Klimaschutz lokal: Was Innviertler fürs Klima tun
INNVIERTEL. Das Bewusstsein für dringend notwendigen Klimaschutz ist vorhanden – auch die Bereitschaft, selbst einen Beitrag zu leisten.
Was Menschen aus dem Innviertel dazu beitragen, das wollten wir ganz konkret wissen. Innviertel-Redakteur Roman Kloibhofer hat nachgefragt.
"Plastikmüll vermeiden!"
Elisa Berghammer (18), Utzenaich: „Wir achten zu Hause darauf, dass wir Plastikmüll und Müll generell vermeiden und wir versuchen, Obst und Gemüse selbst zu erzeugen. Außerdem sind wir auf ein Erdgasauto umgestiegen, die Erfahrungen damit sind sehr gut.“
Lena Kornpointner (18), Aurolzmünster: „Ich achte auf saisonalen und regionalen Einkauf und Konsum, schon wegen der Transportwege der Produkte. Beim Autofahren bilden wir regelmäßig Fahrgemeinschaften, damit nicht jeder mit dem Auto fahren muss. Und Plastikmüll zu vermeiden, ist auch für mich ein großes Anliegen.“
Lola Zweimüller (18) , Tumeltsham: „Müll trennen ist mir und meiner Familie ein großes Anliegen – das ist nicht überall auf der Welt so. Wir essen zu Hause auch weniger Fleisch, teilweise vegetarisch oder vegan und kaufen bewusst regional und saisonal ein. Auch der Einkauf bei Regionalmärkten ist uns ein Anliegen. Auch ich achte darauf, Müll zu vermeiden und Plastik zu reduzieren. So habe ich mir gerade kürzlich eine Bambus-Zahnbürste gekauft.“
Bewusster Umgang mit Ressourcen
Nach Möglichkeit vermeide ich Flugreisen, was für die Familie nicht so einfach ist, da eine Tochter in Buenos Aires lebt. Ich komme gerade aus dem Kongo zurück, wo wir mehrere Projekte der aus dem Bezirk Schärding stammenden Ordensschwester Hildegard Litzlhammer, die wir unterstützen, besucht haben. Wer die Verhältnisse dort gesehen hat, wo die Menschen mit 20 Liter Wasser auskommen müssen, denkt anders über den Umgang mit Ressourcen. Zu Hause schonen wir so weit als möglich das Trinkwasser, fangen die Regenwässer auf und verwenden sie für den Garten.
Das Heizsystem im Haushalt haben wir bereits vor einigen Jahren auf Luftwärmepumpe umgestellt. Unseren restlichen Urlaub verbringen wir heuer auf dem Rad mit einer Rundfahrt in Böhmen. Wir werfen keine Lebensmittel unnötig weg, achten auf regionalen und saisonalen Einkauf und versuchen, damit auch einen kleinen Betrag zur Verringerung unnötiger Transportwege zu leisten.
"Muss Klimaschutz mühsam sein?"
Klimaschutz ist für mich so selbstverständlich, dass ich mir kaum darüber Gedanken mache. Es ist nichts, was ich mir vornehmen muss. Ich bin Vegetarierin, auch meine Familie isst kaum Fleisch und nur wenige andere tierische Produkte. Es gelingt uns leider nicht immer, bei Produzenten in der Umgebung zu kaufen, aber das Bewusstsein für regionale, biologische Lebensmittel ist stark, wo immer wir einkaufen. Bei mehreren Erledigungen in der Stadt suche ich einen zentralen Parkplatz und gehe von da aus zu Fuß. Licht und Wasser drehe ich ab, wenn es nicht gebraucht wird – das bringe ich auch schon meinen Kindern bei. Gehen Dinge kaputt, lasse ich sie herrichten. So bringe ich kaputte Kleidung zur Schneiderin und kaputte Schuhe zum Schuster. Es klingt nach winzigen Schritten. A
Aber wer sagt, dass Klimaschutz mühsam sein muss? Doch auch ich entdecke immer noch Schrauben, an denen ich drehen kann. Mein persönliches Ziel: noch weniger online kaufen. Es ist praktisch, aber danach plagt mich jedes Mal das schlechte Gewissen, wenn ich die Berge an Verpackung sehe und an die Transportwege denke.
"Zum Frieden bekennen"
Mein Klimaschutz bezieht sich auf zwei Ebenen: die alltäglichen Gedanken weniger Müll und weniger Treibhausgase zu produzieren. Die tiefer gehende Ebene ist die Überlebensnotwendigkeit schlechthin, die herrschende weltweite Kriegspolitik schrittweise in eine Friedenspolitik umzuwandeln. Die Frage im Alltag lautet: Gehe ich mit Milchkanne zum Nachbarn und hole mir die beste Milch von der Weidekuh? Bringe ich mein eigenes Sackerl zum Einkaufen oder bin ich weiterhin sorglos?
Das sind die Dinge, die sich summieren und uns zu einer besseren Lebensqualität verhelfen und zu weniger Triebhausgasen.
Aber wirklich essentiell wird sich etwas ändern, wenn sich die Menschen auf der Welt, die sicher zu 99,99 Prozent persönlich in Frieden leben wollen, aber trotzdem ganz wenigen Leuten einer Kriegspolitik folgen. Die Menschen, die persönlich Frieden wollen, sollen sich auch dazu bekennen, und Politiker sind ja nur die ausführenden Organe des Volkes und schlussendlich werden sich die Politiker zu einer Friedenspolitik entschließen. Wir brauchen keine militärische Produktion, alles geistige, emotionelle Gut, die gesamte Arbeit gehört in die Entwicklung zu friedlichen Neuorganisation der Welt.
Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, alles freiwillig. Kein Diktat von oben herab. Das sensibilisiert auch unsere Lebensweise und den Umgang mit unserer Welt. Unser Klima wird es danken. Es ist wie mit einem Alkoholiker: entweder hopp oder tropp.
Die Innviertler tun sicher mehr als die Salzkammergutler - hier rollt die Verkehrslawine munter weiter! Sind auch viele Innviertler dabei - kein Wunder, wenn's dort dann sauber ist - den Dreck haben's im Salzkammergut...