit einem Arbeitskreis "Landshut-Ried" seit November 2019 in mehreren Stadtratssitzungen mit einer Aufwertung des Platzes auseinandergesetzt. Man wolle den Bezug zu Landshut verstärken.
Herausgekommen ist ein künstlerischer Wettbewerb, für den bis Anfang Februar 2020 neun Projekte von verschiedenen Künstlern der Innviertler Künstlergilde eingereicht worden sind. Als Siegerprojekt wurde von einer Jury der "Stadtwächter" von Andreas Sagmeister gekürt, mittlerweile sind die beiden fünf Meter hohen Stahlskulpturen aufgestellt.
SP-Kritik: "Prestigeprojekt"
"Die Beziehung der beiden Partnerstädte Ried und Landshut wird von je einer abstrakten, skulpturalen Form aus menschlicher Körperhaltung sowie architektonischer Größe und Räumlichkeit verkörpert", heißt es dazu. Die Gesamtkosten: Rund 50.000 Euro. Finanziert wurde das Kunstwerk durch eine sogenannte Gewinnausschüttung von der Energie Ried GmbH.
In der Rieder Stadtpolitik gibt es aber nicht nur Befürworter des Projekts. Kritik kommt von der SP, die im Gemeinderat gegen das Projekt stimmte und den Wunsch äußerte, das Geld für ein "sinnvolleres" Projekt zu verwenden. "Kunst ist wichtig, das steht für uns außer Frage. Aber hierbei handelt es sich unserer Meinung nach eher um ein Prestigeprojekt des Bürgermeisters", sagt SP-Stadtrat Peter Stummer und fügt hinzu: "Was mir zudem sauer aufstößt, ist, dass die Pläne nie wirklich offen kommuniziert worden sind. Dieses Geld hätte zum Beispiel für wichtige Sanierungen unserer Schulen verwendet werden können."
Verkehrs-Neuheiten: Was meinen Sie?
Über neue Verkehrsmaßnahmen wird derzeit in Ried diskutiert – etwa über die Pfosten-Begrenzung des Schönauerweges entlang des Stadtparks sowie die neue Parkordnung in der Friedrich-Thurner-Straße vor der Oberbank.
Schönauerweg: Dort wurden vor kurzem über den gesamten Verlauf der Straße Begrenzungspflöcke angebracht, die ein Parken über den Straßenrand hinaus verhindern sollen. Da kein Parkverbot besteht, wird dort trotzdem geparkt, was zur Folge hat, dass es dort mitunter bei Gegenverkehr ziemlich eng wird und auf den Gehsteig ausgewichen werden muss. Klare Regelungen wären hilfreich. Kritik an dieser Maßnahme gab es zuletzt auch von den Rieder Grünen.
Friedrich-Thurner-Straße: Die Parallel-Parkplätze auf Höhe Finanzamt / Oberbank wurden kürzlich in Schräg-Parkplätze umgewandelt. Gleichzeitig wurde auch der Beginn der Tempo-30-Zone stadtauswärts ausgeweitet.
Schön schaut's schon aus - besser als der Glasfasermüll am Steyrer Stadtplatz.
Aber die (Zwangs-)Kunden des Stromlieferanten wird's nicht so schmecken.